Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:01 Selenskyi: Ukrainische Armee kommt im Süden "schnell und kraftvoll" voran +++
Dutzende Ortschaften sind laut dem ukrainischen Präsident Selenskyj in den vergangenen Tagen aus ukrainischer Besatzung befreit worden. Es gebe gute Nachrichten, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Die ukrainische Armee dringt ziemlich schnell und kraftvoll vor bei der gegenwärtigen Verteidigungsoperation im Süden unseres Landes." Es seien Ortschaften in den Gebieten Cherson, Charkiw, Luhansk und Donezk wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht worden. Insbesondere im Gebiet Cherson im Süden seien Ortschaften befreit worden. Die ukrainischen Streitkräfte sprechen am Abend von insgesamt acht Siedlungen.
+++ 22:16 Ukrainischer Notenbankchef reicht Rücktritt ein +++
In der Ukraine reicht Notenbankchef Kyrylo Schewtschenko mitten im Krieg mit Russland überraschend seinen Rücktritt ein. "Aus gesundheitlichen Gründen, die ich nicht länger ignorieren kann, habe ich eine schwierige Entscheidung für mich getroffen", heißt es in einer bei der Zentralbank veröffentlichten Erklärung. Der 49-Jährige dankt Präsident Wolodymyr Selenskyj für das Vertrauen und die Zusammenarbeit. Nach der russischen Invasion vom 24. Februar sei die Arbeit des Finanzsystems ohne Unterbrechungen gesichert worden. Medienberichten zufolge hatte sich zuletzt der Konflikt zwischen Finanzministerium und der Zentralbank verschärft. Schewtschenko hatte sich wegen des chronischen Haushaltsdefizits für Einsparungen ausgesprochen. Die weitere Finanzierung sollte demnach wegen der Gefahr einer Hyperinflation nicht mehr über die Notenpresse erfolgen.
+++ 21:51 Kreml-Propagandist sieht Verrat und Feigheit am Werk +++
Angesichts der Nachrichten von der Front zeigt sich Wladimir Solowjow, einer der wichtigsten Kreml-Propagandisten, niedergeschlagen. "Ich habe keine gute Laune", gibt er in seiner Sendung zu. Die Ukraine arbeite "sehr effektiv". Vor Kurzem hätten die Russen noch kurz vor Kiew gestanden – und jetzt begradige man die Frontlinie: Solowjow spricht von Verrat und Feigheit und fordert schnelle Maßnahmen: "Diejenigen, die verantwortlich sind, müssen bestraft werden" Leider gebe es keine Todesstrafe. Dabei scheine es ihm, als sei dies für einige die "einzige Lösung. "Das Problem ist dass sie keine Offiziersehre haben. Und sich selbst nicht erschießen können."
+++ 21:28 AKW-Chef wird besetztes Kernkraftwerk nicht wieder leiten +++
Der von Russland vorübergehend festgenommene Chef des besetzten ukrainischen Atomkraftwerks Saporischschja wird nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) diese Stelle nicht mehr antreten. Ihor Muraschow sei nun mit seiner Familie in ukrainisch kontrolliertem Gebiet vereint, heißt es in einer Erklärung. Es sei nicht klar, wer den Chefposten nun übernehmen werde.
+++ 21:28 Russischer Kriegsblogger: Der Rückzug ist eine Katastrophe +++
Die Lage an der Front stimmt viele russische Beobachter nicht gerade hoffnungsfroh. Der russische Kriegsblogger Roman Saponkow schreibt auf Telegram: "Freunde, ich weiß, dass ihr darauf wartet, dass ich mich zu dieser Situation äußere. Aber ich weiß wirklich nicht, was ich euch sagen soll. Der Rückzug aus dem Norden am rechten Ufer ist eine Katastrophe." Und dann sichert Saponkow den russischen Soldaten seine Unterstützung zu und schreibt: "Wir glauben an euch und sind stolz auf euch. "
+++ 21:01 Britischer Außenminister: Einsatz von Atomwaffen würde "nicht ohne Reaktion bleiben" +++
Großbritanniens Außenminister James Cleverly warnt Russlands Präsident Wladimir Putin vor dem Einsatz von Nuklearwaffen. "Es wäre unweigerlich so, dass der Einsatz von Atomwaffen durch irgendein Land auf der ganzen Welt nicht ohne Reaktion bleiben würde", sagt Cleverly auf einer Veranstaltung anlässlich des Parteikongresses der Konservativen in Birmingham. Wie diese Reaktion aussehen würde oder welche Schwelle überschritten werden müsse, um sie auszulösen, will er nicht sagen. Er fügt aber hinzu, dass Putin eine Reihe von strategischen Fehlern gemacht habe. Dies habe ihn international zunehmend isoliert.
+++ 20:45 Nord-Stream-Betreiber wollen Schäden an Pipelines inspizieren +++
Der Betreiber der deutsch-russischen Gaspipeline Nord Stream 1 will die schweren Schäden an den beiden Leitungen selbst in Augenschein nehmen. Bisher sei man jedoch wegen fehlender Genehmigungen nicht in der Lage, die beschädigten Abschnitte zu inspizieren, teilt die Nord Stream AG am Firmensitz im Schweizer Kanton Zug mit. Die Behörden der beiden betroffenen Ostsee-Anrainer Schweden und Dänemark halten die Sperrzonen rund um die Schadstellen in ihren Küstengewässern während der laufenden staatlichen Untersuchung demnach gesperrt. Nord Stream zufolge rechnen die dänischen Behörden mit einer Bearbeitungszeit der Anfrage von mehr als 20 Werktagen. Man stehe jedoch weiter in engem Kontakt.
+++ 20:26 Militärexperte: Ukrainische Erfolge stellen Putin zunehmend in die Ecke +++
Militärexperte Ralph Thiele warnt, Russlands Präsident Wladimir Putin könne in seiner Verzweiflung auf Atomwaffen zurückgreifen. Die Berichte über einen Atom-Zug hält der Oberst a.D. aber für wenig plausibel. Wesentlich ernster zu nehmen sei die Meldung, dass das russische Atom-U-Boot K-329 Belgorod ausgelaufen ist.
+++ 20:13 UN: "Angebliche Annexion" verschlechtert Menschenrechte vor Ort +++
Die von Moskau verkündete Annexion ukrainischer Regionen wird nach Ansicht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte die Lage dort weiter verschlechtern. Durch die "angebliche Annexion" trage Russland dazu bei, den Konflikt zu verschärfen und die "damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen zu verschlimmern", erklärt UN-Vertreter Christian Salazar Volkmann in Genf bei der Vorstellung eines Berichts über die Lage in der Ukraine. Bereits jetzt lägen dem Hochkommissariat Beweise für eine "Reihe von Verletzungen des Rechts auf Leben, Freiheit und Sicherheit" in der Ukraine vor. Die Annexion trenne "willkürlich" Familien und habe "konkrete Auswirkungen" auf die Menschenrechte "auf beiden Seiten der neu gezeichneten Grenzen". Durch den Anschluss besetzter Gebiete an Russland würden zudem die Meinungs- und Religionsfreiheit gefährdet und der Zugang zu Gesundheitsversorgung, Arbeitsmarkt und sozialen Diensten eingeschränkt.
+++ 19:53 NATO-Kreise: Aufstellung russischer Atomstreitkräfte unverändert +++
Die Aufstellung der russischen Atomstreitkräfte hat sich nach Angaben aus NATO-Kreisen nicht verändert. Die Allianz und ihre Verbündeten blieben jedoch wachsam, erklärt ein Insider. Auch ein westlicher Regierungsvertreter sagt, man habe bislang keine ungewöhnlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Moskauer Atomwaffenarsenal festgestellt. "Wir haben keine Indikatoren oder Aktivitäten gesehen, die aus unserer Sicht außerhalb der Norm liegen würden. Wir haben keine Aktivitäten gesehen, die über das übliche Maß hinausgehen."
