Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:15 USA: Russland bereitet größeren Angriff auf Charkiw vor +++

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Die Größe der russischen Offensive auf die Region Charkiw in der Ukraine ist noch nicht abzusehen. Entsprechend wird über die Absichten des Kreml spekuliert. Nach Einschätzung der US-Regierung bereitet Russland wohl einen größeren Angriff auf Charkiw vor. Das teilt das US-Präsidialamt mit.

+++ 20:43 Kanada unterstützt deutsche Luftabwehr-Initiative mit 52 Millionen Euro +++
Der kanadische Verteidigungsminister Bill Blair hat angekündigt, 76 Millionen kanadische Dollar (rund 52 Millionen Euro) zur deutschen Initiative zur Stärkung der ukrainischen Luftabwehr beizusteuern. "Diese Investition wird der Ukraine helfen, sich gegen die brutalen Angriffe zu verteidigen, die Krankenhäuser, Kraftwerke und Wohnblocks zerstört und Tausende unschuldiger Ukrainer getötet haben", sagt Blair in Ottawa auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius. Pistorius sagt seinerseits, Luftabwehrsysteme vom Typ Iris-T würden in den kommenden Wochen an Kiew geliefert, "weil wir keine Zeit zu verlieren haben".

+++ 19:50 Medwedew droht Paris und London mit Gegenschlägen +++
Der frühere russische Präsident und heutige Vize-Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, droht London und Paris mit drastischen Gegenschlägen im Falle ukrainischer Angriffe mit britischen oder französischen Marschflugkörpern. Derartige Angriffe gegen russisches Gebiet würden nicht "von Idioten in bestickten Gewändern geleitet, sondern von Briten und Franzosen", schreibt Medwedew auf Telegram. Mit den "bestickten Gewändern" spielt er auf die traditionelle Tracht der Ukrainer an. Die Antwort auf solche Angriffe werde "unter Umständen" nicht gegen Kiew gerichtet sein, droht er. "Und das nicht nur mit konventionellem Sprengstoff, sondern auch mit Spezialmunition."

+++ 19:14 US-General a.D.: Russlands Offensive könnte Täuschungsmanöver sein +++
Noch ist unklar, was Russland mit dem Vorstoß in der ukrainischen Region Charkiw bezweckt. Ben Hodges, US-Generalleutnant a.D. und ehemaliger Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa, kann sich vorstellen, dass es eine Finte ist: "Es könnte auch ein Täuschungsmanöver sein, um die Kapazitäten der Ukraine in eine bestimmte Richtung zu binden und dann in Wirklichkeit irgendwo anders anzugreifen", sagt er dem "Tagesspiegel". Das würde allerdings ein gewisses Maß an Flinkheit und Beweglichkeit von russischer Seite erfordern, das ich so noch nicht gesehen habe, fügt er an. Demnach hält er aber auch für möglich, dass die russische Armee nicht auf einen Durchbruch hinarbeitet, sondern sich etwas Platz verschaffen will. Auch eine dritte Möglichkeit bringt er ins Spiel: Die russischen Truppen könnten "mit diesem Vorstoß einfach versuchen, die ukrainischen Kräfte weiter abnutzen, solange sie sich in einer Position der Stärke sehen".

+++ 18:28 Außenamt fordert Unterstützung für Verteidigung von Charkiw +++
Nach Beginn einer russischen Bodenoffensive in der ostukrainischen Region Charkiw ruft das Auswärtige Amt dazu auf, "die notwendige Unterstützung" für die Verteidigung der Ukraine zu sichern. "Die Bevölkerung von Charkiw leistet weiterhin tapferen Widerstand gegen die ständige russische Bombardierung", schreibt das Ministerium auf seinem englischsprachigen Profil bei X. "Ihr Mut erfordert unsere Solidarität. Gemeinsam mit unseren Partnern stehen wir der Ukraine bei und müssen die notwendige Unterstützung für ihre Verteidigung sicherstellen."

+++ 18:01 Hasstiraden im Staats-TV: "Unvorstellbar, was Russen an Schimpfwörtern abfeuern" +++
Erneut droht Putin dem Westen - das sei "eine einzige Provokation", ordnet Russlandexperte Niko Karasek ein. Russland würde sich als "Unterdrückter der westlichen Elite darstellen" und eine stetige Verzahnung zur NS-Zeit suchen. Propagandistische Fernsehsendungen würden dieses Denken in der Gesellschaft befeuern.

+++ 17:38 USA schnüren 400-Millionen-Dollar-Paket für Kiew +++
Die USA bereiten eine Lieferung mit Rüstungsgütern an die Ukraine im Wert von 400 Millionen Dollar vor. Darin inbegriffen seien Artillerie, Luftabwehr, panzerbrechende Munition, gepanzerte Fahrzeuge und Kleinwaffen, die sofort auf dem Schlachtfeld eingesetzt werden könnten, sagt ein Regierungsmitarbeiter. Die US-Lieferungen sind wieder möglich geworden, nachdem der Kongress seine monatelange Blockade der militärischen Hilfen für die Ukraine aufgehoben hat.

+++ 17:07 Ukraine erwartet erste F-16-Jets im Juni oder Juli +++
Die Ukraine rechnet einem von der Nachrichtenagentur Reuters zitierten Insider zufolge im Juni oder Juli mit der Lieferung von ersten F-16-Kampfjets. Von welchem Land die Maschinen aus US-Fertigung stammen würden, sagt der hochrangige Militärvertreter nicht. Bisher haben Dänemark, die Niederlande, Norwegen und Belgien die Lieferung von F-16 zugesagt. Die Jets sollen der Ukraine helfen, die russische Luftüberlegenheit zu brechen.

+++ 16:39 Hat Russland Orte in Region Charkiw erobert? Gouverneur dementiert +++
Russland startet eine Offensive in der Region Charkiw. Das Portal Ukraijinska Prawda berichtet daraufhin unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Quellen im ukrainischen Militär, dass die vier Grenzdörfer Striletsche, Krasne, Pylne und Boryssiwka von russischen Truppen erobert worden seien. Der Gouverneur des Gebietes Charkiw, Ihor Synjehubow, dementiert das auf Telegram: "Die Streitkräfte der Ukraine halten ihre Stellungen: Es ist kein Meter Boden verloren gegangen", schreibt er. Eine Gefahr für die Großstadt Charkiw sieht er demnach einstweilen nicht.

+++ 16:17 Versuchte Besetzung von Ex-Konsulat in Leipzig - Russland kündigt Beschwerde an +++
Nach einer versuchten Besetzung des ehemaligen russischen Konsulats in Leipzig kündigt Russland eine offizielle Beschwerde an. Sechs Personen seien am Donnerstag über den Zaun geklettert und hätten auf dem Balkon anti-russische Banner gezeigt, teilt das russische Außenministerium mit. Den Angaben zufolge kündigten die Personen auch an, das in russischem Besitz befindliche Gebäude zu besetzen. Zwei Mitarbeiter der russischen Botschaft hätten sich zu dem Zeitpunkt im Haus aufgehalten und die Polizei verständigt, die die Gruppe festgenommen habe. Russland werde eine Beschwerde bei der Bundesregierung einreichen und eine Verurteilung der Personen fordern, hieß es weiter. Die Polizei in Leipzig bestätigt den Vorfall.

Das Generalkonsulat wurde Ende 2023 geschlossen, weil die Bundesregierung die Lizenz für den Betrieb entzog.

Das Generalkonsulat wurde Ende 2023 geschlossen, weil die Bundesregierung die Lizenz für den Betrieb entzog.

(Foto: dpa)

+++ 15:42 Umbach: "Russische Verluste sind exorbitant hoch" +++
Eine russische Offensive auf Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, läuft. Sicherheitsexperte Frank Umbach sieht die russischen Kräfte trotz der momentanen Überlegenheit dennoch unter "zeitlichem Druck". Weiterhin betont er einen Aspekt, der ihm "in den westlichen Medien ein bisschen verloren geht".

+++ 15:13 Ministerin Schulze eröffnet Prothesen-Zentrum in der Ukraine +++
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze eröffnet in der Ukraine die größte Werkstatt des Landes zur Herstellung von Prothesen für Kriegsverletzte. Der Bau im westukrainischen Lwiw wurde von Deutschland mit 1,8 Millionen Euro gefördert und gehört zu einem Zentrum für Orthopädie, in dem auch Fachkräfte ausgebildet werden und das an ein Rehabilitations-Zentrum angebunden ist. "Das ist ein Ort der Hoffnung, das ist ein Ort der Stärke", sagt Schulze bei der Eröffnungszeremonie. Viel zu viele Menschen hätten durch Minen, durch Granaten oder durch eingestürzte Gebäude Beine oder Arme verloren oder sogar ihr Leben.

+++ 14:48 Selenskyj bestätigt russische Offensivoperation +++
Der ukrainische Präsident Selenskyj bestätigt eine Offensive der russischen Truppen. Die russischen Streitkräfte hätten eine neue Offensivoperation begonnen, die das Gebiet Charkiw zum Ziel hat, sagt er laut "Kyiv Independent". Die Ukraine begegne ihnen "mit unseren Truppen, Brigaden und Artillerie", sagt er weiter. Zuvor hatte bereits das ukrainische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass das russische Militär versucht habe, die Verteidigungslinie der Ukraine im Gebiet Charkiw zu durchbrechen.

+++ 14:09 Ukraine-Trupp sucht aus Versteck Ziele hinter der Front in Bachmut +++
Die Trümmer Bachmuts sind von Russland besetzt, doch noch immer kämpfen die Ukrainer um die Stadt. Denn fällt die Region an die Russen, fürchten die Ukrainer, der Feind könnte ins Landesinnere vorrücken. Spähtrupps suchen daher permanent nach Gelegenheiten für Nadelstiche. Immer in der Gefahr, selbst entdeckt zu werden.

+++ 13:47 Russische Truppen rücken einen Kilometer in der Oblast Charkiw vor +++
Laut einem Bericht sollen die russischen Streitkräfte einen Kilometer in die Oblast Charkiw im Nordosten der Ukraine in der Nähe von Wowtschansk vorgerückt sein. Das meldet Reuters unter Berufung auf eine hochrangige ukrainische Militärquelle. Demnach sagte die Quelle, das russische Militär wolle bis zu zehn Kilometer in die Oblast vordringen, um eine Pufferzone zu errichten. Die ukrainischen Streitkräfte kämpften darum, den Vormarsch Moskaus aufzuhalten.

+++ 13:28 Zivilisten aus der Stadt Wowtschansk in der Oblast Charkiw evakuiert +++
Die Lage rund um eine mögliche russische Bodenoffensive in der Oblast Charkiw im Nordosten der Ukraine ist noch etwas unübersichtlich. Nach ukrainischen Angaben konnte ein russischer Durchbruch bislang verhindert werden. Wegen des verstärkten russischen Beschusses werden ukrainische Zivilisten aus der Stadt Wowtschansk in der Oblast und den umliegenden Gebieten evakuiert. Das meldet die britische Zeitung "Guardian" und zitiert aus einem Interview mit Tamaz Gambarashvili, Chef der Militärverwaltung von Wowtschansk, beim ukrainischen Radio Hromadske: "Die meisten reisen mit ihren eigenen Verkehrsmitteln ab. Aber gleichzeitig organisieren wir gemeinsam mit dem humanitären Zentrum den Transport für diejenigen, die kein Auto haben."

+++ 13:11 Lange analysiert Militärparade: "Putin ist nicht so stark, wie er uns glauben machen will" +++
Bei der Militärparade zum Tag des Sieges zeigt Russland traditionell viele gepanzerte Fahrzeuge und andere Militärtechnik. Doch in diesem Jahr fährt deutlich weniger Gerät auf. Was die Bilder aus Moskau verraten und auf welchen Mythos westliche Länder nicht reinfallen sollten, erklärt Verteidigungsexperte Nico Lange.

+++ 12:42 Kiew entsendet Verstärkung nach Charkiw +++
Die Ukraine hat nach Angaben ihres Verteidigungsministeriums militärische Verstärkung in das Grenzgebiet in der nordöstlichen Region Charkiw entsandt. Damit sollen die dortigen Truppen dabei unterstützt werden, russische Angriffe abzuwehren, begründet das Ministerium die Maßnahmen. Russische Truppen hätten am frühen Morgen versucht, die Grenze mit gepanzerten Fahrzeugen zu durchbrechen, sie seien aber zurückgeschlagen worden. Die Kämpfe hielten jedoch "in unterschiedlicher Intensität" an.

+++ 12:31 Gouverneur: Russische Truppen versuchen Durchbruch in Charkiw +++
Die russischen Truppen haben nach Angaben des Gouverneurs der im Nordosten der Ukraine gelegenen Region Charkiw, Oleh Synehubow, versucht, die Grenze zur Ukraine zu durchbrechen. Sie hätten den Beschuss der nahe der Grenze zu Russland gelegenen Stadt Wowtschansk verstärkt, erklärt Synehubow bei Telegram. Die Angriffsversuche seien abgewehrt worden, die ukrainischen Streitkräfte hätten "selbstbewusst ihre Stellungen gehalten und keinen einzigen Meter verloren". Russland habe nicht die Mittel, um auf die gleichnamige Stadt Charkiw vorzurücken, erklärt Synehubow. Die Aktionen der russischen Truppen an der Grenze seien eine "Provokation".

+++ 12:13 Frau bei russischem Beschuss in der Oblast Sumy getötet +++
Bei einem russischen Angriff in der Oblast Sumy ist ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt worden. Wie die staatliche ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform meldet, ist im Bezirk Schostkynskyi eine 64-jährige Frau bei Beschuss ums Leben gekommen, ein 17-jähriges Mädchen wurde verletzt. Es handelt sich um die Enkelin der Getöteten, wie die regionale Staatsanwaltschaft per Telegram mitteilt. "Den Ermittlungen zufolge feuerten die Besatzer am 10. Mai 2024 ab 07:10 Uhr eine Stunde lang Artillerie auf die zivile Infrastruktur der Esman-Gemeinde im Bezirk Schostkynskyj", heißt es in der Mitteilung.

+++ 11:41 "Erhebliche Stromknappheit" nach russischen Angriffen: Ukraine muss Versorgung für die Industrie einschränken +++
Die zuletzt von Russland vermehrt gestarteten Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur zwingen das Land zu Einschnitten bei der Versorgung: Ukrainische Unternehmen und die Industrie werden aufgrund einer "erheblichen Stromknappheit" mit weiteren Einschränkungen bei der Energienutzung konfrontiert sein, wie der staatliche ukrainische Energieversorger Ukrenergo laut einem Bericht von "Kyiv Independent" mitteilt. Seit Jahresbeginn hat es demnach fünf groß angelegte Angriffe auf die Energieinfrastruktur in zentralen und westlichen Regionen der Ukraine, zuletzt in der Nacht vom 8. Mai. Wolodymyr Kudrytskyi, der Chef von Ukrenergo, warnte, dass Importe aus Europa das Energiedefizit der Ukraine infolge des Angriffs nicht vollständig decken könnten. Die Ukraine hat bereits Nachbarländer wie Polen um Energiezulieferungen gebeten.

+++ 11:23 FDP-Fraktion gegen Ausklammern der Rüstungsausgaben aus Schuldenbremse +++
Die FDP-Bundestagsfraktion lehnt es ab, die Verteidigungsausgaben aus der Schuldenbremse des Grundgesetzes herauszunehmen. "Investitionen in unsere Sicherheit hängen nicht von der Schuldenbremse ab, sondern von politischen Entscheidungen", sagte der Fraktionsvorsitzende Christian Dürr in Berlin. "Deshalb werden wir in den kommenden Wochen priorisieren müssen, um den Haushalt umzuschichten." Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte zuvor gefordert, Ausgaben für die Verteidigung und auch für Teile der Krisenvorsorge von der Schuldenbremse auszunehmen. Der SPD-Politiker berief sich auf das Grundgesetz, in dem sowohl die Schuldenbremse als auch die Verteidigungsfähigkeit der Streitkräfte verankert ist. "Die Schuldenbremse bliebe ja bestehen, aber die Ausgaben für Verteidigung und Zivilschutz würden nicht dort eingerechnet", sagte Pistorius. Finanzminister Christian Lindner von der FDP lehnte dies umgehend ab. "Der bessere Weg ist, in unserem großen Staatshaushalt Geld umzuschichten und die Wirtschaft in Fahrt zu bringen", sagte er.

+++ 10:51 Bürgermeister: Charkiw in der Nacht von russischer S-300-Rakete getroffen +++
Russische Truppen haben in der vergangenen Nacht Charkiw mit einer S-300-Rakete angegriffen. Das meldet die staatliche Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf den Bürgermeister Ihor Terekhov. Ihm zufolge wurden bei dem Angriff auf den Privatsektor ein elf Jahre altes Kind und eine 72-jährige Frau verletzt. Wie der Bürgermeister bei Telegram schreibt, brach in drei Häusern ein Feuer aus, zwei davon wurden völlig zerstört und eines teilweise. Insgesamt seien bei dem nächtlichen Angriff auf die Stadt 26 Gebäude und mehr als 300 Fenster zerstört worden.

+++ 10:13 Putin schlägt Mischustin wieder als Ministerpräsidenten vor +++
Russlands Präsident Wladimir Putin schlägt den bisherigen Ministerpräsidenten Michail Mischustin auch in Putins neuer Amtszeit für den Vorsitz der russischen Regierung vor. Dies teilt der Sprecher des Unterhauses des Parlaments am Freitag mit.

+++ 09:56 Ukrainischer Generalstab: 95 Gefechte mit russischen Truppen innerhalb eines Tages +++
In den vergangenen 24 Stunden ist es auf dem Schlachtfeld zu 95 Gefechten gekommen. Laut Ukrinform teilte der Generalstab der Streitkräfte der Ukraine dies auf Facebook mit. Insgesamt führte das russische Militär demnach sechs Raketenangriffe, 80 Luftangriffe und 127 Angriffe mit mehreren Raketenwerfern auf Stellungen ukrainischer Truppen sowie ukrainischer Städte und Dörfer durch.

+++ 09:18 ntv-Korrespondent Munz: Putins erneute Drohung mit Atomwaffen "ist politischer Bluff" +++
Auch bei der Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau zum Gedenken an den Sieg über Nazi-Deutschland droht Putin erneut mit den russischen Atomstreitkräften. Was dahintersteckt und warum ukrainische Drohnen für Russland zu einem Problem werden könnten, erklärt ntv-Korrespondent Rainer Munz.

+++ 08:36 ISW: Moskau spricht von "naziähnlichem Völkermord" in Moldawien - Vorbereitung für Vorstoß? +++
Äußerungen der Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa über einen angeblichen "naziähnlichen Völkermord" der Regierung in Moldawien stufen Experten als bemerkenswerte Wendung in der offiziellen Rhetorik Moskaus ein. Diese soll "wahrscheinlich dazu dienen", so die Einschätzung der Analysten des US-Thinktanks "Institute for the Study of War" (ISW), "Bedingungen für einen russischen Vorstoß zu schaffen, um die Kontrolle über Moldawien und nicht nur über einige seiner Regionen zu sichern." Anlässlich des "Tags des Sieges" über Nazi-Deutschland gab Sacharowa der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS ein Interview. Auch Kremlchef Wladimir Putin verbreitet der Analyse zufolge seit kurzem nicht mehr nur das Narrativ von russischen Bürgern, die im Ausland diskriminiert werden und von Moskau beschützt werden müssten, sondern auch, dass sich Russland in einem "existenziellen geopolitischen Konflikt mit einer angeblichen modernen Nazi-Bewegung" befinde.

In den beiden pro-russischen Regionen Moldawiens, der autonomen Region Gagausien und der abtrünnigen Republik Transnistrien, leben große russischsprachige Bevölkerungsgruppen. Mit den jüngsten Äußerungen könnte Moskau eine zukünftige russische Aggression in ganz Moldawien versuchen zu rechtfertigen - ähnlich wie zuvor in der Ukraine. Nach Angaben des ISW hätten auch die Anführer des kremlfreundlichen Oppositionswahlblocks "Moldovan Victory" an der Siegesparade in Moskau teilgenommen, was ein weiterer Hinweis darauf sein könnte, das der Kreml beabsichtigt, mithilfe dieser Akteure ganz Moldawien zu destabilisieren und die Demokratie und den EU-Beitrittsprozess des Landes zu gefährden.

+++ 08:12 Brand in Ölraffinerie in russischem Kaluga nach Drohnenangriff +++
In der russischen Oblast Kaluga ist einem Medienbericht zufolge nach einem ukrainischen Drohnenangriff eine Ölraffinerie in Brand geraten. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf Insider von Rettungsdiensten. Bei dem Brand in der Raffinerie "Pervyi Zavod" in Kaluga seien drei Container mit Dieselkraftstoff und einer mit Heizöl zerstört worden. Der Gouverneur von Kaluga, Wladislaw Schapscha, erklärte zuvor auf Telegram, das Feuer in einem Unternehmen sei umgehend gelöscht worden. Um welche Art von Unternehmen es sich handelt, ließ er offen.

+++ 07:51 Kiew: Knapp 1000 russische Soldaten an einem Tag "eliminiert" +++
Die personellen Verluste auf russischer Seite bleiben laut offiziellen Zahlen aus Kiew hoch: Binnen eines Tages sind demnach 980 russische Soldaten im Krieg ums Leben gekommen oder können nicht mehr weiterkämpfen. Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums sind seit Beginn des Krieges im Februar 2022 insgesamt 479.710 russische Soldaten "eliminiert" worden. Wie das Verteidigungsministerium in seinen täglichen Angaben zu den Verlusten Russlands verkündet, habe der Gegner unter anderem 5 weitere Panzer verloren (7434). Seit Beginn der russischen Invasion zählt die Ukraine mehr als 14.300 gepanzerte Fahrzeuge und rund 9800 Drohnen, die sich nicht mehr im Besitz des russischen Militärs befinden oder zerstört wurden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Moskau selbst hält sich mit Informationen zu eigenen Verlusten in der Ukraine zurück.

+++ 07:29 Russische Truppen greifen Oblast Sumy mehr als 300 Mal an +++
Laut der Militärverwaltung der Oblast Sumy haben die russischen Streitkräfte gestern in 60 Einzelangriffen im Laufe des Tages 302 Mal die Region angegriffen. Dabei hätten sie auf elf Gemeinden entlang der Grenze geschossen, wie die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent" meldet. Demnach griff Russland den ganzen Tag über die Grenzgemeinden mit Mörser-, Drohnen-, Raketen- und Artillerieangriffen an und warf gleichzeitig Sprengstoff aus Drohnen auf zwei der Gemeinden ab. Es wurden kein+e Opfer oder Verletzungen gemeldet. Die Stadt Velyka Pysarivka, direkt an der ukrainisch-russischen Grenze gelegen, mit einer Vorkriegsbevölkerung von etwa 4.000 Einwohnern, erlebte den Großteil der gemeldeten Angriffe mit 67 registrierten Explosionen in der Gegend.

+++ 07:03 Ukrainische Stellungen ausspioniert? SBU verhaftet Mann in Charkiw +++
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat einen Mann aus Charkiw verhaftet, der ukrainische Stellungen ausspioniert haben soll. Das berichtet die ukrainische Zeitung "Kyiv Independent". Der 45-Jährige wird beschuldigt, ukrainische Stellungen verfolgt und deren Koordinaten an russische Geheimdienstmitarbeiter weitergegeben zu haben, wie der SBU dem Bericht zufolge mitteilt. Demnach wurde der namentlich nicht genannte Mann in seinem Haus im Bezirk Wowtschansk in Charkiw festgenommen. Auch sein Mobiltelefon mit angeblicher Korrespondenz mit russischen Geheimdienstmitarbeitern haben die ukrainischen Behörden beschlagnahmt.

+++ 06:34 Ukrainisches Militär: Alle zehn russischen Drohnen in der Nacht abgefangen +++
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben alle zehn Kampfdrohnen abgefangen und zerstört, die die russischen Streitkräfte in der vergangenen Nacht gestartet hatten. Russland habe zudem zwei Flugabwehrlenkraketen abgefeuert, erklärt die ukrainische Luftwaffe bei Telegram. Was mit den Raketen geschehen ist, bleibt bislang offen.

+++ 06:09 Gouverneur: Ukrainischer Drohnenangriff löst in russischer Region Feuer aus +++
Der Gouverneur der russischen Region Kaluga berichtet von einen kurzzeitigen Brand in einem Unternehmen nach einem ukrainischen Drohnenangriff. "Das Feuer ist jetzt gelöscht", schreibt der Gouverneur Wladislaw Schapscha über die Nachrichten-App Telegram. Verletzte habe es nicht gegeben. Es war nicht klar, welches Unternehmen durch den Brand beschädigt wurde.

+++ 05:16 Russischer Luftangriff auf Charkiw +++
Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Charkiw sind Häuser in einem Wohngebiet beschädigt worden und es ist ein Feuer ausgebrochen. Das teilt der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, auf Telegram mit. Bei der Attacke wurde eine Person verletzt. Insgesamt waren laut eines Berichts von "Kyiv Independent" fünf Explosionen in der Stadt zu hören.

+++ 04:25 Pistorius: Gemeinsam gegen "Russlands expansionistische Ambitionen" verteidigen +++
Verteidigungsminister Boris Pistorius betont bei seinem Besuch in Washington die Geschlossenheit des Westens. "Ich bin überzeugt, dass nur Amerika und Europa zusammen den Westen stark erhalten und gegen Russlands expansionistische Ambitionen und den Hunger anderer Akteure nach Macht und Vorherrschaft verteidigen können", sagt Pistorius. Und: "Meine Botschaft heute ist: Wie in anderen Momenten der transatlantischen Partnerschaft, wie der Berliner Luftbrücke, dem Marshall-Plan oder der Wiedervereinigung Deutschlands - lassen sie uns diese transatlantische Gelegenheit einmal mehr ergreifen."

+++ 03:14 Russland: Drohne bei Moskau abgefangen +++
Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin teilt über die Nachrichten-App Telegram mit, dass russische Flugabwehreinheiten eine Drohne südlich von Moskau abgefangen haben. Es habe keine Verletzten oder Schäden durch herabfallende Trümmer gegeben, schreibt Sobjanin. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 01:20 Selenskyj wirbt für EU-Beitritt seines Landes +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirbt einmal mehr für den EU-Beitritt seines Landes. "Unser Staat, unser Volk haben es verdient, und auch die Europäische Union braucht diesen Schritt - nicht nur politisch", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Die EU beziehe ihre Kraft auch eben daraus, niemanden vor der Tür zu lassen, der an die europäischen Werte glaube. Kiew setze darauf, dass im Juni die eigentlichen Beitrittsverhandlungen beginnen werden.

+++ 23:22 Artilleriegranaten aus Tschechiens Initiative sollen im Juni in der Ukraine eintreffen +++
Die erste Ladung Munition, die von den verbündeten EU-Ländern im Rahmen der von Tschechien geleiteten Initiative gekauft wurde, wird voraussichtlich im Juni in der Ukraine eintreffen, sagt der tschechische Präsident Petr Pavel gegenüber der ARD. Pavel sagte im Februar, dass Prag 500.000 155-mm-Granaten und 300.000 122-mm-Granaten außerhalb Europas identifiziert habe, die gekauft und in die Ukraine geschickt werden könnten, sobald die erforderlichen Mittel für die Initiative bereitgestellt würden. Mehrere Länder, darunter Belgien, die Niederlande, Deutschland, Schweden, Kanada, Polen, Frankreich, Dänemark und Slowenien, haben inzwischen Mittel für die tschechische Initiative bereitgestellt, die zur Lieferung von 1,5 Millionen Geschossen an Kiew führen könnte. Die ersten 180.000 Stück Munition sollen im Juni geliefert werden, und "es gibt bereits Verträge für eine weitere fünf- bis sechsstellige Zahl von Geschossen, sagt Pavel nun der ARD.

+++ 22:01 Kiew schränkt Straßenbeleuchtung ein +++
Die Kiewer Stadtverwaltung wird die abendliche Straßenbeleuchtung einschränken, nachdem russische Angriffe auf das ukrainische Energiesystem im ganzen Land zu erheblichen Stromengpässen geführt haben, kündigt Serhii Popko, der Leiter der Kiewer Militärverwaltung, an. Russland hatte in der Nacht zum Mittwoch einen Großangriff auf die Oblaste Poltawa, Kirowohrad, Saporischschja, Lwiw, Iwano-Frankiwsk, Kiew und Winnyzja verübt, der hauptsächlich die Energieinfrastruktur betraf. Mindestens zwei Wasserkraftwerke wurden infolge des Angriffs gewaltsam außer Betrieb gesetzt.

+++ 21:32 EU-Botschafterin in der Ukraine: Kiew kann 2030 EU beitreten +++
Das Jahr 2030 sei ein sehr realistisches Datum für den Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union, sagt Katarina Mathernova, die EU-Botschafterin in der Ukraine. Dennoch betont Mathernova, dass die Vorhersage, wann genau die Ukraine Mitglied der EU werden würde, "dasselbe sei, als würde man in eine Kristallkugel schauen, um Vorhersagen zu treffen". Im November 2023 empfahl die Europäische Kommission die Aufnahme von Beitrittsgesprächen mit Kiew, erklärte jedoch, dass vier zusätzliche Reformen durchgeführt werden müssten. Der Europäische Rat beschloss daraufhin, im folgenden Monat Beitrittsgespräche mit der Ukraine aufzunehmen.

+++ 20:59 Selenskyj entlässt Chef seiner Leibwache nach vereiteltem Mordanschlag +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj entlässt nach einem vereitelten Mordanschlagsversuch den Leiter seiner Leibwache. Selenskyj veröffentlicht ein Dekret zur "Entlassung von Serhij Leonidowitsch Rud aus dem Amt des Leiters der Abteilung für Staatsschutz der Ukraine". Zuvor waren in dieser Woche zwei Offiziere wegen eines angeblich geplanten Attentats verhaftet worden. Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hatte am Dienstag erklärt, ein vom russischen Geheimdienst FSB gesteuertes "Netzwerk von Agenten" zerschlagen zu haben, welche "die Ermordung des ukrainischen Präsidenten vorbereiteten".

+++ 20:32 Ukrainischer Oligarch in U-Haft wegen mutmaßlichen Auftragsmords an Anwalt +++
Ein Kiewer Gericht hat am 9. Mai einen Haftbefehl gegen den Oligarchen Ihor Kolomoisky in einem Mordfall erlassen. Er wird bis zum 7. Juli in Haft bleiben, ohne das Recht auf eine Kaution. Kolomoisky, einer der berüchtigtsten Wirtschaftsmagnaten der Ukraine, wurde am 2. September 2023 wegen Betrugs und Geldwäsche im Zusammenhang mit seinen Öl- und Gasbeteiligungen verhaftet. Am Mittwoch gab die Generalstaatsanwaltschaft bekannt, dass er auch verdächtigt wird, vor mehr als 20 Jahren auf der Krim den Mord an dem Leiter einer Anwaltskanzlei angeordnet zu haben. Nachdem dieser Anwalt Kolomoiskys Forderungen abgelehnt hatte, eine auf einer Aktionärsversammlung getroffene Entscheidung zu annullieren, soll der Oligarch Auftragskiller angeheuert haben, um ihn zu ermorden, so die Ermittlungen.

+++ 20:14 Selenskyj schasst Kommandeur - und holt ihn nach zwei Monaten zurück +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ernennt Dmytro Hereha erneut zum Kommandeur der ukrainischen Unterstützungskräfte, nachdem er ihn im März durch Oleksandr Yakovets ersetzt hatte. Nach Selenskyj Umbesetzung von Führungspositionen innerhalb des ukrainischen Militärs, zu der auch die Entlassung des obersten ukrainischen Militärbefehlshabers Walerij Saluschnyj gehörte, entschied sich der ukrainische Staatschef dafür, Hereha zu entlassen und durch Yakovets zu ersetzen. Yakowez wurde später nach nur zwei Monaten im Amt entlassen. Die Unterstützungskräfte der ukrainischen Streitkräfte sind eine der wichtigsten Formationen des ukrainischen Militärs, die für die operative Unterstützung der Truppen zuständig ist.

+++ 19:59 Fahndung für Kiews Präsidenten verschwindet von Website des russischen Innenministeriums +++
Die Fahndungsausschreibungen für Wolodymyr Selenskyj und Petro Poroschenko, den derzeitigen und ehemaligen Präsidenten der Ukraine, sind von der Website des russischen Innenministeriums verschwunden, berichtet die russische Medienanstalt Mediazona. Die Steckbriefe sind demnach verschwunden, kurz nachdem sie am Samstag zufällig von der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti entdeckt wurden. Mediazona berichtet, dass die beiden ukrainischen Präsidenten von einer Dienststelle des russischen Innenministeriums im besetzten Teil der ukrainischen Oblast Donezk auf die Fahndungsliste gesetzt worden waren. Dies geschah wohl Ende Februar.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, joh/lme/AFP/rts/AP/dpa

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