Brand in rumänischer Klinik Zehn Corona-Patienten sterben in Flammen
14.11.2020, 22:21 Uhr
Die Fassade des Krankenhauses ist von den Flammen gezeichnet.
(Foto: AP)
In einem Krankenhaus in der rumänischen Stadt Piatra Neamt ist ein Feuer auf der Intensivstation ausgebrochen, wo mehrere Menschen künstlich beatmet wurden. Mehrere schwerkranke Corona-Patienten sterben an ihren schweren Verbrennungen. Auch ein Arzt wird schwer verletzt.
Zehn schwerkranke Covid-19-Patienten sind am Abend in einem Krankenhaus der nordostrumänischen Stadt Piatra Neamt an schweren Verbrennungen gestorben. Das Feuer war in der Intensivstation ausgebrochen, wo insgesamt 16 Patienten künstlich beatmet wurden.

Feuerwehr und Ambulanz stehen vor dem Krankenhaus in Piatra Neamt. Etliche Glasscherben sind auf dem Boden zu sehen.
(Foto: AP)
Sieben weitere Menschen erlitten schwere Verbrennungen, darunter auch der für die Intensivstation verantwortliche Arzt. Nach Angaben der Behörden dürfte ein Kurzschluss den Brand ausgelöst haben. Medien kommentierten, dass der Sauerstoff in den Beatmungsvorrichtungen das Feuer wohl noch verstärkt habe.
Laut Medienberichten soll es schon länger Kritik an der Führung des Krankenhauses gegeben haben. Der neue Klinikchef, Lucian Micu, wurde erst vor drei Wochen berufen, nachdem sein Vorgänger wegen der mangelhaften Behandlung von Patienten zurückgetreten war. So sollen Menschen dazu gezwungen worden sein, draußen in der Kälte auf einen Arzt zu warten. Darunter sollen auch Corona-Verdachtsfälle gewesen sein.
Der rumänische Gesundheitsminister Nelu Tataru reiste umgehend zum Unglücksort. Piatra Neamt liegt etwa 350 Kilometer nördlich von der Hauptstadt Bukarest entfernt. Es wurde erwartet, dass die Staatsanwaltschaft zu den Ursachen ermitteln wird.
Quelle: ntv.de, ysc/dpa