Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 19:55 Bericht: Russland verlegt weitere Militär-Fahrzeuge nach Belarus +++

Russland verlegt nach Angaben des unabhängigen belarussischen Militärbeobachtungsmediums "Belaruski Hajun" weiterhin militärisches Equipment in das Staatsgebiet von Belarus. In den vergangenen Tagen sollen demnach 50 gepanzerte Militärfahrzeuge in Belarus eingetroffen sein. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Informationen noch nicht. "Belaruski Hajun" nimmt an, dass diese Militärausrüstung zur Versorgung der Soldaten der russischen Streitkräfte auf dem Osipovichi-Polygon dient. Bereits am 11. Dezember sei ein Militärkonvoi mit 30 neuen Militärfahrzeugen in Belarus angekommen. Putin nutzt belarussisches Staatsgebiet für seine Truppen, als Ausgangspunkt für Angriffe auf die Ukraine und zur Versorgung verletzter Soldaten.

+++ 19:26 Kiew: Russische Munitionslager und Flugabwehrsysteme zerstört +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben bei Kämpfen im Osten des Landes nach eigenen Angaben mindestens zwei russische Munitionslager und Stellungen von Flugabwehrsystemen zerstört. Das teilt der Generalstab in Kiew mit. Die Luftwaffe habe mehrere Einsätze geflogen. Ortsangaben wurden dabei jedoch nicht gemacht. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 18:59 Selenskyj würde mit Putin in den Ring steigen +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj würde gerne und jederzeit für einen Zweikampf mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin in der Ring steigen. "Immer, immer", sagte er auf eine entsprechende Frage in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender TF1. "Ein echter Mann, wenn er jemandem etwas sagen will, oder wenn er - wie sagt man das, ihm eine in die Fresse hauen will - dann macht er das selber, und schickt nicht irgendwelche Mittelsleute." Er selber würde dafür keine Mittelsleute brauchen, betonte Selenskyj. Er sei immer offen für solche Vorschläge. Ob er bereit sei für einen Zweikampf mit Putin? "Von mir aus schon morgen", lachte Selenskyj. "Das wird dann der letzte Gipfel für den Präsidenten der Russischen Föderation."

Ausgangspunkt dieser Diskussion war ein Bericht der Zeitung "Le Monde", wonach der französische Präsident Macron seinem russischen Kollegen Putin gesagt haben soll, er gehe jetzt boxen. Daraufhin habe Putin ihm empfohlen, er solle sich vorstellen, dabei Selenskyj zu schlagen.

+++ 18:31 Metsola fordert noch größere Unabhängigkeit von Russland +++
EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola ruft die Europäer zu größerer Unabhängigkeit von russischen Energiequellen auf. "Wir haben unsere Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen massiv verringert, aber es muss noch mehr getan werden", sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Eine Lektion, die wir aus diesem Krieg lernen, lautet: Wir müssen Energie von unseren Verbündeten beziehen, nicht von unseren Feinden. Unser oberstes Ziel ist die komplette Unabhängigkeit von russischen Energiequellen." Zudem fordert sie zusätzliche finanzielle und militärische Unterstützung für die Ukraine. "Dieser Krieg muss dringend beendet werden. Und die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen", sagte Metsola dem Blatt zufolge. Dies bedeute "mehr Waffen für die Ukraine, mehr finanzielle und humanitäre Hilfe, mehr praktische Solidarität und mehr Sanktionen gegen Russland".

+++ 17:50 Putin besucht am Montag Lukaschenko in Belarus +++
Russlands Präsident Wladimir Putin wird morgen bei seinem ersten Besuch in Belarus seit Jahren Machthaber Alexander Lukaschenko treffen. Unter anderem wollen die beiden Langzeit-Staatschefs über die strategische Partnerschaft der beiden Länder sprechen, die einen Unionsstaat bilden, sowie über regionale und internationalen Fragen. Putin, der seinen Kollegen zuletzt 2019 in Minsk besucht hatte, wird bei diesem Arbeitsbesuch von mehreren Regierungsmitgliedern begleitet. Belarus ist wirtschaftlich von Russland abhängig, Lukaschenko lebt von Putins Krediten. Zudem haben vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine beide Ex-Sowjetrepubliken ihre militärische Zusammenarbeit deutlich ausgebaut. Belarus stellt etwa seine Militärbasen für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung.

+++ 17:09 Kiew: Knapp 600 russische Soldaten "eliminiert" +++
Laut offiziellen Zahlen aus Kiew sind binnen eines Tages 590 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 98.280 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner seit Kriegsbeginn am 24. Februar unter anderem 2987 Panzer verloren (+2). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 5900 gepanzerte Fahrzeuge und 1600 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 16:19 Selenskyj schlägt in Videobotschaft zu WM-Finale Gipfel für globalen Frieden vor +++
Wolodymyr Selenskyj schlägt erneut ein globales Gipfeltreffen zur Friedensformel vor. Vor dem Finale der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar veröffentlicht der ukrainische Präsident eine Videobotschaft auf dem Instagram-Kanal des Landes, in der er diverse Vergleiche zum Fußball zieht: "Kriege müssen scheitern, Frieden muss siegen", heißt es im Text zum Video. "Diese Weltmeisterschaft beweist es immer wieder, dass verschiedene Staaten und Völker in einem fairen Spiel, nicht in einem Spiel mit dem Feuer entscheiden können, wer der Stärkste ist. Auf dem grünen Spielfeld und nicht auf dem roten Schlachtfeld. Das ist ein Traum von vielen Menschen", sagt Selenskyj im Video. Der ukrainische Präsident betont darin, dass die Ukraine den Frieden anstrebt. "Wir haben der Welt eine Friedensformel vorgeschlagen, eine absolut faire Formel. Wir haben sie vorgeschlagen, weil es im Krieg keinen Weltmeister gibt, es kann kein Unentschieden geben", so Selenskyj. "Ich kündige eine Initiative zur Einberufung des Globalen Gipfels zur Friedensformel an, in diesem Winter. Des Gipfels für die Vereinigung aller Völker um die Idee des globalen Friedens." Das Büro des ukrainischen Präsidenten hatte dem Fußball-Weltverband FIFA vorgeschlagen, seine Videobotschaft für den Weltfrieden beim heutigen WM-Finale zu senden. Die FIFA lehnte den Vorschlag ab.

+++ 15:50 London: Schwache Moral unter Soldaten bleibt Russlands Schwachstelle +++
Die schwache Moral unter russischen Soldaten ist laut britischen Geheimdiensten weiterhin eine erhebliche Schwachstelle bei den russischen Streitkräften. Das geht aus dem täglichen Briefing des britischen Verteidigungsministerium zur Situation in der Ukraine hervor. Demnach hätten die russischen Soldaten vor allem Bedenken wegen sehr hoher Opferzahlen, schlechter Führung, ausbleibender Bezahlung, Mangel an Ausrüstung und Munition sowie der Unklarheit über die Ziele des Krieges. Als "unwahrscheinlich" stufen die Geheimdienste es ein, dass die beiden "kreativen Brigaden" (Eintrag um 10.15 Uhr) die Stimmung bei den Truppen mit Unterhaltung und Musikdarbietungen heben können.

+++ 15:08 Toter und Verletzte bei Beschuss russischer Grenzstadt Belgorod +++
Beim Beschuss der nahe der Grenze zur Ukraine gelegenen russischen Grenzregion Belgorod gibt es nach Behördenangaben einen Toten und acht Verletzte. "Über Belgorod und dem Umland war unsere Flugabwehr im Einsatz. Es gibt Folgen auf dem Boden", teilt der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, in seinem Telegram-Kanal mit. Einschläge gab es demnach sowohl im Stadtzentrum als auch in einem nahe gelegenen Zuchtbetrieb für Hühner. Dort kam auch ein Arbeiter ums Leben, der mit dem Bau einer neuen Stallanlage beschäftigt war. Von den acht Verletzten mussten sieben ins Krankenhaus, einer liegt auf der Intensivstation. Mehrere Wohnhäuser und Autos wurden beschädigt.

+++ 14:27 ntv-Reporterin über Stimmung in Odessa: "Jeder hat eigene, traurige Geschichte" +++
Die Not der Menschen in der Ukraine ist groß, auch außerhalb der umkämpften Gebiete. Davon zeugen beispielsweise die immer länger werdenden Schlangen vor den Anlaufstellen in Odessa und die vielen traurigen Geschichten der dort anstehenden Menschen, wie ntv-Reporterin Alexandra Callenius berichtet.

+++ 13:55 Berliner Wandbild zeigt Verlust der Liebsten im Krieg +++
Das deutsche Künstlerduo innerfields hat an einer Berliner Brandmauer ein Wandgemälde geschaffen, das "all den Menschen gewidmet ist, die nicht den Krieg wählen, aber ihre Liebsten an ihn verlieren". Das Bild, das an einem Haus in der Wiesenstraße prangt, heißt "absent", also "abwesend". In Kiew hatten die beiden Künstler 2016 ein Wandbild mit dem Titel "present", "anwesend" geschaffen.

+++ 13:36 Russisches Staats-TV erwartet "wichtige Erklärungen" Putins +++
Kremlchef Wladimir Putin wird in der kommenden Woche bei einer Sitzung des Verteidigungsministeriums nach Angaben russischer Staatsmedien eine wichtige Ankündigung machen. "Wir warten auf wichtige Erklärungen", sagte der Moderator der Sendung "Moskau.Kreml.Putin" beim Staatssender WGTRK am Sonntag. Putin wird demnach die alljährliche erweiterte Sitzung des Verteidigungsministeriums leiten. Vergangene Woche hatte Putin bereits gefordert, die Rüstungspläne anzupassen. Als möglich gilt, dass der er die Umstellung der russischen Wirtschaft auf eine Kriegswirtschaft weiter forciert.

+++ 13:11 Kiewer improvisieren für leuchtenden Weihnachtsbaum +++
Trotz der regelmäßigen Stromausfälle durch die russischen Raketenangriffe auf kritische Infrastruktur wollen die Kiewer nicht auf einen leuchtenden Weihnachtsbaum im Hauptbahnhof verzichten. Der elektrische Anschluss an einen Heimtrainer soll gewährleisten, dass auch unter feindlichem Beschuss die Lichter strahlen.


+++ 12:44 Logbücher zeigen: Manche Soldaten erfuhren erst eine Stunde vorher vom Kriegseinsatz +++
Eine aktuelle Recherche der "New York Times" bestätigt Annahmen, dass russische Soldaten, die in Belarus stationiert waren, bis einen Tag bevor sie die Ukraine überfallen sollten, von nichts wussten. Einige Soldaten erfuhren demnach erst eine Stunde vor Beginn der Invasion von dem, was ihnen bevorstand. Das geht aus Logbüchern und Planungsunterlagen des russischen Militärs hervor, die das US-Blatt sich beschafft und ausgewertet hat. Ein pensionierter russischer General sagte der "Times", das Fehlen eines einheitlichen russischen Kommandos auf dem Schlachtfeld bedeute, dass es "keine einheitliche Planung von Aktionen und keine einheitliche Befehlsgewalt" gebe.

+++ 12:18 Gouverneur: Vier Verletzte bei Beschuss in russischer Grenzregion +++
In der südrussischen Region Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine sind nach Behördenangaben vier Menschen durch Granatenbeschuss verletzt worden. Sie seien in ein Krankenhaus gebracht worden, teilt der dortige Gouverneur mit. Das Luftabwehrsystem über der Stadt Belgorod und der gleichnamigen Region sei aktiviert worden. Zeugen berichteten von lauten Explosionen in der Stadt. Belgorod ist eine der südrussischen Regionen nahe der Ukraine, in denen seit Kriegsbeginn Einrichtungen wie etwa Treibstoff- und Munitionslager durch Explosionen erschüttert wurden. Russland hat wiederholt ukrainische Angriffe dafür verantwortlich gemacht.

Update: Nach Behördenangaben gibt es einen Toten und acht Verletzte. Mehr dazu im Eintrag um 15:08 Uhr.

+++ 11:57 Ukraine rechnet mit 200.000 Mann-starker russischer Offensive nach dem Winter +++
Die Ukraine rechnet damit, dass 200.000 junge russische Rekruten, die sich derzeit noch in der Ausbildung befinden, nach Ende des Winters in den Krieg ziehen werden. Das geht laut Sicherheitsexperte Markus Kaim aus Einschätzungen der ukrainischen Militärführung hervor. Aus Sicht Kaims zeichnet das ukrainische Militär ein realistisches Bild, die Entschlossenheit Wladimir Putins, den Krieg weiterzuführen, sei ungebrochen.

+++ 11:32 Kreml will Putin als bürgernahen Führer darstellen +++
Der Kreml hat die Leiter einiger staatlicher Unternehmen angewiesen, eine "positive Agenda" mit Nachrichten und Ereignissen zu erstellen, an denen Präsident Wladimir Putin teilnehmen kann. Das berichtet die unabhängige Nachrichtenagentur "The Moscow Times" und merkt an, Putins Terminkalender enthalte bereits einige Jubiläen sowie die Eröffnung einer Truthahnfarm. Die Agentur zitiert Kremlbeamte damit, dass das soziale Wohlergehen der russischen Bevölkerung abnehme, während die Kriegsmüdigkeit zunehme, und dass Putin als "Verkünder guter Nachrichten" gesehen werden müsse. Das amerikanische Institute for the Study of War analysiert, der Kreml versuche jetzt, Putin als einen Führer darzustellen, der mit der Bevölkerung in Kontakt steht - etwa, "indem man seine Teilnahme an bedeutungslosen Ereignissen wie einer Truthahnfarm publik macht".

+++ 10:47 Ukraine hält Vorentscheid für Eurovision in U-Bahn-Station ab +++
Wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs hat die Ukraine den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest (ESC) in einer zum Bombenschutzbunker umgebauten Kiewer U-Bahn-Station abgehalten. Die Gruppe TVORCHI hat den Ausscheid gewonnen mit dem Lied "Heart of Steel". Für den Vorentscheid wurde der Bunker zum TV-Studio umgebaut. TVORCHI ist ein Elektropop-Duo, das 2018 in Ternopil gegründet wurde. Über den Gewinnersong sagen sie, der Kampf um das Stahlwerk "Asovstal" in Mariupol im Frühjahr habe sie inspiriert. 2022 hat die Ukraine mit dem Kalush Orchstra den ESC gewonnen. Das Finale im kommenden Jahr wird aus Sicherheitsgründen aber im britischen Liverpool stattfinden.

+++ 10:15 Moskau will mit Opernsängern an der Front Stimmung heben +++
Nach Informationen des britischen Geheimdienstes will Moskau mit Musik und Kultur die Moral seiner eigenen Truppen im Ukraine-Krieg stärken. Vor einigen Tagen habe das russische Verteidigungsminister zwei "kreative Brigaden" mit Opernsängern, Schauspielern und Zirkusleuten angekündigt, die an der Front zum Einsatz kommen sollen. Laut den Briten waren Kampagnen solcher Art in der Vergangenheit für Frontsoldaten in vielen Armeen übliche Praxis. Da sich die russischen Kämpfer aber in erster Linie Sorgen um "hohe Todesraten, schlechte Führung, Probleme bei der Bezahlung, Lücken bei Ausstattung und Munition sowie Unklarheit über die Ziele dieses Krieges" machten, sei der Erfolg der Unterhaltungskampagne anzuzweifeln.

+++ 09:57 NGO-Chef: Gesichter gesehen, "die ich nicht mehr wiedererkannt habe" +++
Von einem "Wettlauf gegen die Zeit" spricht Maik Menke, Schirmherr der NGO Schützpfeiler, die Hilfsgüter in die Ukraine bringt. "Die Menschen sind nicht nur körperlich am Ende, nach über neun Monaten Krieg, sondern auch psychisch." In Kiew seien die S-Bahnen voll, die Leute führen mit der S-Bahn im Kreis herum, um sich wärmen zu können. Er habe viele Gesichter gesehen, "die ich nicht mehr wiedererkannt habe".

+++ 09:28 Klitschko: Heizungen in Kiew arbeiten wieder +++
Nach den jüngsten russischen Angriffen auf die Strom- und Wasserinfrastruktur in der Ukraine ist die Wärmeversorgung in der Hauptstadt Kiew laut Bürgermeister Vitali Klitschko wieder vollständig hergestellt. Alle Heizungsarten funktionierten wieder normal, teilt Klitschko über Telegram mit. Die Behörden seien dabei, auch alle anderen Versorgungsdienste wieder voll in Betrieb zu nehmen. Am Samstagabend war noch ein Drittel der Stadt mit ihren rund drei Millionen Einwohnern ohne Strom. Dem Versorger Yasno zufolge ist die Situation "schwierig und kritisch", die Stromversorgung verbessere sich aber allmählich wieder.

+++ 09:02 EU-Parlamentspräsidentin fordert mehr Waffen für Ukraine +++
EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola fordert zusätzliche finanzielle und militärische Unterstützung für die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. "Dieser Krieg muss dringend beendet werden. Und die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen", sagte Metsola den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Dies bedeute "mehr Waffen für die Ukraine, mehr finanzielle und humanitäre Hilfe, mehr praktische Solidarität und mehr Sanktionen gegen Russland". Metsola erklärte, sie sei auf EU-Ebene "stolz auf die Unterstützung, die wir der Ukraine seit Beginn dieses ungerechtfertigten Krieges anbieten". Allerdings könne die Union noch mehr tun.

+++ 08:53 Russischer Verteidigungsminister soll Front besucht haben +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat nach Behördenangaben die Positionen des russischen Militärs in der Ukraine besucht. "Der Leiter der russischen Militärbehörde hat die Stationierungsräume der Streitkräfte abgeflogen und die Frontstellungen der russischen Einheiten im Gebiet der speziellen Militäroperation besichtigt", teilte das Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Unterlegt ist der Text mit einem Video, das Schoigu im Hubschrauber zeigt.

shoigu.jpg

Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu besucht die Truppen an der Front. Das Bildmaterial wird von seinem Ministerium zur Verfügung gestellt.

(Foto: Russian Defense Ministry Press Service / VK)

+++ 08:31 Ukraine bekommt Präzisionslenkrakete der Briten +++
Großbritannien hat der Ukraine die Panzerabwehrlenkwaffe "Brimstone 2" geliefert. Das System ist darauf ausgerichtet, sich auf dem Gefechtsfeld selbstständig das passendste Ziel zu suchen und es anzugreifen. Das können Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und andere Fahrzeuge sein. Zivilfahrzeuge werden nach Militärangaben als solche erkannt und vom System ausgespart. Die Brimstone kann einzeln oder in Salven eingesetzt werden, wobei sich jeder Flugkörper sein eigenes Ziel sucht. Als neueste britische Präzisionslenkrakete hat die "Brimstone 2" eine doppelt so große Reichweite wieder die Vorgängerin, die den ukrainischen Truppen schon zur Verfügung gestellt wurde.

+++ 07:57 ISW: Konflikt zwischen regulären russischen Truppen und Wagner-Gruppe verstärkt +++
Die erbitterten Kämpfe um das ostukrainische Bakhmut offenbaren einen tiefen Konflikt auf der russischen Seite. Dabei behaupten die Truppen der Donezker Volksrepublik (DNR), an der "Zange" gegen die ukrainischen Truppen vor Ort beteiligt zu sein. Mehrere Militärblogger widersprechen öffentlich und bestreiten, dass DNR-Truppen irgendetwas mit den Kämpfen in Bakhmut zu tun haben. Die Offensive dort werde ausschließlich von der Wagner-Gruppe geführt. Das amerikanische Institute for the Study of War (ISW) beobachtet eine stärker werdende Spaltung zwischen den verschiedenen Fraktionen im russischen Militär.

