Panorama

Tausende Flüge gestrichen Wintersturm sucht US-Ostküste heim

Ein Schneepflug räumt am New Yorker Times Square bei einem Schneesturm die Straßen.

Ein Schneepflug räumt am New Yorker Times Square bei einem Schneesturm die Straßen.

(Foto: dpa)

Der Osten der USA ächzt unter einem heftigen Wintereinbruch. Sogar im Sonnenstaat Florida gibt es nach 29 Jahren mal wieder Schnee. Zehntausende Menschen sind von der Stromversorgung abgeschnitten.

Heftige Schneefälle und Sturm haben in vielen Gegenden an der US-Ostküste zu Chaos geführt. In einigen Orten in Neuengland fielen bis zu 40 Zentimeter Schnee. Es kam zu Verkehrsunfällen und Stromausfällen. An den Küsten kämpfen die Menschen mit Überschwemmungen. Für zahlreiche Gebiete gelten Schneesturm-Warnungen. Eine ganze Reihe von Gouverneuren und lokalen Verantwortlichen hat den Notstand ausgerufen. Am Donnerstagabend Ortszeit zog der Wintersturm weiter in den Nordosten der USA. Zuvor hatte er bereits im Süden der Ostküste für erhebliche Probleme gesorgt.

Allein in Massachussetts waren 24.000 Haushalte ohne Strom, wie der Gouverneur des Bundesstaates, Charlie Baker, am Donnerstagabend Ortszeit sagte. Auch in Virginia, Connecticut und den Neuengland-Staaten kam es zu Ausfällen. Tausende Flüge mussten gestrichen werden, in vielen Orten fiel der Unterricht an Schulen aus. Fast 500 Mitglieder der Nationalgarde sind im Einsatz.

An der Küste von Massachussetts kam es zu Überflutungen. Aufnahmen aus Boston zeigten, wie Wasser mit Eisklumpen durch die Straßen trieb. Auch in Maine gab es Überschwemmungen. Laut einem Bericht des Senders NBC sollen in Folge des kalten Wetters seit dem 26. Dezember mindestens 20 Menschen ums Leben gekommen sein. In North Carolina gab es drei Tote, wie Gouverneur Roy Cooper mitteilte. Im Bezirk Moore County starben demnach zwei Männer, nachdem ihr Truck von der Straße abgekommen war. Einen weiteren Toten gab es in Surf City.

In New York blieb das oft befürchtete, ganz große Chaos bisher aus. Bürgermeister Bill de Blasio riet Anwohnern, soweit möglich, zu Hause zu bleiben. Stadtweit waren im Lauf des Tages 1500 Räum- und rund 700 Streufahrzeuge im Einsatz. Der Verkehr schob sich schleppend durch Schnee und Matsch, die U-Bahn fuhr aber weitgehend nach Plan. Der Flugbetrieb am John F. Kennedy Airport soll am Freitagmorgen wieder aufgenommen werden.

Der Wintersturm hat die US-Ostküste fest im Griff.

Der Wintersturm hat die US-Ostküste fest im Griff.

(Foto: dpa)

US-Medien bezeichnen den Wintersturm seit Tagen als "Bombenzyklon". Das Phänomen einer "bombogenesis" beschreibt die rapide Verstärkung eines Tiefs, laut US-Wetterbehörde NOAA liegt das am Aufeinanderprallen sehr kalter mit warmen Luftmassen. Für die folgende Entladung wählen manche Meteorologen das Bild einer Bombe. Auch nach dem Sturm ist für die Ostküste noch keine Entspannung in Sicht. Am Wochenende soll eisige, arktische Kälte folgen. Erst Anfang der kommenden Woche soll es wieder wärmer werden.

Schnee auch im Sonnenstaat Florida

Im ansonsten sonnenverwöhnten Bundesstaat Florida sorgte der Wintereinbruch für den ersten messbaren Schneefall seit 1989. Die Hauptstadt Tallahassee war am Mittwoch mit einer feinen Schneeschicht bedeckt. Der Anblick sorgte für erstaunte Reaktionen in den sozialen Netzwerken. Zahlreiche Nutzer stellten Fotos mit ihren schneebedeckten Sandalen und Swimmingpools ins Netz. Im Kurzbotschaftendienst Twitter liefen die Beiträge unter dem Stichwort "snowmageddon" (Schnee-Katastrophe).

Im Norden Floridas mussten wegen der Kältewelle mehrere Straßen gesperrt worden. Auch hier gab es Stromausfälle. Gouverneur Rick Scott rief die Bewohner dort auf, sich auf "extreme Kälte mit Schnee, Eisregen und Eisablagerungen" einzustellen. Im nördlich angrenzenden Bundesstaat Georgia wurde für die Küstengebiete der Notstand ausgerufen.

Quelle: ntv.de, wne/AFP/dpa/hul

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