+++ 19:31 Washington verspricht Kiew weitere HIMARS, Munition und gepanzerte Fahrzeuge +++
Die US-Regierung kündigt weitere Waffenlieferungen für die Ukraine im Wert von 625 Millionen US-Dollar an. Das Paket beinhalte unter anderem weitere Mehrfachraketenwerfer von Typ HIMARS, Munition und gepanzerte Fahrzeuge, wie das Weiße Haus mitteilt. Dabei handelt es sich dem US-Außenministerium zufolge um Bestände des Pentagons. In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj betont US-Präsident Joe Biden demnach, dass die USA die völkerrechtswidrige Annexion von Teilen der Ostukraine durch Russland niemals anerkennen werden. Biden betont die Bereitschaft der US-Regierung, jedes Land, das die Annexion unterstütze, mit "hohen Kosten" zu belegen. Er versprach, der Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen die russische Aggression so lange wie nötig zu helfen
+++ 19:11 Putins Superjacht "Graceful" heißt nun "Killerwal" +++
Eine Superjacht von Wladimir Putin hat einen neuen Namen. Wie das Magazin "Forbes" berichtet, wird das zweitgrößte Schiff des russischen Präsidenten vor der Küste Estlands gesichtet. Dabei zeigen Fotos, dass die Jacht mittlerweile nicht mehr "Graceful" – auf Deutsch "anmutig" – heißt. Vielmehr trägt sie nun den Namen "Kosatka", was der russische Begriff für "Killerwal" ist. Das Schiff lag dem Bericht zufolge bis zum 7. Februar im Hamburger Hafen. Damals hießt es noch "Graceful", Putins Überfall auf die Ukraine startete keine drei Wochen später.
+++ 18:50 Japan weist russischen Diplomaten aus +++
Als Vergeltung für die Ausweisung eines japanischen Diplomaten wegen Spionageverdachts aus Russland verweist Japan seinerseits einen russischen Konsul des Landes. Der am Konsulat in Sapporo in Nordjapan tätige Diplomat habe sechs Tage Zeit, um Japan zu verlassen, sagt Außenminister Yoshimasa Hayashi . Russlands Botschafter sei ins Außenministerium zitiert und darüber informiert worden, berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Hayashi kritisierte die Festnahme des japanischen Diplomaten in der ostrussischen Stadt Wladiwostok, der gewaltsam festgehalten und dem die Augen verbunden worden seien, obwohl er nichts Illegales getan habe.
+++ 18:36 "Der Teufel weiß, was wir hier sollen" - Chaos bei russischen Rekruten in Norilsk +++
Die Berichte über chaotische Zustände im Zusammenhang mit der Teilmobilmachung in Russland häufen sich. Das Handyvideo eines Rekruten zeigt, welchen Widrigkeiten die eingezogenen Männer dabei ausgesetzt sind. Demnach müssen Betroffene aus Norilsk wochenlang im Freien auf ihre Ausbildung warten.
+++ 18:20 UN-Vollversammlung soll über russische Annexion in Ukraine beraten +++
Die UN-Vollversammlung soll sich in einer Dringlichkeitssitzung mit der völkerrechtswidrigen Annexion von Teilen der Ostukraine durch Russland beschäftigen. Das geht aus einem Brief des größten UN-Gremiums an die 193 Mitgliedsstaaten hervor. Gegen einen ähnlichen Beschlussentwurf hatte Russland am Freitag im UN-Sicherheitsrat - dem mächtigsten Gremium mit 15 Mitgliedern - sein Veto eingelegt. China, Indien, Brasilien und Gabun hatten sich enthalten.
+++ 17:53 Ukrainisches Lied gesungen: Krim-Schönheitskönigin unter Druck +++
Weil sie auf der Krim ein beliebtes ukrainisches Lied gesungen haben, sind zwei Frauen auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Insel wegen Diskreditierung der russischen Armee verurteilt worden. Olga Walejewa, die 2022 einen Schönheitswettbewerb gewonnen hatte, muss nach Polizeiangaben 40.000 Rubel, umgerechnet 680 Euro, Strafe zahlen, ihre Freundin wird zu einer zehntägigen Haftstrafe verurteilt. Beide hatten auf einem Balkon das patriotische Lied "Tscherwona Kalina" angestimmt. Ein Video der singenden Frauen war im September im Internet als Instagram-Story veröffentlicht worden, das nach 24 Stunden wieder verschwunden war. Laut dem "Innenministerium" handelt es sich bei dem Lied um "die Kampfeshymne einer extremistischen Organisation".
+++ 17:31 Gasmasken, Knüppel, Zwangsjacke - Reporter zeigt Folterkammer von Isjum +++
Der belgische Reporter Robin Ramaekers zeigt einen zur Folterkammer umfunktionierten Kellerraum einer örtlichen Polizeistation in Isjum. Die Instrumente zeugen von brutalen Verhörmethoden. Selbst örtliche Rettungskräfte sind entsetzt.
+++ 17:13 Russische Popdiva beklagt sich über "Lakaien", die zu Sklaven wurden +++
Nach ihrer Kritik am russischen Angriffskrieg in der Ukraine meldet sich die bekannte russische Popsängerin Alla Pugatschowa erneut zu Wort. "Oh, mein Gott! Ich habe so ein Glück, dass mich Leute hassen, die ich nie dulden konnte", schreibt die 73-Jährige auf Instagram. "Wenn sie mich mögen würden, würde das bedeuten, dass ich umsonst singe und lebe." Wen genau die Künstlerin damit meint, geht aus der Nachricht nicht hervor. Sie bezeichnet diese Leute als "Lakaien", die zu Sklaven geworden seien. Im September hatte Pugatschowa beklagt, dass die russischen Soldaten für "illusorische Ziele" stürben, während Russland durch den Krieg international geächtet werde. Sie solidarisierte sich zugleich mit ihrem Ehemann Maxim Galkin, einem berühmten Komiker im israelischen Exil, der vom russischen Justizministerium als "ausländischer Agent" eingestuft worden war.
+++ 16:55 Auch der Iran lehnt russische Annexionen ab +++
Die völkerrechtswidrigen Annexionen von vier ukrainischen Regionen stoßen nicht nur im Westen, sondern auch bei Moskaus Verbündeten in Teheran auf Ablehnung. Auf die Annexion der Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja nach den Volksabstimmungen angesprochen, sagt der Sprecher des Außenministeriums, Nasser Kanaani: "Wie immer und auf der Grundlage ihrer prinzipiellen Haltung betont die Islamische Republik Iran die Notwendigkeit der vollständigen Einhaltung des Prinzips der territorialen Integrität der Staaten als grundlegende Regel des Völkerrechts und der Achtung der Grundsätze und Ziele der Charta der Vereinten Nationen." Und weiter heißt es: "Die Islamische Republik Iran ist der Ansicht, dass jede Provokation, die den Weg zu Frieden, Stabilität und Ruhe versperren könnte, vermieden werden muss."
+++ 16:26 "Die Ukraine diktiert im Moment das Tempo +++
Für die Russen ist die Lage in der Ukraine gerade alles andere als erfreulich. "Die Ukraine diktiert im Moment das Tempo", sagt ein Vertreter westlicher Sicherheitskreise in einem Briefing zu Journalisten in London. Einige russische Einheiten stünden so unter Druck, dass sie sich zum Rückzug gezwungen sähen. Dies geschehe teilweise gegen den Willen der russischen Führung. Mit Blick auf den möglichen Einsatz von Nuklearwaffen heißt es von dem westlichen Beamten, man sehe keinerlei Anzeichen dafür, dass Moskau einen solchen Schritt vorbereitet.
+++ 16:11 Moskau droht Moldau mit Stopp von Gaslieferungen +++
Russland droht der zwischen Rumänien und der Ukraine liegenden Ex-Sowjetrepublik Moldau wegen ausstehender Zahlungen mit einem Abschalten der Gaslieferungen. "Gazprom behält sich alle Rechte vor, darunter auch das Recht auf eine völlige Einstellung der Lieferungen, wenn bis 20. Oktober die Zahlungsverpflichtungen (der Republik Moldau) nicht erfüllt sind", teilt der Energiekonzern auf seinem Telegram-Kanal mit. Weil die Altschulden zudem immer noch nicht geregelt seien, könne Gazprom ohnehin jederzeit den Gashahn abdrehen, betont das Unternehmen. Gazprom hat Anfang Oktober die Lieferungen an die nach Westen strebende Republik Moldau gedrosselt. Statt der bestellten 8,06 Millionen Kubikmeter pro Tag liefert der Konzern nur 5,7 Millionen, angeblich aufgrund von Transitproblemen durch die Ukraine.
+++ 15:53 Deutsche NATO-Brigade übt erstmals in Litauen +++
In Litauen beginnt die Bundeswehr mit Vorbereitungen für eine erste Übung zum verstärkten Schutz des NATO-Partners. Nach Angaben des litauischen Militärs sollen dazu insgesamt 250 Soldaten der deutschen NATO-Brigade mit Ausrüstung für ein Manöver auf dem Truppenübungsplatz Gaiziunai nahe dem Militärstützpunkt Rukla eintreffen. Dort sollen sie gemeinsam mit litauischen Truppen üben, melden örtliche Medien. Ein Bundeswehr-Sprecher in Rukla bestätigt, dass heute ein deutsches Vorauskommando per Flugzeug nach Litauen aufbricht. Weitere Übungstruppen und etwa 70 Militärfahrzeuge sollen morgen per Fähre in dem baltischen EU- und NATO-Land eintreffen.
+++ 15:39 Moskau lehnt Musks Forderungen ab +++
Der Kreml begrüßt Ideen von US-Milliardär Elon Musk zur Beendigung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine, weist Kernforderungen dieses Vorstoßes aber zugleich zurück. "Es ist doch positiv, dass jemand wie Elon Musk nach einem friedlichen Ausweg aus der Situation sucht", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der Staatsagentur Ria Nowosti zufolge. "Was aber die Durchführung von Referenden betrifft, haben die Einwohner bereits ihre Meinung geäußert. Und hier kann nichts anderes gelten."
+++ 15:13 Russischer Nationalist: "Der Rückzug geht weiter" +++
Bei Gegenangriffen in der Südukraine befreit die ukrainische Armee nach eigenen Angaben weitere Ortschaften von russischen Truppen. Der Chef des Präsidentenbüros, Andrij Jermak, schreibt bei Telegram von fünf Orten, die zurückerobert worden seien. In sozialen Netzwerken kursieren zudem Videos aus dem lang umkämpften Dorf Dawydiw Brid und den Ortschaften Welyka Olexandriwka und Starossillja am Fluss Inhulez. Zudem sollen ukrainische Einheiten in Dudtschany am Fluss Dnipro eingerückt sein. Von einem Rückzug berichtet auch der russische Nationalist Igor Girkin auf Telegram: Die wichtige Siedlung Dawydiw Brid, um die zwei Monate lang erbittert gekämpft worden sei, und "eine Reihe anderer größerer Dörfer in der Umgebung wurden zurückgelassen. Der Rückzug geht weiter."
+++ 14:55 Russischer Kriegsblog berichtet von "Umgruppierung" bei Cherson +++
Russische Truppen sollen sich aus besetzen Gebieten in der Region Cherson zurückziehen. Wie Reuters-Korrespondent Felix Light twittert, berichtet der russisch Kriegsblog Rybar von einem "allgemeinen Rückzug" im Norden der Region. Dabei zögen sich Russen – offenbar aus Angst vor einer Einkesselung - von Positionen zurück, die sie seit März besetzt hielten. Rybar selbst schreibt auf Telegram von einer "Umgruppierung" und dem Beschluss, das Kontingent der russischen Streitkräfte "auf eine neue Verteidigungslinie zurückzuziehen".
+++ 14:29 Kreml: Beteiligen uns nicht an "nuklearer Rhetorik" +++
Der Kreml weist Berichte über einen geplanten Atomtest an der russischen Grenze zur Ukraine zurück. "Westliche Medien, westliche Politiker und Staatsoberhäupter üben sich zurzeit in nuklearer Rhetorik", sagt der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow, in Moskau. "Daran wollen wir uns nicht beteiligen." Die britische Zeitung "The Times" hatte zuvor von Warnungen der NATO an ihre Mitglieder berichtet, dass Präsident Wladimir Putin seine Bereitschaft zum Einsatz von Atomwaffen durch einen Atomtest an der ukrainischen Grenze demonstrieren wolle.
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+++ 14:12 Moskau erwartet durch Annexion fünf Millionen Tonnen mehr Getreide +++
Russland erwartet durch die völkerrechtswidrige Annexion von vier ukrainischen Gebieten künftig eine deutlich höhere Getreideernte. "In Anbetracht der dortigen Anbauflächen denke ich, dass mindestens fünf Millionen Tonnen Getreide in die russische Sparbüchse kommen werden", sagt Landwirtschaftsminister Dmitri Patruschew nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. "Ich denke auch, dass wir andere Feldfrüchte bekommen werden." Die Ukraine hat Russland wiederholt beschuldigt, Getreide aus besetzten Gebieten zu stehlen. Russland streitet dies ab.
+++ 13:53 Video zeigt russische Einberufung per Lautsprecher +++
Bei der Einberufung Wehrfähiger scheint das russische Militär alle Register zu ziehen. Ein Video aus der Großstadt Derbent zeigt, wie Betroffene per Lautsprecheraussage aufgefordert werden, sich beim Militärkommissariat zu melden:
+++ 13:41 Mehrere EU-Länder bestellen russische Top-Diplomaten ein +++
Der Europäische Auswärtige Dienst (EEAS) hat den stellvertretenden EU-Botschafter Russlands, Kirill Logwinow, in Brüssel einbestellt und Kritik an der weiteren Eskalation des Krieges geäußert. Der EEAS-Generaldirektor für Osteuropa und Zentralasien, Michael Siebert, fordert bei dem gestrigen Treffen, die Annexion der vier besetzten ukrainischen Regionen rückgängig zu machen und die Truppen aus der Ukraine abzuziehen, teilt die Behörde mit. Auch mehrere EU-Mitgliedsstaaten bestellten jeweils einen Top-Diplomaten der russischen Botschaft ein.
+++ 13:31 Ungarn erhält Aufschub bei Bezahlung von russischem Gas +++
Ungarn kann künftig sein von Russland bezogenes Gas teilweise erst später bezahlen. Die Stundung der Teilbeträge erstreckt sich vorerst auf sechs Monate, sagt der ungarische Wirtschaftentwicklungsminister Marton Nagy. Der Aufschub bezieht sich auf Beträge, die einen nicht näher genannten Grundpreis wegen der derzeit massiven Marktpreisschwankungen überschreiten, führt Nagy weiter aus. Erstmals räumt er zudem ein, dass Ungarn bei seinen russischen Gasimporten keinen Preisnachlass erhält, sondern im Großen und Ganzen den Spotmarkt-Preis bezahlt.
+++ 13:19 Westlicher Insider: Keine ungewöhnlichen Atom-Aktivitäten +++
Nach den Atom-Drohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin seien bislang keine ungewöhnlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Moskauer Atomwaffenarsenal festgestellt worden, sagt ein westlicher Regierungsvertreter, der anonym bleiben will. "Wir haben keine Indikatoren oder Aktivitäten gesehen, die aus unserer Sicht außerhalb der Norm liegen würden. Wir haben keine Aktivitäten gesehen, die über das übliche Maß hinausgehen."
+++ 13:01 Russland zieht 200.000 Menschen ein - 300.000 sollen folgen +++
Seit der Ankündigung der Teilmobilmachung vor zwei Wochen sind mehr als 200.000 Menschen zum Militärdienst einberufen worden, sagt der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu laut der Nachrichtenagentur RIA. Russland strebe an, 300.000 weitere Menschen einzuziehen.
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+++ 12:45 Ukraine verbietet Gespräche mit Wladimir Putin +++
Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sind in der Ukraine nun verboten. Ein entsprechendes Dekret von Präsident Wolodymyr Selenskyj wird auf dessen Webseite veröffentlicht. Dem ging eine Entscheidung des Rates für Sicherheit und Verteidigung voraus, der damit auf die russische Annexion von vier ukrainischen Gebieten reagierte. Selenskyj leitet den Rat bestehend aus Regierungsmitgliedern und den Chefs von Armee und Geheimdiensten.
++ 12:20 Russland verurteilt Streaming-Dienst Twitch zu Geldstrafe +++
Wegen der Verbreitung angeblicher Falschinformationen über den Krieg in der Ukraine verurteilt die russische Justiz den Videostreaming-Dienst Twitch zu einer Geldstrafe. Ein Gericht in Moskau legt die Strafe auf vier Millionen Rubel - umgerechnet rund 69.400 Euro - fest, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldet. Konkret geht es demnach um ein Interview mit Olexij Arestowytsch, Berater im ukrainischen Präsidialamt, der irreführende Angaben zu Luftangriffen auf das Gebiet Odessa gemacht haben soll. Twitch sei aufgefordert worden, es zu löschen. Das russische Parlament hatte nach Beginn der Kampfhandlungen Ende Februar ein Gesetz beschlossen, das eine Verunglimpfung russischer Truppen und die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über den Einsatz in der Ukraine unter Strafe stellt.
+++ 11:59 Politologe ordnet Putins Atom-Drohung ein +++
Wiederholt droht Russlands Präsident Wladimir Putin mit dem Einsatz von Atomwaffen. Die Warnungen aus Moskau seien ernst zu nehmen, sagt Politikwissenschaftler Thomas Jäger - müssten aber im Kontext betrachtet werden:
+++ 11:33 Ukraine befreit offenbar weiteres Dorf in Cherson +++
Ukrainische Truppen haben laut der "Kyiv Post" in der Region Cherson nun auch das Dorf Nowopetriwka befreit. Ein Video, das bei Twitter kursiert, soll Soldaten vor Ort zeigen, die die russische Flagge mit Füßen treten und verbrennen und stattdessen die ukrainische Flagge hissen. In Cherson konnte die Ukraine zuletzt mehrere Orte von der russischen Besatzung befreien.
+++ 11:15 Oberhaus des russischen Parlaments stimmt für Annexion +++
Nach Russlands Staatsduma ratifiziert nun auch der Föderationsrat Moskaus völkerrechtswidrige Einverleibung der ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Das Oberhaus des russischen Parlaments habe einstimmig für die Aufnahme der Regionen in die Russische Föderation votiert, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Präsident Wladimir Putin hatte am Freitag mit den von Moskau eingesetzten Besatzern die international nicht anerkannten Verträge über den Beitritt unterzeichnet. Die Staatsduma genehmigte das gestern. Die Zustimmung beider Kammern galt als Formsache. Putin muss das Annexionsgesetz nun noch unterschreiben, dann tritt es in Kraft.
+++ 10:51 Lauterbach relativiert seine Kriegs-Aussage +++
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach relativiert seine Aussage, dass sich Deutschland mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin "im Krieg" befinde. Die Bundesrepublik sei "natürlich keine Kriegspartei", stehe aber "trotzdem voll an der Seite der Ukrainer", sagt der SPD-Politiker im "ntv Frühstart". Dazu zählten auch Waffenlieferungen. "Wir sind nicht im Krieg, aber wir unterstützen die Ukraine nach Kräften."
+++ 10:26 Russische Journalistin Owsjannikowa flieht offenbar aus Hausarrest +++
Die frühere russische TV-Journalistin Marina Owsjannikowa, bekannt durch ihren Protest gegen den Krieg, ist russischen Medienberichten zufolge aus dem Hausarrest geflohen. Gemeinsam mit ihrer elfjährigen Tochter will sie demnach laut ihrem Exmann ins Ausland. Strafermittler suchen nun nach Owsjannikowa.
+++ 09:58 Über 200.000 Russen reisen nach Kasachstan aus +++
Seit der Teilmobilmachung vor knapp zwei Wochen sind bereits mehr als 200.000 russische Staatsbürger ins Nachbarland Kasachstan eingereist. Diese Zahl nennt dessen Innenminister Marat Achmetdschanow laut der Staatsagentur Kazinform. Seitdem hätten jedoch auch 147.000 Russen die Ex-Sowjetrepublik wieder verlassen. Zu den Hintergründen sagt der Minister nichts.
+++ 09:31 Chiphersteller Nvidia zieht sich aus Russland zurück +++
Der wertvollste US-Chiphersteller Nvidia schließt seine Niederlassungen in Russland, wie das Unternehmen laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg mitteilt. Nvidia hatte demnach zwar bereits seine Lieferungen in das Land eingestellt, war nach eigenen Angaben aber weiterhin vor Ort, um seine Mitarbeiter und ihre Familien zu unterstützen. Nun stelle das Unternehmen alle Aktivitäten in Russland ein.
+++ 08:59 Ukraine kann wohl mit Milliardenhilfe des IWF rechnen +++
Das Exekutivdirektorium des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird Insidern zufolge am Donnerstag den Antrag der Ukraine auf 1,3 Milliarden Dollar an Notfallmitteln prüfen. Die Ukraine habe ausreichende finanzielle Zusicherungen von ihren globalen Partnern erhalten, um die Anforderungen des IWF an die Schuldentragfähigkeit zu erfüllen und sich für die Notfinanzierung zu qualifizieren, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die notwendigen Dokumente für die Bereitstellung der Mittel seien bereits vorbereitet.
