Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker+++ 05:18 Genf: Gespräche über Friedensplan beginnen +++

23.11.2025, 00:01 Uhr

Spitzenvertreter der USA, der Ukraine sowie Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens wollen ab heute in Genf über den US-Friedensplan beraten. "Wir hoffen, die letzten Details zu klären, um eine Einigung zu erzielen, die im Interesse der Ukraine ist", sagt ein US-Regierungsvertreter. "Einig wird man sich erst, wenn die beiden Präsidenten zusammenkommen", fügt er mit Blick auf Trump und Selenskyj hinzu. Auch US-Außenminister Rubio ist auf dem Weg in die Schweiz.

+++ 04:00 Friedensplan nicht von USA ausgearbeitet? Rubio widerspricht Senatoren +++

US-Außenminister Marco Rubio weist Aussagen zurück, wonach es sich bei dem Friedensplan für die Ukraine nicht um einen US-Vorschlag handle. Der Plan diene "als solider Rahmen für die laufenden Verhandlungen", schreibt er auf X. Er sei von den USA erstellt worden und basiere auf "Anregungen der russischen Seite, aber auch auf früheren und aktuellen Beiträgen der Ukraine". Damit widerspricht er den Äußerungen zweier republikanischer Senatoren, die unter Berufung auf Rubio gesagt hatten, der Plan sei an die US-Regierung herangetragen worden.

+++03:23 US-Senatoren: Friedensplan kommt nicht von der US-Regierung +++

Der 28-Punkte-Plan zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist nach Angaben von zwei US-Senatoren nicht von den Vereinigten Staaten ausgearbeitet worden. "Es handelt sich nicht um unsere Empfehlung, es ist nicht unser Friedensplan", sagt der republikanische Senator Mike Rounds unter Berufung auf ein Telefonat mit US-Außenminister Marco Rubio. Der Entwurf sei vielmehr ein "Vorschlag", den die Vereinigten Staaten nicht veröffentlicht hätten. "Er wurde geleakt", so der Senator. Laut dem Republikaner Angus King sei es "im Wesentlichen die Wunschliste der Russen". Er spricht von einem "Leitfaden, um die Streitpunkte zwischen der Ukraine und Russland einzugrenzen".

+++ 01:55 Russen greifen in Saporischschja an, Supermarkt getroffen +++

Russische Truppen haben am Abend die Großstadt Saporischschja angegriffen. Beim Beschuss im Zentrum der Stadt wurde ein Supermarkt getroffen, auch umliegende Häuser sind beschädigt, wie Bilder zeigen. Nach Angaben der Stadtverwaltung werden sechs Verletzte im Krankenhaus behandelt, ihr Zustand soll stabil sein.

+++ 23:47 Polens Präsident Nawrocki: "Ukraine ist Opfer der kriminellen Aggression Wladimir Putins" +++

Jeder Plan zur Beendigung des Krieges müsse zunächst von der Ukraine akzeptiert werden und Frieden dürfe nicht auf Kosten der Erfüllung der strategischen Ziele des Aggressors erreicht werden, schreibt der polnische Präsident Karol Nawrocki auf X. "Die Ukraine ist das Opfer der kriminellen Aggression des Kremlchefs Wladimir Putin, und es sind die Ukrainer, die mit Unterstützung der USA und der EU-Länder die entscheidende Stimme in den Friedensgesprächen haben müssen", so Nawrocki. Russland sei ein Staat, der Abkommen nicht einhalte, fügt er hinzu.

+++ 22:17 Nordische und baltische Staaten sichern Ukraine Hilfe zu +++

Acht nordische und baltische Staaten sichern der Ukraine nach einem Gespräch mit Präsident Wolodymyr Selenskyj weitere Unterstützung zu. Zu der Gruppe gehören Dänemark, Estland, Finnland, Island, Lettland, Litauen, Norwegen und Schweden. Russland sei bislang nicht zu einem Waffenstillstand oder Schritten zum Frieden bereit, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Die Gruppe kündigt an, die Ukraine weiter mit Waffen zu versorgen und die europäische Verteidigung zu stärken. Zudem sprechen sich die Länder für eine Verschärfung der Sanktionen und umfassendere wirtschaftliche Maßnahmen gegen Russland aus, solange der Krieg andauert.

+++ 21:20 Prominente fordern Behandeln des Holodomors an deutschen Schulen +++

Politiker, zivilgesellschaftliche Führungskräfte und Historiker aus Deutschland, Polen und der Ukraine haben das deutsche Bildungsministerium aufgefordert, den Holodomor in den Geschichtsunterricht aufzunehmen. Das geht aus einem öffentlichen Brief hervor, unterzeichnet von etwa 20 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Der Appell wurde am Gedenktag für die Opfer des Holodomor an Bundesbildungsministerin Karin Prien gerichtet. Zu den Unterzeichnern gehören Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, die ehemalige Europaabgeordnete Gisela Kallenbach, der bekannte ostdeutsche Dissident Wolf Biermann sowie die ukrainische Schriftstellerin und Bürgerrechtsaktivistin Oksana Zabuzhko. Der Holodomor war eine absichtlich hervor gerufene Hungersnot in der sowjetischen Ukraine, die von 1932 bis 1933 andauerte und Millionen von Ukrainern das Leben kostete. Die Hungersnot entstand durch die Zwangskollektivierung und Getreidebeschlagnahmung unter dem russischen Diktator Josef Stalin, wobei Lebensmittel gezielt der ukrainischen Bevölkerung entzogen wurden.

+++ 20:39 Eine Tote und zwei Verletzte nach Angriffen auf Donezk +++

Bei russischen Angriffen in der Oblast Donezk eine Frau getötet und zwei weitere Personen verletzt. Das teilt Anastasiia Medvedeva, Sprecherin der Staatsanwaltschaft des Oblast Donezk, gegenüber der Ukrainska Pravda mit. Demnach griffen russische Streitkräfte um 9 Uhr Lyman an und töteten dabei eine 67-Jährige auf der Straße. Um 11:20 Uhr griffen russische Truppen Kostjantyniwka mit einer FPV-Drohne an. Ein 68-jähriger Mann wurde dadurch bei einem Autounfall verletzt. Eine Stunde später griffen die Russen die Stadt erneut an, diesmal mit Rohrartillerie. Eine 67-jährige Frau wurde auf dem Gelände einer Kirche verletzt. Bei den Verletzten wurden Splitter- und Explosionsverletzungen diagnostiziert.

+++ 19:53 Orbán drängt von der Leyen in Brief, US-Friedensplan anzunehmen +++

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán drängt die EU, den US-Friedensplan anzunehmen, und bezeichnet dies als Gelegenheit, die milliardenschwere Finanzhilfe der EU für die Ukraine auszusetzen. Das berichtet Politico unter Berufung auf einen Brief Orbáns an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. In dem Brief fordert Orbán die EU auf, den Bedingungen des US-Vorschlags zuzustimmen, der von der Ukraine verlangt, einen Teil ihres Territoriums abzutreten und die Größe ihrer Streitkräfte zu reduzieren. "Die Europäer müssen die Friedensinitiative der Vereinigten Staaten unverzüglich und bedingungslos unterstützen. Zusätzlich zur Unterstützung des US-Präsidenten müssen wir ohne Verzögerung eigenständige und direkte Verhandlungen mit Russland aufnehmen", schreibt Orbán. Er erklärte außerdem, Ungarn "unterstütze es nicht, dass die Europäische Union der Ukraine in irgendeiner Form weitere Finanzhilfe zukommen lasse" und "stimme einer solchen Entscheidung im Namen und im Rahmen der EU nicht zu".

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