Inzidenz erstmals vierstellig Zahl der Neuinfektionen springt über 200.000
27.01.2022, 06:20 Uhr
Genau zwei Jahre ist es her, dass das Münchner Tropeninstitut den ersten Corona-Fall in Deutschland entdeckt. Heute kommen die Labore mit dem Testen kaum noch hinterher. Erstmals weisen sie an einem Tag mehr als 200.000 Neuinfektionen nach.
Exakt zwei Jahre nach dem ersten bestätigten Corona-Fall in Deutschland befindet sich die Zahl der Neuinfektionen auf einem Rekordniveau. Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 203.136 Neuinfektionen übermittelt, so viele wie nie zuvor. Die bundesweite Sieben-Tages-Inzidenz kletterte auf den Rekordwert von 1017,4. Am Vortag lag sie noch bei 940,6.
Am 27. Januar 2020 war bei einem Mann aus Bayern erstmals das Coronavirus hierzulande bestätigt worden. Seitdem wurden 9.238.931 Infektionen registriert, 7.443.300 Menschen gelten als genesen. Auch wenn Omikron meist weniger schwere Verläufe mit sich bringt als frühere Varianten, ist die Variante immer noch tödlich: 188 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit einer Infektion, insgesamt gibt es nun offiziell 117.314 Corona-Tote.
Als entscheidenden Maßstab für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hatten Bund und Länder im November die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz festgelegt. Dieser Wert gibt an, wieviele Menschen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen. Laut dem aktuellsten RKI-Bericht vom Mittwoch lag die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit bei 4,26. Damit zog der Wert nach einigen Wochen der Stagnation zuletzt wieder deutlich an.
Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge hat dieser Wert zuletzt jedoch an Aussagekraft verloren. Demnach liegen immer häufiger Bürger in Krankenhäusern, die aufgrund einer positiven Testung zwar offiziell als Covid-Patienten gemeldet sind, aber eigentlich wegen einer anderen Krankheit medizinisch behandelt werden. Das Blatt verwies auf Zahlen aus dem Saarland, wo in den vergangenen zwei Wochen nur jeder vierte offiziell gemeldete Corona-Patient tatsächlich wegen Covid im Krankenhaus lag. Im Dezember war es demnach noch jeder zweite.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa