Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:49 Pistorius: Im Zweifelsfall neue Schulden für mehr Sicherheit +++

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Verteidigungsminister Boris Pistorius spricht sich dafür aus, bei der Schuldenbremse über eine generelle Ausnahme für die Erfordernisse der inneren und äußeren Sicherheit nachzudenken. In der ZDF-Sendung "Was nun, Herr Pistorius" machte er klar, dass er keine Möglichkeit sieht, den Finanzbedarf der Bundeswehr alleine durch Sparmaßnahmen an anderer Stelle zu decken. "Es wird nicht alleine durch Umschichtung gehen bei den Beträgen, über die wir reden. Im Zweifel wird man auch über zusätzliche Schulden reden müssen in dieser Koalition oder in der nächsten."

+++ 19:00 Lawrow spricht in Peking mit Chinas Führung +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist zu einem Besuch in der chinesischen Hauptstadt Peking eingetroffen. Eine Sprecherin des russischen Außenministeriums sagt laut einem Bericht der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass, Lawrow wolle in Peking die Lage in der Ukraine und im asiatisch-pazifischen Raum sowie Fragen der bilateralen Zusammenarbeit erörtern. Das Außenministerium verbreitet ein Foto, das Lawrow bei einem Treffen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi zeigt. Das chinesische Außenministerium äußert sich nicht dazu.

+++ 18:20 "Uns fehlen Menschen" - Chef der Bodentruppen ruft Ukrainer zu den Waffen +++
Der Kommandeur der ukrainischen Bodentruppen, Oleksandr Pawliuk, ruft die Ukrainer dazu auf, sich den Streitkräften anzuschließen. Das teilt er auf Facebook mit. "Egal wie viel Hilfe wir bekommen, wie viele Waffen wir haben – uns fehlen Menschen", schreibt Pawliuk . Der Kommandant betont, dass das Rekrutierungssystem "nicht perfekt" sei, aber die Behörden daran arbeiten würden, es zu verbessern. "Jeder, der als diensttauglich geprüft wurde, wird ausnahmslos in die Ausbildungszentren gehen. Das Grundausbildungsprogramm dauert einen Monat", so Pawliuk.

+++ 18:15 Ukrainischer Geheimdienst meldet Brandanschlag auf Kriegsschiff in Kaliningrad +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst (HUR) gibt an, einen Brand auf dem russischen Raketenschiff Serpuchow verursacht zu haben. Auf Telegram teilt die Behörde mit, dass das Feuer das Schiff "unbrauchbar gemacht" habe und dass die Kommunikationsmittel "völlig zerstört" worden seien. Der HUR veröffentlicht dazu auch ein Video, dass den Brand auf dem Schiff zeigen soll. Die Serpuchow soll vor Kaliningrad vor Anker liegen.

+++ 17:17 Ukrainisches Militärs berät über Verteidigung von Charkiw +++
Unter dem Vorsitz des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj haben die führenden Militärs in Kiew über weitere Maßnahmen zum Schutz der Großstadt Charkiw beraten. "Das Hauptthema war Charkiw, die Verteidigung der Stadt gegen russische Angriffe und die Möglichkeit, unsere Luftabwehr und elektronische Kriegsführung in der Region Charkiw zu verstärken", schreibt Selenskyj auf Telegram. Nach Dafürhalten der ukrainischen Militärs könnte die nächste russische Großoffensive gegen Charkiw gerichtet sein. "Wir halten unsere Positionen, die Hauptsache ist jetzt eine effiziente Logistik", umreist Selenskyj die Lage an den Fronten.

+++ 16:45 Ukraine: 80 Prozent der Wärmekraftwerke wurden angegriffen +++
Russland hat in den vergangenen Wochen den Energiesektor der Ukraine nach Angaben Kiews so massiv angegriffen wie nie zuvor seit Beginn des Krieges. "Wir können sagen, dass bis zu 80 Prozent der Wärmekraftwerke angegriffen wurden, mehr als die Hälfte der Wasserkraftwerke und eine große Anzahl von Relaisstationen" für die Stromübertragung, sagt der ukrainische Energieminister German Galuschtschenko vor Journalisten. Es handele sich um "den größten Angriff auf Ukraines Energiesektor" seit Kriegsbeginn.

+++ 16:06 Trump-Berater: Bericht über Friedensplan ist "Fake News" +++
Donald Trumps Wahlkampfberater Jason Miller hat den Bericht der "Washington Post" über den angeblichen Friedensplan des ehemaligen US-Präsidenten als "Fake News" bezeichnet. "Die ganze Sache ist eine Fake News der Washington Post. Die haben sich das nur ausgedacht", sagt Miller der "New York Post". Trump werde sich nicht auf einen Friedensplan festlegen, bevor er nicht gewählt worden sei. Die "Washington Post" hatte berichtet, Trumps Plan bestehe darin, Kiew dazu zu drängen, die Halbinsel Krim und den Donbass an Russland abzutreten.

+++ 15:27 Kiew wirft Moskau "Falschinformationen" zu Angriffen auf AKW Saporischschja vor +++
Nach Angriffen auf das Atomkraftwerk in Saporischschja wirft die Ukraine Russland vor, Falschinformationen zu verbreiten. Moskau greife das AKW mit Drohnen an "und gibt vor, dass die Bedrohung für die Anlage und die nukleare Sicherheit von der Ukraine ausgeht", erklärt der Leiter des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko. Laut der russischen Atombehörde Rosatom hatte es am Sonntag eine "Reihe von Angriffen" auf das Atomkraftwerk im Süden der Ukraine gegeben. Eine Drohne habe die Kantine getroffen und drei Mitarbeiter verletzt. Weitere Drohnen trafen demnach den Frachthafen und das Dach eines der sechs Reaktoren.

+++ 14:52 Ex-Militär zu Selenskyj-Warnung: "Klingt dramatisch, ist aber überhaupt nicht so heiß" +++
Selenskyj richtet sich mit einer Warnung an die westlichen Unterstützerstaaten: Sollten die USA weiter von ihrer Rolle abrücken, stehe die Ukraine mit dem Rücken zur Wand. Die Aussage dürfe man nicht überbewerten, sagt Konfliktforscher Walter Feichtinger. Russland kämpfe sich aber "Zentimeter für Zentimeter" vor.

+++ 14:18 Bericht: Russland setzt bei Benzin-Engpässen auf Kasachstan +++
Russland will sich Insidern zufolge im Falle von Benzinengpässen infolge der anhaltenden ukrainischen Drohnenangriffe auf Ölraffinerien an Kasachstan wenden. Das Nachbarland in Zentralasien sei darum gebeten worden, eine Notreserve von 100.000 Tonnen Benzin anzulegen, sagen drei Brancheninsider der Nachrichtenagentur Reuters. Diese könne dann aus der Ex-Sowjetrepublik nach Russland geliefert werden, um Versorgungslücken zu schließen. Einem der Insider zufolge sei bereits eine Vereinbarung über die Nutzung der Reserven für Russland getroffen worden.

+++ 13:58 Geld aus Russland angenommen? AfD-Spitze stellt sich trotz schwerer Vorwürfe hinter Petr Bystron +++
Die AfD-Spitze hält aktuell zu ihrem Europawahlkandidaten Petr Bystron. "Zum jetzigen Zeitpunkt muss der Bundesvorstand von der Unschuld Herrn Bystrons ausgehen", hieß es nach Beratungen des AfD-Bundesvorstands in einer gemeinsamen Stellungnahme der Parteichefs Alice Weidel und Tino Chrupalla, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Bystron habe sich heute im Vorstand zu den Vorwürfen gegen seine Person erklärt. "Er hat diesen vehement widersprochen und wird alle getätigten Aussagen schriftlich niederlegen." Bystron steht auf Platz zwei der Kandidatenliste der AfD für die Europawahl am 9. Juni. Die tschechische Zeitung "Denik N" hatte berichtet, der Bundestagsabgeordnete stehe im Verdacht, mit der prorussischen Internetplattform "Voice of Europe" (VoE) in Kontakt gestanden zu haben, die das Prager Kabinett jüngst auf die nationale Sanktionsliste gesetzt hatte. Möglicherweise habe er auch Geld entgegengenommen. Bei einer Kabinettssitzung soll Bystrons Name gefallen sein, wie die Zeitung unter Berufung auf mehrere Minister berichtete. Ein nicht genanntes Regierungsmitglied sagte demnach unter Berufung auf den Inlandsgeheimdienst BIS mit Bezug auf Bystron: "Sie können die Übergabe von Geld als Audio belegen."

