Panorama

Nachhilfe bei Pandapaarung Zoo Berlin bemüht den Elektro-Ejakulator

Jiao Qing hat sich einen Teil der Arbeit abnehmen lassen.

Jiao Qing hat sich einen Teil der Arbeit abnehmen lassen.

(Foto: dpa)

"Träumchens" Zeit ist begrenzt, "Schätzchens" Lust aber auch. Das ist ungünstig, denn der Berliner Zoo hofft sehnlichst auf seltenen Pandanachwuchs. Um die Chancen auf eine Familiengründung zu steigern, helfen Experten nun nach.

Weil die Pandas Meng Meng ("Träumchen") und Jiao Qing ("Schätzchen") im Berliner Zoo noch jung und unerfahren in Liebesdingen sind, haben Experten nachgeholfen: Die Panda-Dame Meng Meng ("Träumchen") wurde künstlich besamt, um die Nachwuchs-Wahrscheinlichkeit zu erhöhen. Das teilte eine Zoosprecherin in Berlin mit.

Demnach wurden die Spermien vom Männchen Jiao Qing mithilfe eines Elektro-Ejakulators gewonnen und anschließend bei Meng Meng eingeführt. Dafür seien die beiden Pandas kurzzeitig in Narkose gelegt worden. Sie hätten den Eingriff gut überstanden.

Darüber hinaus gab es auch natürliche Paarungsversuche: Am Freitag und Samstag wurden die Tiere sieben Mal für jeweils etwa 20 Minuten zusammengelassen. Dazu waren eigens Experten aus China angereist. Zwar sei der achtjährige Jiao Qing "auf Tuchfühlung" mit der fünfjährigen Meng Meng gegangen. Damals hatte Zoodirektor Andreas Knieriem gesagt, Jiao Qing müsse noch etwas mehr Männlichkeit zeigen. Ob die jüngsten Paarungsversuche erfolgreich waren, ließ sich nicht feststellen. Frühestens ab Juni könnte eine Ultraschalluntersuchung Aufschluss über eine Trächtigkeit geben. Im Erfolgsfall könnte es laut Zoo im Juli/August Nachwuchs geben.

"Die beiden sind, was die Fortpflanzung angeht, vollkommen unerfahren. Meng Meng zeigte deutlich Interesse an dem Panda-Mann", berichtet der Zoologische Leiter Ragnar Kühne über die jüngsten Paarungsversuche. "Auch Jiao Qing war bereit." Menschliches Nachhelfen ist laut Zoo auch bei den vom Aussterben bedrohten Pandas in Chinas Aufzuchtstationen eher die Regel als die Ausnahme.

Quieken und Meckern im Panda Garden

Bisher galt Meng Meng als zu jung für einen Paarungsversuch. Die Anzeichen, dass sich das geändert hat, häuften sich laut Zoo zuletzt. Das Weibchen fraß zum Beispiel weniger, wurde rastloser und wies veränderte Hormonwerte auf (der Urin wird streng überwacht). Unüberhörbar zudem die Paarungsrufe: Meng Meng quiekte laut Zoochef Andreas Knieriem wie ein Schweinchen, Jiao Qing meckerte wie eine Ziege.

Das Zeitfenster für eine Pandapaarung ist sehr klein. Pandaweibchen können nur einmal im Jahr, in einem Zeitraum von 24 bis 72 Stunden, befruchtet werden. Im Durchschnitt kommen bei Pandas ein bis drei unbehaarte und hamstergroße Jungtiere nach etwa 155 Tagen zur Welt. Mit einem Gewicht von etwa 80 bis 200 Gramm bringen die Jungtiere zum Zeitpunkt der Geburt ungefähr ein Tausendstel des Gewichts ihrer Mütter auf die Waage.

Meng Meng und Jiao Qing waren im Sommer 2017 aus China nach Berlin gekommen - als vorerst auf 15 Jahre befristete Leihgabe. Sie bewohnen ein eigens errichtetes Gehege namens Panda Garden.

Quelle: ntv.de, cri/dpa/AFP

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