"Bei klarem Verstand ermordet" Kinderleichen in Koffer - Mutter in Neuseeland verurteilt
23.09.2025, 09:28 Uhr Artikel anhören
Die Frau aus Südkorea hatte ein Jahr vor der Tat ihren Mann verloren.
(Foto: dpa)
Eine Familie aus Auckland ersteigert vor drei Jahren herrenlose Gegenstände aus einem Lager. In einem Koffer macht sie einen grausigen Fund: die sterblichen Überreste von zwei Kindern. Deren Mutter droht nun lebenslange Haft.
Eine in Neuseeland angeklagte Mutter ist vor Gericht der Tötung ihrer beiden Kinder schuldig gesprochen worden, deren sterbliche Überreste Jahre später in zwei Koffern gefunden worden waren. Die Angeklagte habe ihre sechs und acht Jahre alten Kinder "vorsätzlich und bei klarem Verstand ermordet", sagte die Staatsanwältin Natalie Walker vor dem Obersten Gericht in Auckland. Die Geschworenen sprachen die Angeklagte wegen Mordes schuldig.
Nach neuseeländischem Recht droht der 45-Jährigen nun eine Höchststrafe von lebenslanger Haft, mit einer Mindesthaftdauer von zehn Jahren Haft ohne Bewährung. Das Strafmaß soll im November verkündet werden.
Der Frau wurde von den Geschworenen schuldig gesprochen, ihre sechs und acht Jahre alten Kinder im Juni oder Juli 2018, ein Jahr nach dem Tod ihres Mannes, getötet zu haben. Anschließend kehrte sie in ihre Heimat Südkorea zurück.
Mutter litt laut Anwältin unter Depressionen
Der Fall hatte in Neuseeland für großes Aufsehen gesorgt: Die sterblichen Überreste der beiden Kinder waren im August 2022 entdeckt worden, nachdem eine nichtsahnende Familie aus Auckland bei einer Auktion herrenlose Gegenstände aus einem Lagerraum ersteigert hatte, darunter die beiden Koffer.
Die Mutter der beiden Kinder wurde schließlich nach einem Hinweis aus der Bevölkerung in Südkorea gefasst und nach Neuseeland überstellt. Im Laufe des Gerichtsverfahrens hatte die Angeklagte bereits gestanden, ihren Kindern das Antidepressivum Nortipylin gegeben zu haben, was laut den Gerichtsakten zu deren Tod geführt hat.
Eine Pflichtverteidigerin der Angeklagten hatte jedoch argumentiert, die Frau sei wegen psychischer Probleme schuldunfähig. Nach dem Tod ihres Ehemannes im Jahr 2017 habe sie zunehmend unter Depressionen gelitten und schließlich versucht, ihre Kinder und sich selbst mit Antidepressiva umzubringen.
Quelle: ntv.de, chl/AFP