Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:07 Ukraine macht Wagner-Söldner für die Ermordung von Zivilisten verantwortlich +++
Zwei belarussische Kämpfer der russischen Söldnergruppe Wagner werden laut einem Medienbericht beschuldigt, Zivilisten in der Nähe von Kiew ermordet zu haben. Wie der britische "Guardian" schreibt, veröffentlichten ukrainische Staatsanwälte Fotos von acht Männern, die Kriegsverbrechen im Dorf Motyschyn begangen haben sollen. Fünf der Männer sollen russische Soldaten sein. Bei den anderen drei soll es sich um Söldner handeln, einen Russen und zwei Belarussen. Damit seien die zwei Belarussen die ersten Söldner, die von der Ukraine wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden. Die ukrainische Justiz geht davon aus, dass alle Beschuldigten mittlerweile an anderen Frontabschnitten kämpfen.
+++ 21:24 Asow-Kommandeur meldet sich aus russischer Gefangenschaft +++
Der in Mariupol gefangengenommene Befehlshaber des Asow-Regiments, Denys Prokopenko, ist offenbar noch am Leben. Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, habe der 30-Jährige am 24. Mai seine Frau anrufen dürfen. Prokopenko habe gesagt, dass er "OK" sei. Aus anderen Quellen habe Kateryna Prokopenko gehört, dass die Bedingungen in der Gefangenschaft "zufriedenstellend seien", meldet AP. Das Telefonat sei Aufgrund einer Vereinbarung zwischen Moskau und Kiew unter Vermittlung des Roten Kreuzes zustande gekommen.
+++ 20:50 Kreml fordert Sanktionsaufhebung, um Getreide-Krise zu lösen +++
Russland pocht angesichts der von seinem Krieg verursachten Nahrungsmittel-Krise weiter auf eine Lockerung westlicher Sanktionen. Vize-Außenminister Andrej Rudenko fordert der Agentur Interfax zufolge eine Aufhebung der Strafmaßnahmen, die gegen Russlands Exportbranche sowie gegen den Finanzsektor verhängt wurden. Zudem müsse die Ukraine alle Häfen entminen, fordert er. Russland sei dann bereit, eine "humanitäre Durchfahrt" zu sichern. Die internationale Gemeinschaft fordert seit Wochen von Russland, den Export von ukrainischem Getreide zu ermöglichen. Russland und die Ukraine gehören zu den größten Weizenexporteuren und spielen eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit in der Welt.
+++ 20:20 Moskau schickt veraltete Panzer an die Front +++
Russland schickt nach Angaben des ukrainischen Generalstabs nun auch veraltete Panzer vom Typ T-62 in die Ukraine. Von ntv verifizierte Fotos zeigen einen Güterzug mit den 60 Jahre alten Kampfpanzern in der von Russen besetzten Stadt Melitopol. Laut dem US-Militärexperten Michael Kofman sind die T-62 wahrscheinlich für Reservisten-Einheiten bestimmt. Die Entsendung der Panzer an die Front würde darauf hindeuten, dass auch bald Reservisten folgen werden.
+++ 19:50 SPD: NATO liefert keine westlichen Kampfpanzer an Ukraine +++
In der NATO gibt es nach Angaben aus der SPD eine informelle Verabredung, unabgesprochen keine schweren Kampf- oder Schützenpanzer westlicher Bauart in die Ukraine zu liefern. "Darüber wurde der Verteidigungsausschuss Mitte Mai vollumfänglich informiert", sagt der verteidigungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Wolfgang Hellmich. Formale Beschlüsse der NATO gebe es schon deswegen nicht, weil das Bündnis als solches selbst keine Waffen liefere, sondern die einzelnen Mitgliedstaaten, erläutert Hellmich. Bislang hätten sich aber alle Partner an die informelle Verabredung gehalten.
+++ 19:25 Putin erhöht Sold der Ukraine-Kämpfer +++
Putin ordnet einen höheren Wehrsold für in der Ukraine kämpfende russische Soldaten an. Der Kremlchef begründet die Entscheidung der Agentur Interfax zufolge damit, dass die Gehälter der im Ausland stationierten Militärs an die Entwicklung des Devisenmarktes gebunden seien und der US-Dollar im Vergleich zum russischen Rubel derzeit schwächele. Wie viel mehr Sold es genau geben soll, ist unklar. Darüber hinaus kündigt Putin eine Rentenerhöhung sowie eine Erhöhung des Mindestlohns um jeweils zehn Prozent an.
+++ 18:48 Putin besucht im Krieg verletzte Soldaten +++
Erstmals seit Beginn des Krieges trifft sich Kremlchef Putin mit verletzten russischen Soldaten. Bei seinem Besuch in einem Moskauer Militärkrankenhaus unterhält sich der Staatschef mit mehreren Soldaten über ihre Heimatstädte und ihre Familiensituation, wie im russischen Fernsehen zu sehen ist. Die Soldaten stehen aufrecht neben ihren Betten, ihre Verletzungen sind nicht sichtbar. "Diese Menschen, die ihre Gesundheit, ihr Leben für die Bevölkerung und die Kinder im Donbass, für das Wohl Russlands riskieren, sie alle sind Helden", sagt Putin im Anschluss bei einem Treffen mit Regierungsbeamten.
+++ 18:07 Luftwaffenmaschine mit ukrainischen Verletzten in Berlin gelandet +++
Eine Bundeswehrmaschine mit Verletzten aus der Ukraine ist auf dem Hauptstadtflughafen BER gelandet. Das bestätigt ein Sprecher der Luftwaffe. Der Airbus A310, der bei der Flugbereitschaft in Köln-Bonn stationiert sei, sei von Köln aus nach Rzeszów in Polen gestartet. Dort seien die Verletzten an Bord genommen und nach Schönefeld transportiert worden. "Sie werden nun auf Kliniken in Berlin und Brandenburg verteilt", sagt der Sprecher.
+++ 17:27 Russische Region Belgorod wirft Ukraine erneut Beschuss vor +++
Der Gouverneur der russischen Grenzregion Belgorod wirft Kiew erneuten Beschuss vor. Im Dorf Schurawljowka sei ein junger Mann verletzt worden, schreibt Wjatscheslaw Gladkow bei Telegram. Angesichts der gespannten Lage sei das gesamte Dorf eigentlich schon vor einigen Wochen evakuiert worden, schreibt der Gouverneur weiter. Warum der junge Mann sich dennoch dort aufgehalten habe, sei noch unklar.
+++ 16:55 Russland lockert Altersgrenze für Berufssoldaten +++
Russland hebt die Altersgrenze für den Militärdienst an. Das russische Parlament stimmte heute für einen entsprechenden Gesetzesentwurf, wie es auf der Website der Duma heißt. Künftig kann demnach jeder Freiwillige, der das gesetzliche Rentenalter noch nicht erreicht hat, der Armee beitreten. Dieses liegt für Männer derzeit bei 61,5 Jahren. Bislang konnten sich nur russische Bürger zwischen 18 und 40 Jahren bei der Armee verpflichten, für Ausländer galt eine Altersspanne zwischen 18 und 30 Jahren.
+++ 16:24 Putin ernennt Ex-Geheimdienstler zum neuen Zivilschutzminister +++
Russlands Präsident Wladimir Putin hat Alexander Kurenkow, einen früheren Geheimdienstoffizier, zum neuen Minister für Zivilschutz ernannt. Putin werde den neuen Minister im Laufe des Tages vorstellen, sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow. Der letzte offiziell ernannte Zivilschutzminister Jewgeni Sinitschew, ein ehemaliger Leibwächter Putins, kam im September 2021 beim Absturz von einer Klippe im Norden Sibiriens ums Leben. Wie Sinitschew stammt auch Kurenkow aus den Reihen des Geheimdienstes FSB. Kurenkow steht damit nun der Behörde vor, die in Russland Einsätze in Katastrophenfällen koordiniert - etwa die Bekämpfung von Waldbränden oder die Suche nach vermissten Menschen.
+++ 15:55 US-Experten: Russen wollen im Donbass mehrere Kessel bilden +++
Dem US-Militärinstitut ISW zufolge hat Moskau den Plan eines großen Zangenangriffs im Donbass begraben. Demnach gehen die Experten davon aus, dass die russischen Truppen stattdessen versuchen, kleinere Einkreisungen durchzuführen, um schrittweise Geländegewinne zu erzielen. Derzeit sollen Moskaus Verbände versuchen, bei Bachmut, Zolote, Sjewjerodonezk und Awdijiwka Kessel zu bilden.
+++ 15:28 Video zeigt russische Inspektion des Asowstal-Werkes +++
Nach wochenlangen heftigen Kämpfen und schweren Verlusten auf beiden Seiten liegt das Asowstal-Werk in Mariupol inzwischen in russischer Hand. Kameraaufnahmen zeigen, wie die Besatzer die unterirdischen Verwinkelungen des Geländes inspizieren.
+++ 15:03 Klitschko wünscht sich Scholz-Reise nach Kiew +++
Wladimir Klitschko, ehemaliger Box-Weltmeister und Bruder des Bürgermeisters von Kiew, betont im Interview mit RTL/ntv seinen Wunsch nach einem Besuch des deutschen Bundeskanzlers in der Ukraine. "Ich wünsche mir, dass Olaf Scholz nach Kiew reist und in die Ukraine kommt, um mit eigenen Augen zu sehen." Es müsse kein Besuch des besonders von den Zerstörungen des Krieges betroffenen Umlandes von Kiew sein, so Klitschko. Er wolle "schon nicht mehr, dass er das sieht, was wir gesehen haben in Butscha, Hostomel und Irpin". Die Hauptstadt Kiew sei aber auch "wahnsinnig davon betroffen", dass "ein Krieg in Europa stattfindet, ein brutaler Krieg".
+++ 14:39 Geheimdienst: Putin hat trotz Krankheiten noch ein paar Jahre zu leben +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst geht davon aus, dass Kremlchef Putin trotz schwerer Krankheiten noch einige Jahre leben werde. "Er hat mehrere schwere Krankheiten, darunter Krebs. Aber es lohnt sich nicht zu hoffen, dass Putin morgen sterben wird", sagte Geheimdienstchef Kyrylo Budanow in einem Interview mit der Zeitung "Ukrainska Prawda". Er habe noch mindestens ein paar Jahre übrig. Bereits im April berichteten Medien, dass Putin bei Reisen von mehreren Ärzten begleitet werde. Unter ihnen soll auch Jewgeni Selivanov sein, der sich auf die Behandlung von Schilddrüsenkrebs spezialisiert hat.
+++ 14:11 Ukrainer sammeln tote Russen ein, um sie einzutauschen +++
In Orten, aus denen sich die russischen Truppen zurückziehen, liegen überall Leichen russischer Soldaten. Zurückkehrende ukrainische Truppen durchkämmen Straßen und Häuser und öffnen provisorische Gräber, um die Toten zu identifizieren. Die makabre Arbeit dient jedoch nicht nur der Beweissicherung.
+++ 13:51 Russische Pässe für Menschen in Cherson und Saporischschja +++
Russland will das Verfahren zur Einbürgerung von Bewohnern in den besetzten ukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja erleichtern. Präsident Wladimir Putin unterzeichnet ein entsprechendes Dekret, das in diesen Gebieten ermöglicht, einfacher die russische Staatsbürgerschaft und einen russischen Pass zu bekommen. Das Dekret weitet damit ein Verfahren aus, das bereits seit 2019 für Bewohner der von pro-russischen Separatisten kontrollierten Gebiete Donezk and Luhansk im Osten der Ukraine gilt. Das Dokument ist auf einem Portal der russischen Regierung einsehbar.
+++ 13:29 Russland akzeptiert Gas-Zahlungen weiter in Euro und Dollar +++
Russland akzeptiert die jüngsten deutschen Gas-Zahlungen offenbar weiter in Euro oder Dollar. Diese funktionierten aktuell gemäß den europäischen Richtlinien, sagten deutsche Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur Reuters. In den vergangenen Tagen waren Rechnungen für Gas fällig, für deren Abwicklung neue russische Vorgaben gemacht worden waren. Russland hatte erklärt, es wolle Zahlungen in Rubel - obwohl die Verträge fast alle Euro oder Dollar als Zahlungsmittel vorsehen. Die genaue Umsetzung blieb so unklar und sorgte für Unsicherheit. Die Unternehmen zahlten Regierungs- und Branchenkreisen zufolge jedoch weiter in Euro oder Dollar, der mögliche Tausch über von den Firmen eingerichtete Konten wurde der russischen Seite überlassen. Dieses Vorgehen ist im Einklang mit den EU-Sanktionsbestimmungen.
+++ 13:10 Russland: Korridor für Nahrungsmittelexporte aus der Ukraine +++
Russland ist nach einem Bericht der russischen Nachrichtenagentur Interfax bereit, Schiffe mit Nahrungsmitteln aus der Ukraine ausfahren zu lassen. Dazu könne ein humanitärer Korridor etabliert werden, zitiert die Agentur den russischen Vize-Außenminister Andrej Rudenko. Westliche Länder fordern von Moskau, sichere Getreideexporte der Ukraine über den Hafen Odessa zu ermöglichen. Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis hatte die Eskortierung von Schiffen mit ukrainischem Getreide durch westliches Militär ins Spiel gebracht. Dieser Schritt würde die Situation in der Schwarzmeerregion ernsthaft verschärfen, sagte Rudenko laut der Agentur Ria Nowosti.
+++ 12:51 EU-Kommission will Beschlagnahmung russischer Gelder ermöglichen +++
Die Europäische Kommission hat Pläne zur Beschlagnahmung von eingefrorenen Vermögenswerten russischer Oligarchen vorgelegt. "Die EU-Sanktionen müssen eingehalten werden, und diejenigen, die versuchen, sie zu umgehen, müssen bestraft werden", erklärte Vizekommissionspräsidentin Vera Jourova in Brüssel. Die Pläne sehen eine Konfiszierung vor, wenn Oligarchen versuchen, die von der EU verhängten Sanktionen gegen Russland zu umgehen und Vermögen zu verstecken.
+++ 12:32 Ukrainische Generalstaatsanwältin zählt Hunderte getötete Kinder +++
Laut der Zeitung "Kyiv Independent" hat das Büro der Generalstaatsanwältin der Ukraine folgende Bilanz des russischen Angriffskrieges gezogen: Seit Februar seien mindestens 238 Kinder getötet und 433 verletzt worden. Die Zahl der tatsächlichen Opfer dürfte noch höher liegen, da sie die Kinderopfer in den Gebieten, in denen die Feindseligkeiten andauern, und in den besetzten Gebieten nicht berücksichtige, zitiert die Generalstaatsanwaltschaft laut der Zeitung.
+++ 12:14 Baerbock kündigt gemeinsamen Windkraftausbau mit Ostsee-Staaten an +++
Deutschland will beim Ausbau der Offshore-Windenergie in der Ostsee mit anderen Staaten in der Region enger zusammenarbeiten. Außenministerin Annalena Baerbock von den Grünen kündigte beim Treffen der Staaten des Ostseerats im norwegischen Kristiansand an, man wolle die erste gemeinsame Offshore-Windkraftanlage schaffen. Dies sei nicht nur notwendig, um klimaneutral zu werden, sondern auch um Energiesicherheit zu gewährleisten. Im Hintergrund der verstärkten Zusammenarbeit im Energiebereich steht das Ziel, unabhängiger von Energielieferungen aus Russland und von fossilen Energielieferungen allgemein zu werden.
+++ 11:56 Russland lehnt Gefangenenaustausch von Asowstal-Verteidigern vorerst ab +++
Der russische Vize-Außenminister Andrej Rudenko dämpft die Hoffnung auf eine baldige Freilassung der Verteidiger des Asowstal-Werks im ukrainischen Mariupol. Es sei noch zu früh, um über einen Gefangenenaustausch zu reden, sagte er laut der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Ein solcher Austausch werde in Erwägung gezogen, sobald die ukrainischen Soldaten "angemessen verurteilt und bestraft" worden seien.
+++ 11:38 Selenskyj wirft Ungarn und der Türkei unsolidarisches Verhalten vor +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den westlichen Ländern vorgeworfen, nicht vereint an der Seite der Ukraine zu stehen. "Meine Frage ist: Herrscht in der Praxis Einheit? Ich sehe sie nicht", sagte Selenskyj während einer Diskussionsveranstaltung des Weltwirtschaftsforums in Davos. Selenskyj warf insbesondere der Türkei und Ungarn vor, unsolidarisch mit seinem Land zu sein, das sich seit drei Monaten gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt.