+++ 07:22 Logbücher belegen: Moskau unterschätzte ukrainischen Widerstand stark +++
Logbücher, Zeitpläne und andere Dokumente des russischen Militärs bestätigen die westliche Annahme, dass die russische Armeeführung den Einmarsch in die Ukraine völlig falsch eingeschätzt hat. Die Planer gingen davon aus, dass ihre Einheiten bedeutendes ukrainisches Territorium gegen wenig oder gar keinen ukrainischen militärischen Widerstand erobern würden. Das belegen die Militärdokumente, die von der New York Times gekauft und veröffentlicht wurden. So platzierten die Verantwortlichen Einheiten der Bereitschaftspolizei und die Sonderpolizeielemente der Russischen Nationalgarde innerhalb der ersten Kolonne eines Manövrierelements. Diese sind jedoch für eine kombinierte oder mechanisierte Kriegsführung gar nicht ausgebildet.

imago0152686635h.jpg

So starken Widerstand hatten die Russen nicht erwartet: Eine russische Panzerkolonne im Anmarsch auf Kiew wird von ukrainischen Truppen hart attackiert. Das Bild stellte das ukrainische Militär zur Verfügung.

(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)

+++ 06:39 Österreich verurteilt Hunger und Mangel als Kriegswaffe +++
In Erinnerung an den sogenannten Holodomor in der Ukraine hat der österreichische Nationalrat in dieser Woche einstimmig Hunger und Mangel als Kriegswaffe verurteilt. Der Holodomor war in den 30er Jahren ein von der Sowjetunion unter Stalin systematisch provozierter Hungermord an drei bis sieben Millionen Ukrainern. Er wurde vom Nationalrat als "schreckliches Verbrechen" verurteilt, nicht jedoch als Völkermord, wie ihn der Bundestag vor kurzem eingestuft hat. Hunger und Mangel dürften nicht als Waffe gegen die Zivilbevölkerung oder als ein Druckmittel gegen Regierungen eingesetzt werden, heißt es im Antrag, der auch das aktuelle Vorgehen Russlands kritisiert.

+++ 05:58 Bundeswehr: Werden NATO-Verpflichtungen ab Januar erfüllen +++
Die Bundeswehr will nach der Pannenserie bei Schießübungen mit dem Schützenpanzer Puma alles für eine schnelle Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft unternehmen. Zusammen mit Spezialisten der Rüstungsindustrie werde es dazu umgehend eine Schadensaufnahme geben, sagt der Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn, in Berlin. Das Beschaffungsamt BAAIN und der Inspekteur des Heeres "werden alles daransetzen, den Klarstand der Puma wieder herzustellen", sagt der General. Und: "Die Verpflichtung gegenüber der Nato werden wir ab dem 1. Januar erfüllen." Die Bundeswehr war bei Übungen für die "Speerspitze" der NATO mit den hochmodernen Schützenpanzern Puma auf schwere technische Probleme gestoßen. Bei einem Training seien binnen Tagen alle 18 Gefechtsfahrzeuge ausgefallen, berichtet der "Spiegel".

275265997.jpg

Der moderne Schützenpanzer Puma - eine Pannenserie beschäftigt die Bundeswehr

(Foto: picture alliance/dpa)

+++ 04:53 CIA-Chef: Xi verfolgt Putins Misserfolge in der Ukraine genau +++
Nach Ansicht von Bill Burns, Direktor des US-Auslandsgeheimdienstes CIA, beobachtet Pekings Führung die russischen Kriegsanstrengungen in der Ukraine sehr genau. "Ich glaube nicht, dass irgendein ausländischer Staatschef diesem Krieg und der schlechten militärischen Leistung Russlands mehr Aufmerksamkeit gewidmet hat als Xi Jinping, da er über seine eigenen Ambitionen in Taiwan und anderswo nachdenkt", sagte Burns in einem Interview mit dem US-Fernsehsender PBS. "Einige Wochen bevor Putin seine Invasion in der Ukraine startete, als sie sich bei den Olympischen Winterspielen in Peking trafen, verkündeten sie eine grenzenlose Freundschaft", sagte Burns dem Sender. "Es hat sich herausgestellt, dass diese Partnerschaft tatsächlich einige Grenzen hat, zumindest was die Zurückhaltung von Präsident Xi angeht, Putin die Art von militärischer Unterstützung zukommen zu lassen, um die er im Zuge des Krieges in der Ukraine gebeten hat."

+++ 03:32 Nobelpreisträgerin: Kriegsverbrecher-Tribunal kann Leben retten +++
Die Einrichtung eines Tribunals für russische Kriegsverbrechen kann nach Einschätzung der ukrainischen Friedensnobelpreisträgerin Olexandra Matwijtschuk bereits kurzfristig Einfluss auf das Vorgehen der russischen Armee in ihrem Land haben. "Schon wenn wir die ersten Schritte zu einem internationalen Tribunal gehen, sendet das ein Signal an die Täter, dass sie zur Rechenschaft gezogen werden", sagt die Juristin dem "Tagesspiegel". "Das kann möglicherweise Leben retten." Gemeinsam mit Partnern und Zeugen habe man 27.000 Fälle von Kriegsverbrechen dokumentiert. "Das ist nur die Spitze des Eisbergs."

+++ 02:17 Baerbock gegen Waffenruhe zu russischen Bedingungen +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ist gegen eine Waffenruhe zu russischen Konditionen in der Ukraine. Diese würde den "Schrecken" der Menschen in der Ukraine nicht beenden, "im Gegenteil", sagt Baerbock der "Bild am Sonntag". Niemand außer dem russischen Präsidenten Wladimir Putin habe den Krieg begonnen, "und wenn Putin es will, dann ist der Krieg morgen vorbei", fügt sie hinzu. Leider gebe es "alles andere als ehrliche Anzeichen" für einen Abzug der russischen Truppen, sagt die Ministerin.

+++ 23:33 Ukraine will Zahl der "Unbesiegbarkeitszentren" verdreifachen +++
Die Ukraine beabsichtigt, die Zahl der "Unbesiegbarkeitszentren" im ganzen Land zu verdreifachen, wie das Kabinettsministerium bekannt gibt. Die "Unbesiegbarkeitszentren" werden in Zelten oder an öffentlichen Einrichtungen wie Schulen eingerichtet und bieten den Menschen die Möglichkeit, sich aufzuwärmen, ihre Handys aufzuladen und ins Internet zu gehen. Nach den russischen Raketenangriffen vom 23. November, die in der gesamten Ukraine die Strom-, Heizungs- und Wasserversorgung sowie den Mobilfunk lahmlegen, richten die Behörden nach eigenen Angaben über 5000 solcher Zentren ein, um den Bewohnern bei der Bewältigung der Angriffe zu helfen. Premierminister Denys Shmyhal sagt, die Zentren würden "vereinheitlicht", um den Ukrainern in allen Zentren die gleichen Dienstleistungen zu bieten.

+++ 22:20 Mehr als 1,2 Millionen Anrufe bei Hotline für friedliche Kapitulation +++
Über 1,2 Millionen Anrufe sollen bereits bei der ukrainischen "I want to live"-Hotline eingegangen sein, wie der Vertreter der Nachrichtendirektion des Verteidigungsministeriums, Andriy Yusov, mitteilt. Täglich sollen über 100 Personen die Hotline anrufen, die meisten Anrufe kommen demnach aus Russland, fügt Jusow hinzu. Die Hotline "I want to live" ermöglicht es Russen, sich selbst oder ihre Einheiten der ukrainischen Armee auszuliefern. Das Projekt wurde am 19. September gestartet, bevor der russische Präsident Wladimir Putin am 21. September die Mobilisierung in Russland ankündigte. Russland blockierte die Website Mitte Oktober, wie die staatlich kontrollierte russische Zeitung Kommersant berichtet. Am Vortag berichtete der Sprecher des Projekts, Vitaliy Matvienko, dass sich bereits 4300 russische Soldaten an die Hotline gewandt hätten.

+++ 22:02 Duo Tvorchi vertritt Ukraine beim ESC - "Heart of Steel" siegt bei Wettbewerb im Bunker +++
Das Duo Tvorchi wird am Abend ausgewählt, die Ukraine mit ihrem Beitrag "Heart of Steel" beim Eurovision Song Contest 2023 zu vertreten. Die Band wird 2018 von dem ukrainischen Soundproduzenten Andrew Hutsuliak und dem Sänger Jeffery Augustus Kenny gegründet. Aufgrund des Krieges in Russland wird der Wettbewerb nicht in der Ukraine stattfinden, obwohl die Ukraine im letzten Jahr gewonnen hat. Der Eurovision Song Contest wird stattdessen in Liverpool ausgetragen, da Großbritannien den zweiten Platz belegte.

+++ 21:53 Selenskyj: Sechs Millionen Menschen haben wieder Strom +++
In den vergangenen 24 Stunden ist es nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj gelungen, die Stromversorgung für sechs Millionen Menschen wieder herzustellen. "Die Reparaturarbeiten werden ohne Pausen fortgesetzt nach den gestrigen Attacken der Terroristen", sagt er mit Blick auf russische Raketensalven auf Teile der Infrastruktur wie Kraftwerke und Stromnetze.

+++ 21:25 Ex-US-General: Putin hat Eroberung von Donezk angeordnet +++
Sean Bell, Vize-Marschall der Luftwaffe im Ruhestand, hat sich ein Bild von der Lage vor Ort in der Ukraine gemacht, wo die russischen Streitkräfte "kilometerlange" Gräben ausheben. Gegenüber Sky News erklärt er, dass die groß angelegten Raketenangriffe Russlands "anscheinend darauf abzielen, die Unterstützung der Zivilbevölkerung für den Krieg zu untergraben - aber sie scheinen [Wladimir] Putins militärischen Zielen nicht zu helfen". Bell sagt, dass die Kämpfe andernorts weitergehen und es nun offensichtlich sei, dass Putin "die Einnahme von Donezk angeordnet habe und sich die Kämpfe daher hauptsächlich auf diese Gegend konzentrierten - insbesondere auf die Stadt Bachmut". "Die Russen versuchen immer noch, die Stadt einzukesseln und erleiden dabei große Verluste", sagt er. "Sie scheitern noch immer, aber sie machen wirklich schrittweise Fortschritte."

+++ 21:00 Moskau nennt neue EU-Sanktionen "illegitim und einseitig" +++
Moskau verurteilt die neuen Russland-Sanktionen der Europäischen Union als illegitim und nicht zielführend. Diese "restriktiven, einseitigen und illegitimen Maßnahmen" würden ihr Ziel nicht erreichen, erklärt das russische Außenministerium. Das neunte Sanktionspaket wurde am Freitag im Journal der EU veröffentlicht und tritt damit in Kraft. Die neuen Strafmaßnahmen wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine waren am Donnerstag von den EU-Botschaftern vereinbart worden. Fast 200 weitere Institutionen und Verantwortliche werden nach Angaben der EU-Kommission mit Vermögens- und Einreisesperren in Europa belegt. Außerdem werden die Handelsbeschränkungen ausgeweitet und weitere russische Banken sanktioniert.

+++ 20:33 Ukraine meldet eine Tote bei Beschuss von Stepaniwka durch Russland +++
Beim russischen Beschuss von Stepaniwka (Siehe Eintrag 17:50 Uhr) im Gebiet Cherson wird eine Frau getötet; zwei Menschen werden verletzt, wie der stellvertretende Leiter des Präsidialamtes Kyrylo Tymoschenko mitteilt. Der Angriff habe eine humanitäre Hilfsstelle, ein Krankenhaus und eine Kirche getroffen, sagt Timoschenko. Zuvor erklärt der Gouverneur der Oblast Cherson, Jaroslaw Janukowitsch, russische Streitkräfte hätten eine Einrichtung für Altenpflege angegriffen.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, als/fni/jpe/rts/AFP/dpa/DJ

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen