Schäden in HanauSprengung einer Weltkriegsbombe geht schief

Funde von Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg gibt es oft, in der Regel sind die Entschärfungen oder kontrollierten Sprengungen kein Problem. In Hessen jedoch richtet eine Druckwelle nun Schäden an mehreren Häusern an. Experten lagen zuvor mit einer Einschätzung falsch.
Nach einer starken Detonation bei der Sprengung einer Weltkriegsbombe im hessischen Hanau ist eine Wohnung vorerst nicht mehr bewohnbar. Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner würden von der Stadt schnell und unbürokratisch unterstützt, kündigte die Hanauer Stadtverwaltung an. Durch die enorme Druckwelle bei der Sprengung am Donnerstagmittag wurden demnach mehrere Häuser beschädigt. Nach Angaben der Stadt handelte es sich um einen anderen Sprengkörper als zunächst angekommen.
Die Bombe war am Dienstag bei Sondierungen durch den Kampfmittelräumdienst entdeckt worden. Weil sie nicht entschärft werden konnte, bereiteten die Behörden eine kontrollierte Sprengung vor. So wurden die Gebäude in einem Umkreis von 1000 Metern evakuiert, der Autoverkehr sowie der öffentliche Nahverkehr wurden eingeschränkt. Außerdem wurde rund um den Fundort eine Wand aus 15 Übersee-Containern errichtet.
Allerdings handelte es sich laut Stadt bei dem Sprengkörper nicht wie angenommen um eine Phosphor-Brandbombe, sondern um eine manipulierte Sprengbombe. Die Wucht der Explosion dieser sogenannten Störbombe beschädigte zahlreiche Häuser, den Angaben zufolge waren 60 Anwohnerinnen und Anwohner betroffen. Verletzt wurde niemand. Auf Videos und Fotos im Internet ist eine heftige Detonation zu sehen, außerdem zerbrochene Fensterscheiben und beschädigte Dächer.
Meiste Beschädigungen gering
Die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner wurden nach der Aufhebung der Evakuierung von der Feuerwehr und der psychosozialen Notfallversorgung in ihre Wohnungen und Häuser geführt, um eine erste Einschätzung der Schäden vorzunehmen. Die Stadt veranlasste zudem Maßnahmen zum Einbruchsschutz, wie es hieß.
Am späteren Donnerstagnachmittag hieß es von der Verwaltung, die durch die Druckwelle verursachten Schäden seien nicht so umfangreich wie zunächst befürchtet. Die meisten Beschädigungen seien gering. Die Stadt richtete einen Telefondienst ein, über den Schäden gemeldet werden konnten.