+++ 11:22 Russland meldet Bombardierung von ukrainischem Motorenhersteller +++
Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei den schweren Luftangriffen in der Nacht auch ein ukrainisches Motorenwerk in Saporischschja und mehrere Bahnhöfe attackiert. "Mit luft- und seegestützten Hochpräzisionsraketen wurden die Produktionshallen der Fabrik Motor Sitsch zerstört, die Flugmotoren für die ukrainischen Streitkräfte baut, darunter auch für unbemannte Drohnen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.
+++ 10:59 Video zeigt Einsatz von Kamikaze-Drohne gegen russischen Panzer +++
Das ukrainische Militär hat offenbar eine Kamikaze-Drohne gegen einen russischen "T-72B3"-Panzer eingesetzt. Aufnahmen sollen den Schlag der von den USA gelieferten "Switchblade 300" gegen das Militärvehikel zeigen. Die bei dem Angriff auf dem Panzer sitzende Besatzung wurde mutmaßlich getötet. Die "Switchblades" sind Mini-Drohnen die zunächst ohne Ziel starten. Sie können längere Zeit über dem Boden kreisen, um dort auf ein Ziel zu lauern und dieses gezielt anzugreifen. Dabei zerstören sie sich dann selbst. Zum Transport der Drohne reicht ein Rucksack.
+++ 10:42 Kuleba fordert westlichen Handelsstopp mit Russland +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat zu einem kompletten Stopp des westlichen Handels mit Russland aufgerufen. Die Sanktionen müssten auf ein nächstes Level gebracht werden. "Die Welt sollte aufhören, russische Waren und Dienstleistungen zu kaufen und mit Russland zu handeln", sagte er. Andernfalls werde das Geld helfen, "die russische Maschinerie der Kriegsverbrechen" aufrechtzuerhalten. Der Westen müsse akzeptieren, dass das ultimative Ziel ein Sieg der Ukraine sein müsse.
+++ 10:10 Selenskyj will kein ukrainisches Gebiet abgeben +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will als Gegenleistung für einen Frieden kein ukrainisches Territorium aufgeben. "Die Ukraine kämpft, bis sie ihr gesamtes Territorium zurückhat", sagte Selenskyj bei einer Veranstaltung der Victor-Pinchuk-Stiftung in Davos. Er sagte auch, er sei bereit zu Gesprächen, wenn sich Russland in die Gebiete zurückziehe, in denen es vor Kriegsbeginn im Februar war. Er werde aber nur mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin selbst sprechen.
+++ 09:54 Ukraine gerät im Osten immer mehr unter Druck +++
Die ukrainischen Truppen geraten im Osten des Landes zunehmend unter Druck, das berichtet ntv-Reporter Gordian Fritz. Die russische Armee kann dort noch keine großen Geländegewinne verzeichnen, versucht aber strategisch wichtige Positionen zu erobern, mithilfe derer schnelle Fortschritte erzielt werden könnten. Die ukrainische Armee ist nicht mehr in der Lage, mit kleinen Einsatzgruppen dem Gegner große Verluste hinzuzufügen. Diese Taktik hatte den Ukrainern große Erfolge beschert, im Kampf um die Ostukraine ist sie aber schwerer umsetzbar.
+++ 09:33 US-Institut: "zunehmende Demoralisierung" zwangsmobilisierter Truppen +++
Die Analysten des US-amerikanischen "Institute for the Study of War" (ISW) sehen eine "zunehmende Demoralisierung" der russischen Streitkräfte und ihrer Verbündeten. Belegt wird diese Einschätzung mit Protesten zwangsmobilisierter Soldaten aus den Volksrepubliken Donezk und Luhansk. Ein Infanteriebataillon monierte in einem Videoappell an den Chef der Donezker Volksrepulik Denis Puschilin, es habe nach schweren Verlusten an der Front in Mariupol mit großen moralischen Problemen und körperlicher Erschöpfung zu kämpfen. Der Videoaufruf deckt sich laut ISW mit zahlreichen Berichten ukrainischer und westlicher Quellen, wonach die Stellvertreterkräfte größtenteils zwangsmobilisiert werden, schlecht ausgebildet sind und unter einer sinkenden Moral leiden. Die Bereitschaft der Soldaten, ihre Unzufriedenheit öffentlich zu äußern, sei dennoch bemerkenswert.
+++ 09:16 Ein Toter bei Raketenangriff auf Saporischschja +++
Bei einem Raketenangriff auf die südukrainische Stadt Saporischschja ist nach ukrainischen Angaben am Morgen ein Mensch getötet wurden, drei trugen Verletzungen davon. Das teilte die Regionale Militärverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal mit. Russische Truppen hätten vier Marschflugkörper abgefeuert, von denen die ukrainische Luftverteidigung einen abgeschossen habe. Die anderen drei hätten ein Einkaufszentrums und mindestens 62 Häuser beschädigt.
+++ 08:50 Ukrainischer Generalstab meldet Kämpfe um Lyman +++
Der ukrainische Generalstab berichtet neben der nahezu eingeschlossenen Stadt Sjewjerodonezk sei im Osten der Ukraine das nahe Lyman Ziel russischer Attacken. Wie in Sjewjerodonezk werde die Bodenoffensive hier durch Luftangriffe und Artillerie unterstützt. Daneben meldete der Generalstab Gefechte aus dem Raum Bachmut südwestlich von Sjewjerodonezk. Russische Truppen hätten weitere Ortschaften angegriffen, sich aber nach Verlusten wieder zurückgezogen. Im Raum Slowjansk, das als strategisches Ziel der Russen gilt, wurden demnach nur wenige erfolglose Angriffsversuche unternommen. Im Süden der Ukraine gibt es keine größeren Kämpfe.
+++ 08:26 Russische Truppen vor Sjewjerodonezk in Sichtweite +++
Im Osten der Ukraine sind die russischen Truppen nach Angaben aus Kiew zur Offensive übergegangen und führen schwere Kämpfe um die Großstadt Sjewjerodonezk. Das teilte der ukrainische Generalstab am Morgen in seinem Lagebericht mit. Die von russischen Truppen umzingelte Stadt ist kurz davor zu fallen, das berichtet eine Helferin vor Ort. Die Russen seien mittlerweile auf Sichtweite vorgerückt. Nur eine Brücke führt noch aus der Stadt im Osten der Ukraine, die weiter erbittert verteidigt wird.
+++ 08:03 Litauen schlägt Bruch russischer Seeblockade vor +++
Laut der britischen "Times" könnte eine "Koalition der Willigen" die russische Blockade der Schwarzen See durchbrechen, um eine weltweite Nahrungsmittelkrise zu verhindern. Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis sprach demnach mit seiner britischen Kollegin Liz Truss über einen möglichen "Schutzkorridor" von Odessa bis zum Bosporus. Er schlug vor, dass der Koalition einige NATO-Länder angehören könnten, ebenso wie diejenigen, die von Getreide aus der Ukraine abhängig sind.
+++ 07:27 Russland setzt in Mariupol Roboter zur Minenräumung ein +++
Russische Pioniereinheiten haben laut der Nachrichtenagentur TASS begonnen, die Küsten der ukrainischen Stadt Mariupol von Minen zu befreien. Ein Video, das das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte, zeigt demnach ein ferngesteuertes Uran-6-Roboterfahrzeug, das den Strand in der Nähe des Hafens durchkämmt. Bis jetzt hätten die Feldingenieure über 50 Kilometer der Küstenlinie des Asowschen Meeres bearbeitet und mehr als 300 verschiedene Munitionen entschärft, sagte ein Kommandeur laut TASS.
+++ 06:54 US-Analysten beobachten russischen Strategiewechsel +++
In seinem jüngsten Bericht zum Kriegsverlauf in der Ukraine führt das US-amerikanische "Institute for the Study of War" Belege für ein geändertes Vorgehen russischer Truppen in der Ostukraine auf. Diese hätten wahrscheinlich ihre Bemühungen aufgegeben, die ukrainischen Streitkräfte in der Ostukraine vollständig einzukesseln. Russland versuche stattdessen, kleinere Umzingelungen wie die von Sjewjerodonezk zu sichern. Dadurch könnten schrittweise Fortschritte erzielt werden. In der letzten Woche seien den russischen Truppen im Gebiet Luhansk mehr Geländegewinne als im gesamten Mai zuvor gelungen, erklärten die Analysten.
+++ 06:35 Ukraine meldet Raketenangriff auf Saporischschja +++
Am frühen Morgen ist die Großstadt Saporischschja im Osten der Ukraine nach Behördenangaben von mehreren Raketen getroffen worden. "Heute, am 25. Mai um 05:13 Uhr haben die russischen Streitkräfte vier ballistische Raketen auf Saporischschja abgefeuert", teilte die Gebietsverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal mit. Eine der Raketen sei von der Luftabwehr abgefangen worden.
+++ 06:21 Litauen will verwundete ukrainische Kämpfer versorgen +++
Der litauische Verteidigungsminister Arvydas Anušauskas hat der Ukraine Hilfe bei der Versorgung verwundeter Soldaten zugesagt. "Litauen wird in den nächsten Wochen ukrainische Truppen zur Rehabilitation aufnehmen. Das litauische Gesundheitssystem ist bereit, die verletzten Militärangehörigen medizinisch zu versorgen", wird Anušauskas auf der Website seines Ministeriums zitiert.
+++ 05:14 EU friert 10 Milliarden Euro an Oligarchen-Vermögen ein +++
Russische Oligarchen haben im Laufe des Ukraine-Kriegs durch EU-Sanktionen Zugriff auf Luxusjachten, Immobilien und andere Vermögen im Wert von knapp 10 Milliarden Euro verloren. Das geht aus Zahlen der EU-Kommission hervor. Am 8. April lag der Wert noch bei 6,7 Milliarden Euro. Die EU-Kommission will heute einen Gesetzesvorschlag vorlegen, der es ermöglichen soll, eingefrorenes russisches Geld zu beschlagnahmen. Dieses Geld könnte dann für den Wiederaufbau der Ukraine genutzt werden.
+++ 04:36 Union fordert Klarheit über angebliche Panzer-Absprachen +++
Die Union fordert von Bundeskanzler Olaf Scholz eine Klarstellung, ob es innerhalb der NATO eine Absprache gibt, der Ukraine keine westlichen Schützen- und Kampfpanzer zu liefern. Ihm sei bisher nur bekannt, dass innerhalb der NATO die Waffenlieferungen bewusst nationale Entscheidungen sein sollen, so der CDU-Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter gegenüber dem "Tagesspiegel". Die Parlamentarische Verteidigungs-Staatssekretärin Siemtje Möller (SPD) hatte im ZDF betont, dass es die gemeinsame Position der NATO-Staaten sei, solche Panzer nicht zu liefern - und damit begründet, warum es bisher kein grünes Licht für Marder- und Leopard-Lieferungen aus Deutschland gibt.
+++ 02:39 Schoigu: Russland bremst Offensive für Evakuierungen +++
Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigt an, Russland werde freiwillig seine Offensive bremsen, damit Zivilisten aus umzingelten Orten evakuiert werden könnten. Laut der russischen Agentur Ria Novosti soll er in einer Videokonferenz mit anderen Verteidigungsministern des Militärbündnisses OVKS über Feuerpausen zur Einrichtung humanitärer Korridore gesprochen haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Ankündigung als erbärmliche Lüge.
+++ 01:17 Ukraine: 20.000 mutmaßliche Kriegsverbrechen angezeigt +++
In den drei Monaten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind nach Kiewer Angaben etwa 20.000 mutmaßliche Kriegsverbrechen angezeigt worden. Allein 13.500 solcher Taten hätten die Ermittler der Polizei registriert, sagt Innenminister Denys Monastyrskyj im ukrainischen Fernsehen. "Wir arbeiten mit ausländischen Staatsanwälten, gemeinsamen Ermittlungsteams und Experten zusammen, aber die meiste Arbeit wird von ukrainischen Strafverfolgungsbeamten geleistet." Ihr Beweismaterial solle später an internationale Gremien übermittelt werden, um mutmaßliche russische Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen, sagte der Minister.
+++ 01:00 Melnyk vermutet "Verzögerungstaktik" bei Waffenlieferungen +++
Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk wirft der Bundesregierung erneut vor, Waffenlieferungen absichtlich zu verzögern. "Es ist enttäuschend, dass die zugesagten 15 Gepard-Flakpanzer frühestens Ende Juli und weitere 15 Geparde erst Ende August geliefert werden können", so Melnyk gegenüber den Funke-Zeitungen. Deutschland solle endlich eine Führungsrolle spielen, fordert Melnyk. Die Bundesrepublik sei in der Lage, mindestens 100 Marder von der Industrie und über 30 Marder aus dem Bundeswehr-Bestand zügig zu liefern sowie 88 Leopard-1-Kampfpanzer. "Wir appellieren erneut an den Bundeskanzler, grünes Licht für diese überlebenswichtige Lieferung endlich zu geben."
+++ 23:54 Selenskyj räumt schwierige Lage ukrainischer Truppen im Donbass ein +++
Die ukrainischen Truppen im Donbass sind nach Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj angesichts schwerer russischer Angriffe in einer schwierigen Lage. "In diesen Angriff wirft die russische Armee alle Kräfte, die sie noch hat", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er zählte die Städte Lyman, Popasna, Sjewjerodonezk und Slowjansk im Osten des Landes auf. "Die Besatzer wollen dort alles zerstören." Es werde großer Anstrengungen des ukrainischen Volkes bedürfen, um die russische Überlegenheit an Rüstung und Technik zu überwinden. Auch das ukrainische Verteidigungsministerium spricht von einer schwierigen Lage in den östlichen Gebieten Luhansk und Donezk. Offenbar wolle die russische Armee dort ukrainische Einheiten in den Großstädten Sjewjerodonezk und Lyssytschansk einkesseln, so Sprecher Olexandr Motusjanyk.
+++ 23:06 Russischer Vormarsch auf Eisenbahnknotenpunkt Lyman in Ostukraine +++
In der Ostukraine versuchen russische Soldaten und prorussische Kämpfer, die strategisch wichtige Stadt Lyman unter ihre Kontrolle zu bringen. Der Anführer der Separatisten in der Region Donezk, Denis Puschilin, erklärt in einem Youtube-Video, die "aktive Phase" zur "Befreiung" der Stadt habe begonnen. Russische Einheiten und Kämpfer der Separatisten seien bereits in die Stadt eingedrungen. Etwa die Hälfte des Stadtgebiets stehe schon unter russischer Kontrolle. Die russische Armee hat sich bisher nicht zu möglichen Geländegewinnen in Lyman - einem Eisenbahnknotenpunkt nordöstlich von Slowjansk und Kramatorsk - geäußert. Die Angaben Puschilins lassen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
+++ 22:08 USA streichen Ausnahmereglung für Russland bei Schuldendienst mit Dollar +++
Die USA streichen eine Sanktions-Ausnahmeregelung, die Russland eine Begleichung seiner Auslandsschulden mit Dollar erlaubt. Die Ausnahme von den wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Finanzsanktionen endet in der Nacht auf Mittwoch, wie das US-Finanzministerium mitteilt. Die Maßnahme könnte Russland einen Schritt näher an einen Zahlungsausfall bringen. Am Freitag muss Russland das nächste Mal Staatsschulden begleichen. Westliche Staaten haben wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine harte Sanktionen gegen Moskau verhängt. Dabei wurde Russland auch weitgehend vom internationalen Finanzsystem ausgeschlossen. Blockiert wurde unter anderem die Möglichkeit des russischen Staates, seine Schulden mit auf US-Konten gelagerten Dollar zu begleichen. Die Regierung von Präsident Wladimir Putin konnte noch auf in Russland gehaltene Dollar zurückgreifen, um Schulden zurückzuzahlen. Diese Ausnahme läuft jetzt aber aus. US-Finanzministerin Janet Yellen hatte dies bereits vergangene Woche in Aussicht gestellt.
+++ 21:45 Russland kündigt sichere Seepassage aus Mariupol an +++
Russland will nach Militärangaben ab Mittwoch eine sichere Seepassage aus der eroberten ukrainischen Hafenstadt Mariupol in Richtung Schwarzes Meer einrichten. Die von Minen geräumte Strecke durch das Asowsche Meer sei 115 Seemeilen (213 Kilometer) lang und 2 Seemeilen breit und ab 8.00 Uhr Ortszeit (7.00 MESZ) befahrbar. Das teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zugleich werde die beschädigte Hafeninfrastruktur von Mariupol instandgesetzt. Die letzten ukrainischen Verteidiger der Stadt hatten Ende vergangener Woche die Waffen gestreckt, Mariupol selbst ist weitgehend zerstört.
Frühere Entwicklungen des Ukraine-Kriegs können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, ysc/jpe/dpa/rts/AFP