+++ 13:27 Ukraine: Russisches Rechenzentrum von Hackern "zerstört" - Daten von Gazprom und Rosneft +++
Ukrainische Hacker mit Verbindungen zum Cyberdepartement des Sicherheitsdienstes SBU haben bei einem gemeinsamen Angriff ein russisches Cloud-Rechenzentrum "zerstört". Das berichtet die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Wie ein Korrespondent demnach aus eigenen Quellen erfahren habe, nutzten etwa 10.000 juristische Personen in Russland die Dienste des Anbieters OwenCloud.ru. Unter ihnen sollen auch Großunternehmen wie Gazprom, Rosneft, Lukoil, Transgaz, Norilsk Nickel sowie Rüstungsunternehmen sein. Auch Telekommunikationsunternehmen Rostelekom, Megafon und andere seien demnach betroffen. Laut Ukrinform war das ein gemeinsamer Angriff der Hackergruppe "Blackjack" und des SBU- Cyberdepartements. Mehr als 300 Terabyte Daten dieser Unternehmen sollen auf 400 virtuellen und 42 physischen Server gelöscht worden sein. Dabei soll es sich um eine Vergeltungsaktion für den Hackerangriff auf das ukrainische Datacenter Parkowyj im Januar handeln.

+++ 13:04 Angriffe auf AKW: Ukraine wirft Moskau Verbreitung von "Falschinformationen" vor +++
Nach Angriffen auf das Atomkraftwerk in Saporischschja wirft die Ukraine Russland vor, Falschinformationen zu verbreiten. Moskau greife das AKW mit Drohnen an "und gibt vor, dass die Bedrohung für die Anlage und die nukleare Sicherheit von der Ukraine ausgeht", erklärt der Leiter des ukrainischen Zentrums für die Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko. Die Anschuldigungen seien Teil einer "Kampagne von Provokationen und Falschinformationen" gegen die Ukraine. Laut der russischen Atombehörde Rosatom hatte es gestern eine "Reihe von Angriffen" auf das Atomkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine gegeben. Eine Drohne habe die Kantine getroffen und drei Mitarbeiter verletzt. Nach Angaben aus Moskau handelt es sich dabei um ukrainische Drohnen.

+++ 12:36 Selenskyj: "Charkiw ist jeden Tag und jede Nacht abscheulichen russischen Angriffen ausgesetzt" +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt, die ukrainische Regierung tue ihr Bestes, um Charkiw mehr Schutz zu geben. "Charkiw ist jeden Tag und jede Nacht abscheulichen russischen Angriffen ausgesetzt", schreibt der Staatschef in einem Update bei Telegram. Dazu postet er Fotos, die das Ausmaß der Schäden zeigen, die die wiederholten russischen Angriffe zuletzt verursacht haben. Selenskyj dankt den Einsatzkräften bei der ukrainischen Luftverteidigung und richtet erneut eine Bitte an die Verbündeten. "Die Partner können bei der Luftverteidigung helfen, sie können helfen", so der ukrainische Präsident.

Ukrainische Feuerwehrleute löschen einen Brand nach einem russischen Angriff in Charkiw.

Ukrainische Feuerwehrleute löschen einen Brand nach einem russischen Angriff in Charkiw.

(Foto: IMAGO/Ukrinform)

+++ 12:12 London: Russische Kliniken leiden wegen des Kriegs unter Geld- und Personalmangel +++
Wichtige zivile Dienste in Russland wie Krankenhäuser leiden nach britischer Darstellung unter den Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Grund seien die gewaltigen personellen und finanziellen Ressourcen, die für den Krieg bereitgestellt würden, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. "Die Zahl der medizinischen Fachkräfte in Russland wird im Laufe des Jahres 2024 weiter sinken." Als Ersatz rekrutiere Russland medizinisches Personal in Afrika, heißt es unter Berufung auf die Denkfabrik Center for European Policy Analysis in Washington. Diese Mitarbeiter müssen demnach keine Qualifikationsnachweise vorlegen außer einer Selbsteinschätzung. Das Vorgehen gefährde die klinischen Leistungen, betont das britische Ministerium. Die Behörde zitierte den russischen Parlamentsvorsitzenden Wjatscheslaw Wolodin, der Anfang April von 30.000 fehlenden Ärztinnen und Ärzten gesprochen habe. Bei Bezirkskrankenhäusern liege der Mangel bei rund 50 Prozent. Das sei eine leichte Steigerung im Vergleich zum November 2023. Grund sei, dass einige Fachkräfte zu privaten Anbietern gewechselt seien und andere das Land verlassen hätten. Etwa 2 Prozent der Ärzte und des Fachpersonals seien ausgereist, um der Teilmobilmachung im September 2022 zu entgehen, heißt es in London weiter.

