22 Tote im vergangenen Jahr Zahl der Toten durch E-Scooter verdoppelte sich 2023
26.07.2024, 13:16 Uhr Artikel anhören
Junge Menschen sind besonders häufig in Unfälle mit E-Scootern verwickelt.
(Foto: dpa)
Die Zahl der Toten bei E-Scooter-Unfällen steigt rasant, allein in den vergangenen vier Jahren um fast 300 Prozent. Auch Verletzte gibt es immer mehr - 2023 sind es über 9400.
Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 22 Menschen bei Unfällen mit E-Scootern gestorben, das sind doppelt so viele wie im Vorjahr. Im Jahr 2020 waren es fünf Tote. Fast alle Todesopfer - 21 - waren im Jahr 2023 dabei selbst mit dem E-Scooter unterwegs, wie aus nun veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Die Zahl der E-Scooter-Unfälle, bei denen Menschen verletzt wurden, stieg demnach um 14 Prozent auf 9425. Von ihnen wurden 1220 schwer verletzt.
Bei etwa einem Drittel der Unfälle waren keine anderen Verkehrsteilnehmer beteiligt. Knapp die Hälfte der verunglückten E-Scooter-Nutzer hätten sich bei Zusammenstößen mit Autos verletzt, hieß es. An 9,7 Prozent der Unfälle seien Radfahrer beteiligt gewesen. Bei diesen Zusammenstößen hätten sich aber nur knapp 5 Prozent der E-Scooter-Nutzer verletzt.
Die Verunglückten waren meist jung - 41,6 Prozent unter 25 Jahren. Unter 45 Jahren waren den Angaben zufolge knapp 80 Prozent. Nur 3,4 Prozent waren älter als 65, wie die Statistiker mitteilten. Bei Unfällen mit Fahrrad oder Pedelec sei ihr Anteil mit 19,6 Prozent dagegen deutlich höher.
Insgesamt spielen E-Scooter bei Unfällen aber eine vergleichsweise geringe Rolle, wie es weiter heißt. Im Jahr 2023 registrierte demnach die Polizei insgesamt 291.890 Unfälle, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Nur an 3,2 Prozent davon war ein E-Scooter beteiligt, wie das Statistische Bundesamt meldete. Den weitaus größeren Teil machten offenbar Radfahrer aus: ein knappes Drittel. 446 Radfahrer starben 2023 in Deutschland bei Unfällen.
Nach Bekanntwerden der Zahlen sprachen sich die Versicherer gegen die Idee aus, E-Scooter auch auf einigen Gehwegen zu erlauben. "Statt das Problem mit E-Scootern noch zu verschärfen, sollten Rad- und Gehwege strikt getrennt werden", erklärte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Quelle: ntv.de, mag/dpa