Panorama

Mehr als 120 Corona-Tote Zahl der Infizierten im Iran steigt stark an

Auch mit Desinfektionsmaßnahmen wird die Ausbreitung des Coronavirus im Iran bekämpft.

Auch mit Desinfektionsmaßnahmen wird die Ausbreitung des Coronavirus im Iran bekämpft.

(Foto: AP)

Lange gab es offiziell keine Corona-Infektionen im Iran. Mittlerweile jedoch spricht die Regierung von mehr als 4700 Kranken und mehr als 120 Toten. Darunter ist auch ein hochrangiger Politiker. Die Behörden reagieren nun mit der Sperrung von Autobahnen und dem Verbot von Feiern.

Angesichts der sprunghaft steigenden Infektionszahlen verschärft der Iran seinen Kampf gegen das Coronavirus. Einige Autobahnen sind gesperrt und Menschen sollen persönliche Kontakte meiden. Zudem wurden die Freitagsgebete erneut abgesagt.

Die Zahl der Coronavirus-Toten im Iran stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums innerhalb von 24 Stunden von 107 auf 124. Im Land gebe es insgesamt 4747 Infektionen - 1234 mehr als am Vortag, sagte Ministeriumssprecher Kianush Dschahanpur in Teheran. Unter den Toten ist auch der ehemalige iranische Vizeaußenminister Hussein Scheicholislam.

913 Patienten seien mittlerweile geheilt und aus den Krankenhäusern entlassen worden, sagte der Sprecher weiter. Laut Gesundheitsministerium sollten die Iraner grundsätzlich persönliche Kontakte meiden und sie vorläufig nur über Telefon oder Messaging-Apps führen. Nach Angaben des Sprechers sind alle Autobahnen und Landstraßen in die Provinzen Gilan und Masanadaran von der Polizei bis auf Weiteres gesperrt worden.

In den beiden Provinzen liegen die beliebten Strandresorts am Kaspischen Meer, die dieses Jahr wegen des Virus ohne Touristen bleiben. Touristen, die den Anweisungen nicht folgen, werden von der Polizei gezwungen, zurückzufahren, wie der Sprecher sagte. Dies sei aber keine Quarantäne.

Hochzeitsfeiern verboten

Die Strände der beiden Provinzen im Nordiran waren in den letzten Jahrzehnten das Hauptziel der meisten Iraner während der fast zweiwöchigen Neujahrsferien. Aber da besonders in diesen Provinzen viele Einwohner positiv auf das Virus getestet wurden, hat das Gesundheitsministerium Reisen dorthin verboten.

Erneut wurden auch die Freitagsgebete landesweit abgesagt. Auch Hochzeitsfeiern und Trauerzeremonien bleiben bis auf Weiteres verboten. Kinos und Theater bleiben bis zum Ende der Neujahrsferien am 2. April geschlossen. Schulen und Universitäten sind seit geraumer Zeit geschlossen und sollen es bis zum Ende der persischen Neujahrsferien bleiben. Aber auch dann wollen die meistens Eltern abwarten, wie es mit der Corona-Krise weitergeht, und ihre Kinder erst dann wieder in die Schulen schicken, wenn überhaupt keine Ansteckungsgefahr mehr besteht.

Neben dem Tourismus- und Hotelgewerbe hat es dieses Jahr auch besonders die Gastronomie hart getroffen. Die Restaurants sind sowohl mittags als auch abends menschenleer und haben auch kaum Lieferservices. Genauso schlimm betroffen sind die besonders bei den Jugendlichen beliebten Fast-Food- und Imbissläden.

Quelle: ntv.de, mli/dpa

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