Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:21 Kiew gibt Moskau alleinige Schuld für Engpässe +++

Die Ukraine hat Russland erneut mit Nachdruck widersprochen, dass westliche Sanktionen gegen Moskau der Grund für die aktuelle mangelnde Lebensmittelsicherheit in der Welt seien. "Der einzige Grund für Engpässe, steigende Preise und drohenden Hunger ist, dass das russische Militär 22 Millionen Tonnen ukrainischer Lebensmittelexporte in unseren Seehäfen physisch blockiert", betont der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zuvor gesagt, die "fehlerhafte Wirtschafts- und Finanzpolitik der westlichen Staaten" sowie die "antirussischen Sanktionen" seien für die Probleme verantwortlich.

+++ 22:00 Großstadt Krywyj Rih wird offenbar angegriffen +++
Aus der Großstadt Krywyj Rih im Süden der Ukraine werden Explosionen gemeldet. Die Verwaltung spricht von einem Raketenangriff. Ob Menschen verletzt wurden, ist noch unklar. Auch aus dem Nordosten des Landes gibt es Berichte über Angriffe: In der Region Sumy sei eine Frau durch einen Luftangriff verletzt worden, heißt es von Sicherheitskräften.

+++ 21:17 Selenskyj: Können nicht gesamtes Staatsgebiet mit Gewalt zurückholen +++
Die Ukraine wird Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge das von Russland in den vergangenen Jahren eingenommene Staatsgebiet nicht komplett mit Gewalt zurückholen können. "Ich glaube nicht, dass wir unser gesamtes Territorium mit militärischen Mitteln zurückgewinnen können", sagt er in einem Interview, das sein Büro in voller Länge ins Internet stellt. Bei einem solchen Vorgehen würden Hunderttausende Menschen getötet. Russland hatte 2014 die Krim annektiert.

+++ 20:48 Ukraine: Russland stiehlt Metall aus Mariupol +++
Die Ukraine beschuldigt Russland, Metall aus Mariupol zu stehlen und außer Landes zu bringen. Die ukrainische Menschenrechtsbeauftrage Lyudmyla Denisova sagte dem Portal "Kyiv Independent" zufolge, Russland habe damit begonnen, Metall abzutransportieren und bereits 3000 Tonnen ins russische Rostow am Don verschifft. Bevor Mariupol besetzt wurden, hätten im Hafen rund 200.000 Tonnen an Metall und Gusseisen gelagert, sagt sie.

+++ 20:06 Solarkraftwerk schwer beschädigt +++
Ein Fotograf der Nachrichtenagentur Reuters berichtet von schweren Schäden an einem Solarkraftwerk in der Region Charkiw. Offenbar sei die Anlage von einer Rakete getroffen worden. Der ukrainische Generalstab hat mehrere russische Angriffe auf Gemeinden und Infrastruktur-Einrichtungen in der Region gemeldet.

An der beschädigten Solaranlage in Merefa ist ein Krater zu sehen.

An der beschädigten Solaranlage in Merefa ist ein Krater zu sehen.

(Foto: REUTERS)

+++ 19:25 Todesopfer und Verletzte in Mykolajiw gemeldet +++
Nach ukrainischen Angaben ist in der südukrainischen Großstadt Mykolajiw mindestens eine Person getötet worden. Sechs weitere Menschen seien durch russischen Beschuss verletzt worden, schreibt die Verwaltung der Oblast Mykolajiw bei Telegram.

+++ 18:54 Deutschland soll Ukraine zuletzt nur Kleinstgerät geliefert haben +++
Deutschland soll der Ukraine in den letzten neun Wochen kaum Waffen geliefert haben. Die "Welt am Sonntag" schreibt, zwischen dem 30. März und dem 26. Mai seien zwei Waffenlieferungen der Bundesregierung in der Ukraine eingetroffen. Beide beinhalteten nur Kleinstgerät, heißt es in dem Bericht. Die Zeitung beruft sich ukrainische Listen. So habe Deutschland laut einer dieser Listen Mitte Mai 3000 Panzerabwehrminen und 1600 speziellere Richtminen zur Panzerabwehr geschickt. In einer anderen Lieferung zuvor seien unter anderem Ersatzteile für Maschinengewehre, Funkgeräte, Handgranaten und Sprengladungen gewesen.

+++ 18:19 Johnson will Lösung für Getreide-Blockade suchen +++
Die Getreide-Blockade ist Thema bei einem Telefonat zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Johnson sichert zu, mit westlichen Partnern nach Lösungen zu suchen, um gegen Russlands Exportblockade von Getreide vorzugehen und damit eine globale Hungersnot abzuwenden. Die Ukraine kann als großer Weizenproduzent das Getreide wegen der von der russischen Kriegsmarine blockierten Häfen derzeit nicht ausführen. Die Ukraine fordert seit Wochen vom Westen die Lieferung schwerer Waffen, um den Weg für den Schiffsverkehr freizuschießen.

+++ 17:18 Bericht: Oligarchen-Megayachten verschwinden von Schiffskarten +++
Mehrere Megayachten sind einem Bericht zufolge von den globalen Tracking-Karten für Schiffsbewegungen verschwunden. Der "Guardian" schreibt, es gehe um Yachten, die mit russischen Oligarchen in Verbindung gebracht werden, welche von westlichen Sanktionen betroffen sind. Nach Recherchen der Zeitung "The Observer" würden mindestens sechs Megayachten ihre Position nicht mehr angeben. So tauche die Megayacht "Alfa Nero" seit Kriegsbeginn nicht mehr auf den Tracking-Karten auf. Sie wird dem russischen Milliardär Andrey Guryev zugeschrieben. Touristen hätten die "Alfa Nero" aber letzte Woche in der Karibik gesichtet: Sie lag demnach vor der Insel Antigua vor Anker.

+++ 16:52 Weber kann sich nukleares "Schutzschild" für EU vorstellen +++
Der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament, Manfred Weber, ist für eine gemeinsame Verteidigungspolitik in der EU, "die etwa eine gemeinsame Cyber- und Raketenverteidigung umfasst". EU-Staaten könnten sich auch gemeinsame Flugzeugträger zulegen, "um in der Selbstverteidigung oder den Krisengebieten der Welt einsatzfähig zu werden", sagt der CDU-Politiker dem "Spiegel". Die Europäer sollten zudem "nachdenken, wie man Frankreichs Nuklearstreitkräfte in einen Schutzschild für alle EU-Staaten verwandeln kann." Frankreich habe sich durch die Beistandsklausel des EU-Vertrags bereit erklärt, den anderen EU-Staaten im Fall eines bewaffneten Angriffs beizustehen - mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln.

+++ 16:19 Macron und Scholz fordern Freilassung von Asow-Kämpfern +++
Deutschland und Frankreich fordern von Russland die Freilassung der gefangen genommenen ukrainischen Kämpfer aus dem Asow-Stahlwerk. Der französische Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz hätten in ihrem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die Freilassung von rund 2500 Kämpfern verlangt, die das Stahlwerk in Mariupol verteidigt hatten, teilt der Elysée-Palast mit. Von der Bundesregierung heißt es, Scholz und Macron hätten die Zusage Putins "positiv zur Kenntnis" genommen, Kriegsgefangene gemäß der Genfer Abkommen zu behandeln.

+++ 15:52 Putin stellt Getreide-Ausfuhr in Aussicht – gegen Zugeständnisse +++
Moskau signalisiert, bei Lockerungen der westlichen Sanktionen gegen Russland die Ausfuhr von Getreide aus der Ukraine zu ermöglichen. Russland sei "bereit", Möglichkeiten "für einen Getreide-Export ohne Hemmnisse zu finden", sagt Putin nach Kreml-Angaben in dem Telefonat mit Bundeskanzler Olaf Scholz und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.

+++ 15:31 Kreml betont Gesprächsbereitschaft +++
Rund 80 Minuten haben Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kreml-Chef Wladimir Putin miteinander telefoniert. Nach russischen Angaben betont Putin dabei die Bereitschaft Moskaus, die "durch die Schuld Kiews" eingefrorenen Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts wieder aufzunehmen. Scholz und Macron hätten den russischen Präsidenten zu direkten Verhandlungen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aufgefordert, teilt der Sprecher der Bundesregierung mit.

+++ 15:05 Putin warnt Deutschland vor neuen Waffenlieferungen +++
Der russische Präsident Wladimir Putin warnt Deutschland und Frankreich vor weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine. In einem Telefongespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Präsident Emmanuel Macron sagt der Kreml-Chef nach russischen Angaben, weitere Waffenlieferungen seien "gefährlich". Dadurch bestehe das Risiko, dass sich in der Ukraine "die Situation weiter destabilisiert und die humanitäre Krise verschärft". Mehr dazu lesen Sie hier.

Poroschenko hatte die Ukraine von 2014 bis 2019 regiert, bevor er die Wahl gegen den heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verlor.

Poroschenko hatte die Ukraine von 2014 bis 2019 regiert, bevor er die Wahl gegen den heutigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verlor.

(Foto: picture alliance/dpa/ZUMA Wire)

+++ 14:44 Poroschenko nach eigenen Angaben an Ausreise gehindert +++
Der frühere ukrainische Präsident Petro Poroschenko ist nach eigenen Angaben an der Ausreise aus der Ukraine gehindert worden. Trotz einer offiziellen Reisegenehmigung sei ihm der Grenzübertritt an der Grenze zu Polen verweigert worden, teilt sein Pressedienst mit. Es sei eine Reise nach Litauen geplant gewesen, wo Poroschenko unter anderem den litauischen Präsidenten treffen und an der Parlamentarischen Versammlung der NATO teilnehmen wollte. Was der Grund für die angeblich verwehrte Ausreise war, ist bisher nicht bekannt. Gegen Poroschenko läuft in der Ukraine ein Verfahren wegen Hochverrats. Er soll während seiner Amtszeit Geschäfte mit pro-russischen Separatisten in der Ost-Ukraine gemacht haben. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 14:10 Auf den Straßen Sjewjerodonezks wird gekämpft +++
In der von russischen Streitkräften nahezu vollständig umzingelten ostukrainischen Stadt Sjewjerodonezk wird gekämpft. Die "New York Times" zitiert einen örtlichen Beamten: Die russische Armee habe das Hotel Mir und den Busbahnhof eingenommen, sagte dieser, das Rathaus hingegen sei noch nicht gefallen. Zwischen Hotel und liegen Rathaus nur ein paar Blocks.

+++ 13:54 Mykolajiw meldet russischen Beschuss +++
Russische Streitkräfte haben Mykolajiw unter Feuer genommen. Das berichtet der Bürgermeister der südukrainischen Stadt laut der Zeitung "Kyiv Independent". Dabei sei es auch zu zivilien Opfern gekommen, deren Zahl sei aber noch unklar. Die Kontrolle über Mykolajiw gilt als wichtige Vorbedingung für einen russischen Angriff auf Odessa.

+++ 13:31 Bericht: EU denkt über Marinemission im Schwarzen Meer nach +++
Die spanische Zeitung "El Pais" berichtet, die EU wolle auf ihrem Gipfel am Montag über eine Marinemission diskutieren, die Agrarexporte aus der Ukraine möglich machen könnte. Das Blatt beruft sich dabei auf Brüsseler Quellen. Hintergrund ist die zunehmende Gefahr einer Hungersnot in von ukrainischen Weizenexporten abhängigen Ländern. Russland kontrolliert das Schwarze Meer und blockiert so etwa auch den Handel mit Odessa, dem wichtigsten ukrainischen Hafen.

+++ 13:09 Ukraine meldet Ankunft von Antischiffsraketen +++
Die Ukraine hat Verteidigungsminister Olexij Resnikow zufolge die ersten Harpoon-Antischiffsraketen aus Dänemark erhalten. In Kombination mit den ukrainischen Antischiffsraketen vom Typ Neptun könne so das Schwarze Meer befreit und die Stadt Odessa geschützt werden. Außerdem seien Panzerhaubitzen aus den USA eingetroffen. Das schreibt Resnikow auf Facebook.

+++ 12:54 Masala: NATO hat Russland nicht eingekreist +++
Der Politologe und Militärexperte Carlo Masala ist auf dem Katholikentag in Stuttgart der These entgegengetreten, die NATO habe Russland eingekreist und den Ukraine-Krieg dadurch mitverschuldet. Es gebe nur drei NATO-Staaten mit einer gemeinsamen Grenze zu Russland, nämlich die baltischen Staaten, sagte Masala bei einer Podiumsdiskussion. "Ich glaube, da kann man nicht von einkreisen sprechen." Zudem hat auch Norwegen eine Grenze zu Russland - zählt man die russische Enklave Kaliningrad mit, grenzt auch Polen an das Land.

+++ 12:22 Moskau rechnet mit Milliarden Euro Mehreinnahmen +++
Kurz vor dem EU-Gipfel zu einem möglichen Öl-Embargo gegen Russland hat Moskau erstmals seine Mehreinnahmen durch die international hohen Energiepreise beziffert: Er rechne in diesem Jahr mit zusätzlichen Einnahmen in Höhe von umgerechnet 13,7 Milliarden Euro durch Öl- und Gasexporte, sagte der russische Finanzminister Anton Siluanow. Der EU-Gipfel will am Montag über schärfere Sanktionen gegen Moskau wegen des Angriffskriegs in der Ukraine beraten.

+++ 11:54 Russland testet erneut Hyperschall-Rakete +++
Inmitten seiner verstärkten Militäroffensive in der Ukraine hat Russland nach eigenen Angaben erneut eine Hyperschall-Rakete getestet. Die Rakete vom Typ Zirkon sei von einer Fregatte in der Barentssee in Richtung eines Ziels im Weißen Meer in der Arktis abgefeuert worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Das Ziel in einer Entfernung von rund tausend Kilometern "wurde mit Erfolg anvisiert".

Das vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Bild soll den jüngsten Test einer Hyperschallrakete vom Typ Zirkon zeigen.

Das vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlichte Bild soll den jüngsten Test einer Hyperschallrakete vom Typ Zirkon zeigen.

(Foto: IMAGO/SNA)

+++ 11:35 Moskau meldet Einnahme Lymans +++
Die strategisch wichtige Stadt Lyman im Osten der Ukraine ist nach russischen Angaben eingenommen. Sie sei vollständig unter Kontrolle russischer Truppen und den mit ihnen verbündeten Einheiten der Volksrepublik Donezk, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zuvor hatten bereits pro-russische Separatisten der selbst ernannten Volksrepublik Donezk die Eroberung Lymans verkündet.

+++ 11:10 Heil warnt vor Folgen abrupten Gas-Embargos +++
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil warnt vor gravierenden Folgen eines raschen Embargos für russisches Gas. "Wir müssen Schritt für Schritt unabhängiger von Gasimporten werden", sagt der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Aber ein Sofort-Embargo würde sowohl die Preissteigerungen noch weiter anheizen als auch zum Verlust von Arbeitsplätzen führen. Deshalb müssen wir das vermeiden." Der deutsche Arbeitsmarkt sei "robust und stark", das sei nach zwei Jahren Corona-Pandemie keine Selbstverständlichkeit. "Wenn wir neben hohen Preisen auch noch Sorgen um die Arbeitsplätze hätten, wäre das gesellschaftliches Gift." Daher seien die Kurzarbeiterregeln verlängert worden. "Im Falle eines sofortigen Gasembargos allerdings wären wir ökonomisch und sozial in einer ganz anderen Situation."

+++ 10:55 Habeck weist Vorwürfe zu Waffenlieferungen an die Ukraine zurück +++
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen hat den Vorwurf zurückgewiesen, Deutschland sei bei Waffenlieferungen an die Ukraine zu zurückhaltend. "Während wir reden, werden gerade ukrainische Soldaten an der Panzerhaubitze 2000 ausgebildet", sagte Habeck der "Welt am Sonntag" mit Blick auf die geplante Lieferung der fahrbaren Artilleriegeschütze. Es sei keineswegs so, dass Deutschland nichts oder zu wenig liefere. Richtig sei, dass Berlin nicht alle Wünsche der Ukraine erfüllen könne.

+++ 10:33 Unterhändler: Einigung mit Moskau "keinen Cent wert" +++
Der ukrainische Chef-Unterhändler in den Gesprächen mit Russland, Mychailo Podoljak, hält eine Vereinbarung mit der Führung in Moskau nicht für vertrauenswürdig. "Jedes Abkommen mit Russland ist keinen Cent wert", schreibt Podoljak auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. "Ist es möglich, mit einem Land zu verhandeln, das immer zynisch und propagandistisch lügt?" Podoljak ist Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die Ukraine und Russland machen einander dafür verantwortlich, dass die Friedensgespräche ins Stocken geraten sind. Das letzte bekannte Gespräch, bei dem sich die Unterhändler trafen, fand am 29. März statt.

+++ 10:10 London sieht russische Konzentration auf Lyman +++
Nach Einschätzung britischer Geheimdienste dürften sich die russischen Streitkräfte in der Ukraine in den kommenden Tagen auf die Kleinstadt Lyman konzentrieren. Mit einem großen Bahnknotenpunkt und Zugang zu wichtigen Straßen- und Eisenbahnbrücken über den Fluss Siwerskyj Donez habe Lyman eine große strategische Bedeutung, auch für Russlands weiteren Vormarsch im Donbass. Sollte es Moskau gelingen, die Stadt sowie die Region um die Großstadt Sjewjerodonezk unter seine Kontrolle zu bringen, werde der Kreml dies seinen Bürgern als wichtigen politischen Erfolg verkaufen, hieß es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums.

+++ 09:43 Biden soll umstrittene Waffenlieferung genehmigt haben +++
Laut einem Bericht der "New York Times" hat die Regierung von US-Präsident Joe Biden die Lieferung von Mehrfachraketenwerfern an die Ukraine genehmigt. Das sagten US-Beamte der Zeitung. Der Transfer werde wahrscheinlich nächste Woche bekannt gegeben. Die modernen Artilleriewaffen können eine Reichweite von Hunderten Kilometern haben. Bisher hatte auch Washington davor gewarnt, dass Waffen mit größerer Reichweite eine Eskalation bedeuten könnten, wenn die Ukraine damit Ziele tief in Russland angreifen würde. Der russische Außenminister Sergej Lawrow warnte, jegliche Waffenlieferungen, die russisches Territorium erreichen könnten, wären "ein ernsthafter Schritt in Richtung einer inakzeptablen Eskalation".

+++ 09:12 Ukrainisches Militär räumt Rückschlag ein +++
Das ukrainische Militär hat einen Rückschlag im Kampf um die strategisch wichtige Stadt Lyman im Donbass eingeräumt. Der Feind "versucht sich im Raum Lyman festzusetzen", und beschieße bereits Ortschaften außerhalb der Stadt, heißt es im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs. Die prorussischen Separatisten hatten am Freitag die Eroberung Lymans gemeldet. Nun teilte der Generalstab mit, dass die russischen Truppen die Ortschaften Oserne und Dibrowa mit Granat- und Raketenwerfern beschießen. Beide Dörfer liegen südöstlich von Lyman. Das deutet darauf hin, dass die Front inzwischen südlich der Stadt verläuft.

+++ 08:41 Gouverneur: 10.000 russische Soldaten in Luhansk +++
In der Region Luhansk halten sich nach Schätzungen des dortigen Gouverneurs rund 10.000 russische Soldaten auf. Das seien die Einheiten, die dauerhaft dort seien, die versuchten, anzugreifen und in jede Richtung vorzurücken, in die sie das könnten, sagt Gouverneur Serhij Gaidai im ukrainischen Fernsehen.

+++ 08:08 Ukrainer wehren acht Angriffe im Osten ab +++
Das ukrainische Militär wehrt nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden im Osten acht russische Angriffe ab. Betroffen seien die Regionen Donezk und Luhansk, teilt der Generalstab der Streitkräfte mit. Russische Artillerie habe unter anderem das Gebiet um die Stadt Sjewjerodonezk attackiert - "ohne Erfolg".

+++ 07:40 Habeck sieht leichte Lösung im Streit um Sondervermögen +++
Wirtschaftsminister Habeck glaubt an eine baldige Einigung im Streit um das Sondervermögen. Befragt dazu, wie diese aussehen wird, sagte Habeck der "Welt am Sonntag": "Dass die Bundeswehr möglichst viele neue Waffen und eine funktionsfähige Ausrüstung erhält und die Finanzierung notwendiger sicherheitsrelevanter Systeme nicht ausgeschlossen ist." Nur definiere sich die Verteidigungsfähigkeit des Landes nicht allein durch die Zahl der Waffen, sondern auch durch einen Schutz vor digitalen Angriffen auf kritische Infrastruktur. Klar sei, dass sich alle Investitionen aus dem Sondervermögen auf die Verteidigungsfähigkeit bezögen. "Wir reden also nicht über die Anschaffung technischer Geräte für die Entwicklungszusammenarbeit. In meinen Augen ist diese Debatte um das Geld leicht zu lösen."


+++ 07:08 Europol warnt vor Waffenmissbrauch nach Kriegsende +++
Europol ist besorgt, dass aus der Europäischen Union in die Ukraine gelieferte Waffen langfristig in die falschen Hände geraten könnten. "Irgendwann ist der Krieg vorbei. Wir wollen eine Situation verhindern wie vor 30 Jahren im Balkankrieg. Die Waffen aus diesem Krieg werden noch heute von kriminellen Gruppen genutzt", sagte die Direktorin der Europäischen Polizeibehörde, Catherine De Bolle, im Interview der "Welt am Sonntag". Europol plane daher, eine internationale Arbeitsgruppe zusammenzustellen, um angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Strategien für einen Umgang mit der Situation zu entwickeln.

+++ 06:28 Ukrainische Orthodoxe sagen sich von russischem Patriarch los +++
Eine der christlich-orthodoxen Kirchen der Ukraine hat angekündigt, ihre seit Jahrhunderten bestehende Verbindung nach Russland zu kappen. Die ukrainisch-orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchat erklärte am Freitag infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ihre "vollständige Unabhängigkeit" von geistlichen Autoritäten in Russland. In der Ukraine gibt es mehrere Kirchen orthodoxer Christen: Dazu gehören die ukrainisch-orthodoxe Kirche Moskauer Patriarchat und die 2018 entstandene orthodoxe Kirche der Ukraine. Die Kirche Moskauer Patriarchat war bisher Patriarch Kirill, dem Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, unterstellt. Kirill steht treu zu Kreml-Chef Wladimir Putin und unterstützt Moskaus militärische Einsätze im Ausland.
Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 05:10 Tausende zusätzliche Lehrer für Flüchtlingskinder nötig +++
Für den Schulunterricht der nach Deutschland geflüchteten Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine werden einer Studie zufolge viele tausend neue Lehrerstellen benötigt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die der "Welt am Sonntag" vorliegt. Rund 242.000 geflüchtete Minderjährige aus der Ukraine wurden bis zum 5. Mai in Deutschland registriert. Das entspricht mindestens 3,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen aus der Ukraine. "Geht man von den aktuellen Betreuungsrelationen an den Schulen aus, wären bei einem Anteil von 3,5 Prozent 13.500 zusätzliche Lehrkräfte in Vollzeitäqivalenten notwendig", sagte Studienautor Wido Geis-Thöne. Um kurzfristig für Entlastung zu sorgen, haben mehrere Bundesländer Aufrufe gestartet, um bereits pensionierte Lehrkräfte zurückzugewinnen. Mit einigen hundert konnten seit Beginn des Krieges neue Verträge abgeschlossen werden, wie eine Umfrage der Zeitung unter den Bildungsministerien der Bundesländer zeigt.

+++ 04:14 Minenspürhund erhält Sonderpreis in Cannes +++
Bei der Kür des besten Filmhundes beim Festival von Cannes ist ein Ehrenpreis an einen ukrainischen Minen-Spürhund verliehen worden. Als Sieger des "Palm Dog Award" wurde der Pudel Brit gekürt, der im Film "War Pony" unter dem Namen Beast mitspielt. Ein spezieller Ehrenpreis in der Hunde-Kategorie wurde in diesem Jahr an den ukrainischen Spürhund Patron verliehen. Die Auszeichnung wurde von einer Vertreterin der ukrainischen Delegation in Cannes entgegengenommen. "Patron kann nicht hier sein, weil er zu Hause so sehr gebraucht wird", sagte sie mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in ihrem Heimatland. Der "Palm Dog Award" wird seit 2001 vergeben.

+++ 03:19 Selenskyj: Donbass wird ukrainisch bleiben +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die derzeitige Lage seiner Truppen im Donbass als sehr schwierig. In seiner abendlichen Ansprache erklärt der Präsident, dass die Russen ihre Kräfte weiter konzentrierten und schwere Artillerie und Flugzeuge einsetzten, um die ukrainischen Stellungen zu beschießen. "Wir schützen unser Land so gut wie es unsere derzeitigen Verteidigungsressourcen erlauben. Wenn die Besatzer denken, dass Lyman und Siewierodonezk ihnen gehören werden, dann irren sie sich. Der Donbass wird ukrainisch bleiben", so Selenskyj.

+++ 02:34 Chodorkowski fordert schwere Waffen für die Ukraine +++
Der Kremlkritiker Michail Chodorkowski drängt den Westen zur Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. "Wenn den Ukrainern die Waffen, die sie anfordern, nicht geliefert werden, wird es bald wieder zu Kämpfen um Kiew kommen", sagte der 58-Jährige der "Bild". Er denke, westliche Politiker hätten vor allem Angst vor dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Sie glauben, sich nicht in einem Krieg zu befinden. Deswegen glauben sie auch, dass die Lieferung bestimmter Waffen zu einer Eskalation führen oder sie zu einer Kriegspartei machen könnte." Chodorkowski bezeichnete dies als "sehr dumme Haltung".

+++ 01:15 Ratingagentur stuft Ukraine herab +++
Die Ratingagentur S&P drückt ihre Bewertung für die Kreditwürdigkeit der Ukraine weiter nach unten. Die Bonitätsnote wurde wegen der Auswirkungen des Krieges von "B-/B" auf "CCC+/C" herabgestuft. "Erhebliche Schäden an der ukrainischen Wirtschaft und der Fähigkeit zur Steuererhebung haben die Abhängigkeit der Staatsschulden von internationaler finanzieller Unterstützung erhöht", erklärt die Agentur . S&P erwarte, dass das reale Bruttoinlandsprodukt der Ukraine um 40 Prozent schrumpfen werde, wenn der Konflikt bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2022 andauere.

+++ 00:09 Russland will sprudelnde Exporterlöse für Krieg ausgeben +++
Russland rechnet in diesem Jahr mit zusätzlichen Einnahmen in Höhe von umgerechnet 13,7 Milliarden Euro durch den Export von fossilen Brennstoffen. "Wir erwarten bis zu eine Billion Rubel mehr an Öl- und Gaseinnahmen", sagte Finanzminister Anton Siluanow mit Verweis auf die jüngste Prognose des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung. Ein Teil der Mehreinnahmen könne für die Fortsetzung der russischen Offensive in der Ukraine ausgegeben werden.

Die Regierung wolle die zusätzlichen Einnahmen in diesem Jahr eher ausgeben als zur Seite legen, sagte er. Das Geld solle für "zusätzliche Zahlungen" für Rentner sowie Familien mit Kindern ausgegeben werden und für die "Spezialoperation" in der Ukraine, sagte der Finanzminister mit Verweis auf Russlands Offensive in der pro-westlichen Ukraine.

+++ 22:25 Ukraine: Russischer Kampfjet über Cherson abgeschossen +++
Die ukrainische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben einen russischen Kampfjet in der Region Cherson abgeschossen hat. "Heute, am 27. Mai, gegen 14:00 Uhr, schoss ein MiG-29-Kampfflugzeug der Luftwaffe der Streitkräfte der Ukraine am Himmel der Region Cherson ein russisches Su-35-Kampfflugzeug ab", schreibt die Luftwaffe auf Telegram. Der russische Jet sei auf der Jagd nach ukrainischen Bodenangriffsflugzeugen gewesen.

Frühere Entwicklungen des Ukraine-Kriegs können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, joh/cls/dpa/rts/AFP

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen