Panorama

Aussage bei der PolizeiZeuge will Maria Bögerls Mörder kennen

18.02.2015, 10:29 Uhr

Seit Jahren laufen die Ermittlungen im Mordfall Bögerl - ohne, dass der oder die Täter gefasst werden können. Nun soll ein Zeuge möglicherweise entscheidende Hinweise haben, doch dafür erhofft er sich eine Gegenleistung der Justiz.

Boegerl
Maria Bögerl wurde 2010 ermordet. (Foto: picture alliance / dpa)

Ein Mann, der angibt, den Mörder von Maria Bögerl zu kennen, hat offenbar bei der Polizei ausgesagt. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Demnach war der Mann am Dienstag zu Gesprächen bei der Kripo in München. Die Staatsanwaltschaft Ellwangen bestätigte jedoch lediglich, dass es in den letzten Tagen Kontakt zu dem Mann gegeben hat.

Was er ausgesagt hat, ist nicht bekannt. Laut einem früheren Bericht der "Bild"-Zeitung will er die Mörder von Maria Bögerl kennen. Demnach soll es sich um zwei Männer handeln, einer sei angeblich ein Informant der Polizei.

Der unbekannte Zeuge sei allerdings nur dann zu einer Aussage in Deutschland bereit, wenn man ihm beim Strafmaß in einem Untreue-Verfahren entgegenkomme. Die Augsburger Staatsanwaltschaft berichtet von einem 46-Jährigen, gegen den ein Verfahren wegen Vermögensdelikten läuft. Demnach ist der Mann ein Trickbetrüger. Er soll Familie und Bekannte mit Mogeleien und falschen Versprechen um mehr als 150.000 Euro geprellt haben. "Er hat Dinge versprochen, wie man aus Geld mehr Geld machen kann", sagt Behördensprecher Matthias Nickolai. Der Mann habe deshalb mehrere Wochen in Augsburg im Gefängnis gesessen, sein Verfahren laufe weiter. Die Staatsanwaltschaft bestätigte bisher weder Verhandlungen über einen Deal noch eine Absprache. "Das ist eine Spur von vielen, denen wir nachgehen."

Das Amtsgericht Ellwangen macht unter anderem Druck bei den schon vor längerer Zeit begonnenen Gen-Tests. Im Auto von Bögerl hatte die Polizei DNA-Spuren entdeckt - mutmaßlich von den Entführern. Nach freiwilligen - und ergebnislosen - Massentests im vergangenen Jahr in Neresheim und Giengen an der Brenz fehlen immer noch Proben von rund 100 Männern. Das Gericht droht verdächtigen Verweigerern nun mit Zwang zur Speichelabgabe.

Am 12. Mai 2010 war Maria Bögerl, die Frau des früheren Heidenheimer Sparkassenchefs Thomas Bögerl, aus ihrem Haus entführt worden. Die Täter verlangten 300.000 Euro, die Übergabe des Lösegelds scheiterte jedoch. Anfang Juni fand dann ein Spaziergänger die verweste Leiche der 54-Jährigen an einem Waldrand bei Heidenheim. Bögerl, zweifache Mutter, wurde erstochen. Seitdem fehlt von den Tätern jede Spur.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

Mord und TotschlagBaden-WürttembergFall Maria Bögerl