Zunahme um sechs Prozent 1,2 Millionen Menschen erhalten Grundsicherung
05.04.2023, 11:01 Uhr Artikel anhören
Viele Menschen in Deutschland können ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen erwirtschaften und sind auf Grundsicherung angewiesen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Deutlich mehr als eine Million Menschen in Deutschland können ihren Unterhalt nicht ohne staatliche Grundsicherung bestreiten. Das sind sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Der große Anstieg ist vor allem auf eine Gruppe zurückzuführen.
Knapp 1,2 Millionen Menschen haben Ende vergangenen Jahres Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung bezogen. Das waren sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Diese Leistungen erhalten Erwachsene, die dauerhaft ihren Lebensunterhalt nicht aus eigenem Einkommen und Vermögen sicherstellen können.
Grund für den deutlichen Anstieg ist nach Angaben des Bundesamts überwiegend die zunehmende Zahl von Leistungsberechtigten aus der Ukraine: Nach 20.525 Menschen im Dezember 2021 waren es ein Jahr später 73.060 Menschen, die wegen des russischen Angriffskriegs aus der Ukraine fliehen mussten. Sie erhielten die Leistungen seit Juni 2022, zuvor hätten sie Leistungen für Asylbewerber erhalten. Es handele sich vor allem um Frauen und ältere Menschen, erklärte das Bundesamt.
Grundsicherung im Alter erhielten im Dezember vergangenen Jahres 55,4 Prozent der insgesamt knapp 1,2 Millionen Empfängerinnen und Empfänger - knapp zwölf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die übrigen 44,6 Prozent erhielten die Leistung aufgrund einer dauerhaften vollen Erwerbsminderung - etwa wegen einer Krankheit oder einer Behinderung, wie die Behörde mitteilte. Ihre Zahl sank gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,5 Prozent.
Quelle: ntv.de, als/dpa