+++ 12:01 Moskau: Bundeswehr-Präsenz in Litauen eskaliert Spannungen +++
Die militärische Präsenz Deutschlands in Litauen eskaliert nach Ansicht Russlands die gegenwärtigen Spannungen. Das sagte der Sprecher des Präsidialamts in Moskau, Dmitri Peskow, mit Blick auf die Pläne Deutschlands, in Litauen eine Brigade der Bundeswehr mit rund 5000 Soldatinnen und Soldaten dauerhaft zu stationieren. Ein Vorauskommando deutscher Soldaten brach dazu Richtung Litauen auf. Einsatzbereit sein soll die Brigade an der Ostflanke der NATO bis zum Jahr 2027.

+++ 11:22 Högl fordert nötige Haushaltsmittel für Ausstattung der Brigade in Litauen +++
Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl von der SPD, bezeichnet die dauerhafte Stationierung einer deutschen Brigade der Bundeswehr in Litauen als "echten Kraftakt" und fordert die dafür nötigen Mittel im Bundeshaushalt. "Der Auftrag ist völlig klar: Diese Brigade muss mit allem ausgestattet werden, was sie braucht, damit es attraktiv ist, damit sich ausreichend Soldatinnen und Soldaten freiwillig melden", sagte Högl im ARD-"Morgenmagazin". Natürlich reiße der Aufbau der Brigade im Haushalt erst einmal "gewaltige Löcher", denn die Ausrüstung der Soldaten und auch das große Gerät seien noch nicht vorhanden. "Die Lücken, die gerissen werden, müssen schnell gestopft werden", betonte Högl. Zudem müsse die Bundeswehr auch in Deutschland ausreichend ausgestattet sein, um einsatzbereit zu sein. Sie nehme jedoch wahr, dass die dafür Verantwortlichen in der Bundesregierung und im Bundestag wüssten, dass die finanziellen Mittel dafür im Haushalt abgebildet werden müssten, sagte Högl. Die Stationierung der deutschen Brigade an der NATO-Ostflanke in Litauen sei "das Leuchtturmprojekt der Zeitenwende", dafür seien Material, Personal und Infrastruktur notwendig.

+++ 10:53 US-Finanzministerin warnt Chinas Firmen vor Handel für Moskaus Krieg +++
US-Finanzministerin Janet Yellen warnt Firmen in China davor, Produkte nach Russland zu exportieren, die auch für den Krieg Moskaus gegen die Ukraine verwendet werden können. "Ich habe betont, dass Firmen, jene in der Volksrepublik China eingeschlossen, keine materielle Unterstützung für Russlands Krieg bereitstellen dürfen und dass sie deutliche Konsequenzen spüren werden, wenn sie das machen", sagte sie zum Abschluss ihrer Reise in Peking. Zudem setzen sich Yellen zufolge alle Banken der Gefahr von US-Sanktionen aus, die Überweisungen nach Russland ausführen, um damit der russischen Verteidigungsindustrie militärische oder andere für den militärischen Gebrauch verwendbare Güter zuzuführen. Die USA hatten bereits eine Reihe von Sanktionen gegen chinesische Firmen ausgerollt.

+++ 10:28 Ukrainischer Generalstab meldet 76 Gefechte an der Front innerhalb eines Tages +++
Innerhalb von 24 Stunden ist es zwischen russischen und ukrainischen Truppen an der Front zu 76 Gefechten gekommen. Das meldet der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine im Lagebericht bei Facebook. Das russische Militär habe demnach sieben Raketen- und 104 Luftschläge sowie 108 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern auf die ukrainischen Stellungen und Ortschaften verübt.

+++ 09:57 Cameron will bei USA-Besuch für Hilfspaket werben - "falls die Ukraine verliert, verlieren wir alle" +++
Bei einem Besuch in den USA will der britische Außenminister David Cameron für die Freigabe eines 60 Milliarden Dollar teuren US-Hilfspakets für die Ukraine werben. Cameron werde in einem Gespräch mit dem republikanischen Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, warnen, dass die USA die Sicherheit des Westens gefährdeten, falls die Republikaner die vom Senat genehmigten Finanzhilfen weiter blockieren. Das berichtete die britische Zeitung "Telegraph". In einem Gastbeitrag für das Blatt betonten Cameron und sein französischer Kollege Stéphane Séjourné, die Ukraine müsse den Krieg gegen Russland gewinnen. "Falls die Ukraine verliert, verlieren wir alle. Die Kosten dafür, die Ukraine jetzt nicht zu unterstützen, werden weitaus höher sein als die Kosten, (Kremlchef Wladimir) Putin abzuwehren."

+++ 09:22 ntv-Korrespondent Munz zu Saporischschja: AKW-Angriff "für keine Seite plausibel" +++
Die russische Führung des besetzten Atomkraftwerkes in Saporischschja macht die Ukraine für die jüngste Angriffswelle verantwortlich, Kiew weist die Vorwürfe prompt zurück. Weder Moskau noch Kiew haben ein Interesse an einer Beschädigung der Anlage, wie ntv-Korrespondent Rainer Munz betont.

+++ 08:58 Kiew: Fast 900 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Die personellen Verluste auf russischer Seite bleiben laut offiziellen Zahlen aus Kiew hoch: Binnen eines Tages sind demnach 890 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiterkämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 448.440 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 13 weitere Panzer verloren (7807). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 13.500 gepanzerte Fahrzeuge und rund 9000 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 08:35 Ukraine meldet drei Tote bei russischem Angriff auf Saporischschja +++
Bei erneuten russischen Angriffen auf die südukrainische Region Saporischschja sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens drei Menschen getötet worden. Im Bezirk Pologiwskyji seien drei Menschen getötet und drei weitere verletzt worden, teilte Regionalgouverneur Iwan Federow in Onlinenetzwerken mit. Innerhalb eines Tages hätten die russischen Streitkräfte acht bewohnte Gebiete in der Region 357-mal angegriffen, erklärte er. Bereits gestern waren in der Region Saporischschja ukrainischen Angaben zufolge drei Menschen durch russische Angriffe getötet worden. Moskau erklärte unterdessen, dass das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja von einer ukrainischen Drohne getroffen worden sei. Russland hält die Region Saporischschja seit Beginn der Invasion in der Ukraine im Februar 2022 teilweise besetzt.

+++ 08:08 Kiew: Wieder russische Angriffe auf ukrainische Infrastruktur +++
Die Ukraine meldet erneut russische Luftangriffe. Russland habe in der vergangenen Nacht mit 24 Drohnen vor allem kritische Infrastruktur im Süden und Osten des Landes in den Regionen Odessa, Mykolajiw, Kirowohrad, Chmelnyzky und Schytomyr angriffen, teilt die ukrainische Luftwaffe mit. 17 der Angriffsdrohen aus iranischer Produktion seien zerstört worden. Berichte über Verletzte liegen bislang nicht vor. (Mehr dazu auch im Eintrag um 06:48 Uhr)

+++ 07:51 Lawrow in China eingetroffen - Gespräche über Ukraine-Krieg geplant +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow ist in China eingetroffen, teilt das russische Außenministerium mit. Wie Reuters meldet, soll es nach Angaben Moskaus bei dem Treffen um Gespräche über den Krieg in der Ukraine, die bilateralen Beziehungen und die Lage im asiatisch-pazifischen Raum gehen. Der russische Außenminister werde mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Yi über eine Reihe "heißer Themen" sprechen, zu denen auch die gemeinsame Zusammenarbeit in internationalen Organisationen wie den Vereinten Nationen und der G20 gehören werde, hatte Moskau zuvor erklärt.

+++ 07:12 Russische Soldaten erschießen drei unbewaffnete ukrainische Kriegsgefangene +++
Russische Soldaten haben nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine mehrere unbewaffnete ukrainische Kriegsgefangene in Krynky in der Oblast Cherson erschossen. Dies meldet die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform. Demnach wurde eine Voruntersuchung wegen Verstoßes gegen Kriegsgesetze in Verbindung mit vorsätzlichem Mord eingeleitet. Seit gestern kursiert dem Bericht zufolge ein Video bei Telegram, in dem russische Soldaten drei gefangene ukrainische Soldaten erschießen. In der Beschreibung zum Video heißt es, dass sich der Vorfall in der Nähe von Krynky ereignet habe. "Erneut missachten Vertreter der Russischen Föderation demonstrativ die Bestimmungen der Genfer Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen, was auf die Akzeptanz solcher Aktionen durch das Oberkommando der russischen Streitkräfte hinweise", betonte die Generalstaatsanwaltschaft.

+++ 06:48 Ukrainische Luftwaffe: 17 von 24 Shahed-Drohnen in der vergangenen Nacht zerstört +++
Die Ukraine ist in der vergangenen Nacht erneut Ziel russischer Drohnenangriffe geworden. Die ukrainische Luftverteidigung konnte 17 der 24 Drohnen vom Typ Shahed sowie eine Lenkrakete vom Typ Kh-59 zerstören. Das meldet die ukrainische Luftwaffe am Morgen. Demnach wurden die russischen Angriffe vom Kap Chauda auf der besetzten Krim, von der benachbarten Oblast Kursk sowie von einem Militärstützpunkt in Jeisk in der russischen Region Krasnodar aus gestartet. Die Drohnen wurden über den Oblasten Odessa, Mykolajiw, Kirowohrad, Chmelnyzkyj und Schytomyr abgefangen, während die Lenkrakete über der Oblast Dnipropetrowsk abgeschossen wurde, wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" berichtet. Opfer oder Verletzte wurden bislang nicht gemeldet.

+++ 06:15 Geheimdienst: Ukraine ist nicht an Drohnenangriff auf AKW Saporischschja beteiligt +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst bestreitet eine Beteiligung an dem Drohnenangriff auf das Kernkraftwerk Saporischschja. "Die Ukraine ist nicht an Provokationen auf dem Territorium des besetzten Werks beteiligt", sagte der Sprecher Andrii Yusov laut einem Bericht der ukrainischen Zeitung "Kyiv Independent". Demnach sagte er, dass es häufig zu russischen Angriffen unter falscher Flagge käme. Nach Angaben der UN-Atomaufsichtsbehörde IAEA habe es drei "direkte Treffer" gegeben.

+++ 05:29 Litauen bietet Ukraine Ersatzteile aus stillgelegten Kraftwerken an +++
Das litauische Energieministerium schlägt vor, die stillgelegten Kraftwerke seines Landes zu demontieren, um die Ukraine mit Ersatzteilen zu versorgen, die für die Reparatur der beschädigten Energieinfrastruktur benötigt werden, und das in einer Zeit, in der die russischen Angriffe auf die kritische Infrastruktur der Ukraine zunehmen, sagt Energieminister Herman Haluschtschenko. "Ich hatte ein Gespräch mit dem Energieminister von Litauen. Sie haben vorgeschlagen, ihre geschlossenen Wärmekraftwerke zu nutzen. Sie als Spender zu nutzen, d.h. die Möglichkeit, sie zu demontieren und die benötigten Ersatzteile zu beschaffen."

+++ 03:47 HUR-Chef: Ukraine muss mit erneuter russischer Offensive rechnen +++
Kyrylo Budanov, der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR), sagt, dass die Ukraine im späten Frühjahr oder im Frühsommer mit einer erneuten russischen Offensive rechnen müsse, die sich auf die ostukrainische Region Donbass konzentrieren werde, so Budanov in einem am 7. April veröffentlichten Interview mit der ARD. Budanow zufolge könnte eine mögliche russische Offensive auf wichtige Ziele im Gebiet Donezk abzielen. "(Russland) wird etwas näher an Chasiv Yar heranrücken. Sie werden sich in Richtung der Stadt Pokrowsk bewegen."

+++ 02:16 Selenskyj warnt vor Niederlage der Ukraine +++
Angesichts der schwierigen Lage seiner Armee im Osten des Landes warnt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einer Niederlage seines Landes. Mit Blick auf die ausbleibende weitere Militärhilfe aus den USA sagt Selenskyj bei einer Videokonferenz von United24, einer Spendensammelinitiative der Regierung: "Wenn der Kongress der Ukraine nicht hilft, wird die Ukraine den Krieg verlieren."

+++ 00:41 Militärverwaltung meldet Dutzende russische Angriffe auf die Region Sumy +++
Die russischen Streitkräfte starteten 40 Angriffe auf das Gebiet Sumy, wobei eine Person verletzt wurde, teilt die hiesige Militärverwaltung mit. Die Gemeinden Khotin, Myropillia, Vorozhba, Putyvl, Znob Novohordske, Bilopillia, Krasnopillia, Velyka Pysarivka, Esman, Seredyna-Buda und Shalyhyne wurden dabei angegriffen. In dem Dorf Myropillia wurde eine Person durch russischen Artilleriebeschuss verletzt. Über das Ausmaß der Verletzungen des Opfers gibt es bisher keine Angaben.

+++ 23:09 UN-Atombehörde: Nukleare Sicherheit in Saporischschja nicht gefährdet +++
Die UN-Atomaufsicht IAEA erklärt, die Drohnenangriffe auf das von Russland kontrollierte Kernkraftwerk Saporischschja in der Ukraine hätten das Gebäude beschädigt. Die nukleare Sicherheit sei jedoch nicht gefährdet, schreibt IAEA-Chef Rafael Grossi auf der Plattform X. "Die Schäden an Block 6 haben die nukleare Sicherheit nicht gefährdet, aber es handelt sich um einen ernsten Vorfall, der die Integrität des Reaktorsicherheitssystems untergraben könnte", heißt es. Es habe drei "direkte Treffer" auf solche Strukturen gegeben.

+++ 22:03 Polnische Lebensmittelkontrolle verbietet fast 10 Tonnen ukrainisches Speiseeis +++
Die polnische Inspektion für Landwirtschafts- und Lebensmittelqualität (IJHARS) in Lublin verbietet nach eigenen Angaben den Verkauf von drei aus der Ukraine eingeführten Speiseeispartien mit einem Gesamtgewicht von 8,48 Tonnen auf dem polnischen Markt, weil sie aufgetaut waren. "Das IJHARS-Büro in Lublin hat beschlossen, den Verkauf von drei aus der Ukraine importierten Partien Speiseeis mit einem Gesamtgewicht von 8.482 kg in Polen wegen Auftauens zu verbieten. Die Entscheidung wird sofort umgesetzt", heißt es in der Erklärung. Zuvor hatte die IJHARS-Niederlassung in Poznan den Verkauf einer aus der Ukraine eingeführten Charge von 1.438 kg Speiseeis untersagt, "weil keine Erklärung darüber vorliegt, ob es den Süßstoff Aspartam enthält". Anfang dieser Woche verhängte die IJHARS die bisher höchste Geldstrafe in ihrer Geschichte in Höhe von 1,5 Millionen polnischen Złoty (etwa 350.000 Euro) gegen einen Importeur, der 11.500 Tonnen technischen Raps und Futterweizen aus der Ukraine als gefälschte Produkte zur weiteren Verwendung als Lebensmittel eingeführt hatte. Darüber hinaus erließ die IJHARS drei Entscheidungen, mit denen der Verkauf einer aus der Ukraine eingeführten Charge von 57.660 kg Tomatenmark "wegen Schimmelbefalls des Produkts" verboten wurde.

+++ 21:00 Ukrainischer Geheimdienst: Drohnenattacke beschädigt sieben russische Militärflugzeuge +++
Ein anonymer Beamter des ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienstes sagt dem Nachrichtenportal "Ukrainska Pravda", dass vom ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienst kontrollierte Drohnen am Freitag sieben russische Flugzeuge auf dem Flugplatz im russischen Jeisk beschädigt haben.
Der Beamte erklärt gegenüber der Ukrainska Pravda, dass inzwischen genauere Informationen über den Drohnenangriff des ukrainischen Verteidigungsnachrichtendienstes auf den russischen Militärflugplatz in Jeisk vorliegen. Die neuen Daten bestätigen, dass ukrainische Drohnen den Flugplatz angegriffen haben. Bei dem Angriff wurden sieben russische Flugzeuge beschädigt, darunter vier Su-30SM-Mehrzweckkampfflugzeuge, zwei Militärtransportflugzeuge und ein BE-200-Amphibienflugzeug. Auch das Diesel-Umspannwerk des Flugplatzes wurde zerstört.

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Quelle: ntv.de, joh/lve/dpa/AFP/rts/AP

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