Abgestürzte Egypt-Air-MaschineWort "Feuer" auf Stimmrekorder zu hören

Die Auswertung des Stimmrekorders der im Mittelmeer abgestürzten Egypt-Air-Maschine deutet auf einen Brand an Bord hin. Kurz vor dem Absturz habe jemand über ein "Feuer" gesprochen, berichten ägyptische Ermittler. Die Piloten hatten keinen Notruf abgesetzt.
Rund zwei Monate nach dem Absturz eines Egypt-Air-Flugzeugs über dem Mittelmeer hat die Auswertung eines der Flugschreiber den Ausbruch eines Feuers an Bord bestätigt. Wie die von Ägypten geleitete Untersuchungskommission in Kairo bekannt gab, ist auf den Aufzeichnungen des Stimmrekorders, der Gespräche im Cockpit mitschneidet, das Wort "Feuer" zu hören.
"Die Kommission hat damit begonnen, die Aufzeichnungen aus dem Cockpit Voice Recorder (CVR) vor dem Unfall abzuhören", heißt es in einer offiziellen Erklärung. Darin werde die "Existenz eines 'Feuers' erwähnt". Es sei jedoch "zu früh", um dessen "Ursache oder den Ort zu bestimmen". Die Piloten hatten keinen Notruf abgesetzt. Die Flugschreiber sollen weiter untersucht werden.
Bereits Ende Juni war nach der Analyse des Flugdatenschreibers bekannt geworden, dass in der Maschine der ägyptischen Fluggesellschaft Egypt Air unmittelbar vor dem Absturz automatisch Rauchalarm ausgelöst wurde. Teile des Vorderteils der Unglücksmaschine wiesen außerdem Anzeichen für die Einwirkung hoher Temperaturen sowie Ruß auf. Demnach hatte sich in einer der Toiletten und im Bereich der Bordelektronik Rauch ausgebreitet.
Die Aufzeichnungen des Flugdatenschreibers reichen vom Abflug des Airbus A320 in Paris bis zu einer Höhe von 37.000 Fuß (11.250 Meter), wie der Untersuchungsausschuss Anfang Juni mitgeteilt hatte. Bereits zuvor war bekannt geworden, dass die Maschine zwei scharfe Kurven geflogen war, bevor sie auf die Wasseroberfläche aufschlug.
Der Airbus A320 war am 19. Mai auf dem Weg von Paris nach Kairo mit 66 Menschen an Bord über dem Mittelmeer abgestürzt. Unter den Opfern sind 40 Ägypter und 15 Franzosen. Bis heute ist die Unglücksursache unbekannt. Flugdatenschreiber und Stimmrekorder der Maschine wurden Mitte Juni nach wochenlanger Suche geborgen. Sie waren schwer beschädigt, konnten aber repariert werden.