+++ 08:30 London: Russland steht wegen Teilmobilisierung unter Druck +++
Nach britischer Darstellung steht Russland infolge der Teilmobilmachung stark unter Druck. Die Herausforderungen bei der Unterbringung, Ausbildung, Ausrüstung und Entsendung von einberufenen Reservisten seien erheblich, meldet das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Die Unzulänglichkeiten der russischen Behörden würden die Bemühungen weiter untergraben. Die routinemäßige Einberufung von Wehrpflichtigen werde am 1. November einen Monat später beginnen als üblich. Großbritannien wertet dies als Zeichen für den wachsenden Druck auf Russland.
+++ 08:01 Nordkorea unterstützt Annexionen +++
Nordkorea verteidigt Russlands Annexion von vier besetzten Regionen in der Ukraine. Außenminister Jo Chol Su bezeichnet die Scheinreferenden in einer Erklärung als legitim und "im Einklang mit der UN-Charta", wie die staatliche Nachrichtenagentur KCNA berichtet. Eine überwältigende Mehrheit der Wähler habe sich für den Anschluss an Russland ausgesprochen, sagt Jo. Nordkorea ist ein Verbündeter Russlands.
+++ 07:20 Spekulationen über russischen "Atom-Zug" +++
Ein in Zentralrussland gesichteter Zug hat Spekulationen über eine nukleare Eskalation des Ukraine-Kriegs ausgelöst. Laut dem in Polen ansässigen Verteidigungsexperten Konrad Muzyka steht der Zug in Verbindung mit einer Abteilung des russischen Verteidigungsministeriums, die für Lagerung, Transport und Ausgabe von Nuklearmunition zuständig ist. Zugleich stellt Muzyka bei Twitter jedoch klar, das bedeute "nicht wirklich", dass Russland einen Atomschlag vorbereitet. Es gebe wahrscheinlichere Erklärungen: ein Signal an den Westen; die russischen Truppen für strategische Raketen übten im Herbst üblicherweise intensiv; außerdem könnte der Zug eine Vorbereitung auf eine Abschreckungsübung im Oktober sein.
+++ 06:52 Russland stiehlt Getreide im Wert von 530 Millionen Dollar +++
Nach Informationen der Nachrichtenagentur AP hat Russland ukrainisches Getreide im Wert von mindestens 530 Millionen Dollar gestohlen, wie der "Kyiv Independent" berichtet. Anhand von Satellitenbildern und anderen Daten seien drei Dutzend Schiffe verfolgt worden, die auf mehr als 50 Fahrten Getreide aus den russisch besetzten ukrainischen Häfen in den Nahen Osten transportierten.
+++ 06:27 USA sehen keine groß angelegte Truppen-Verstärkung der Russen +++
Die USA beobachten trotz der Teilmobilmachung durch Moskau bisher keine groß angelegte Verstärkung der russischen Truppen in der Ukraine. Das sagt ein US-Militärvertreter. "Grob gesagt haben wir eine relativ kleine Zahl (russische Verstärkung) gesehen ..., jedoch nichts in großem Stil zu diesem Zeitpunkt", erklärt der Vertreter, der namentlich nicht genannt werden will.
+++ 06:03 Selenskyj: Ukrainische Streitkräfte rücken weiter vor +++
Die ukrainische Armee rückt nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter gegen die russischen Streitkräfte vor. Zudem hätten die ukrainischen Truppen weitere Städte in etlichen Gebieten zurückerobert, sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Details nennt er nicht. Die heftigen Kämpfe hielten an diversen Stellen der Front an.
+++ 04:59 Ukraine: Russland fördert Spaltung in Afrika +++
Der ukrainische Außenminister Dimitri Kuleba wirft Russland beim Auftakt seines Afrika-Besuches vor, die Spaltung des Kontinents voranzutreiben. "Russland überfiel nicht nur die Ukraine. Es verbreitet Zerfall und unterstützt Militärputsche in Afrika", sagt Kuleba in der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Russland ist in der Sahelregion zunehmend militärisch aktiv. Vor wenigen Tagen war das westafrikanische Land Burkina Faso erneut von einem Militärputsch erschüttert worden. Etliche Menschen waren am Wochenende in der Hauptstadt Ouagadougou mit russischen Flaggen unterwegs. Die Junta des neuen Machthabers Ibrahima Traoré hatte angegeben, für den Anti-Terror-Kampf in dem Land "andere Partner" heranziehen zu wollen, ohne weitere Angaben zu machen.
+++ 03:04 Ukraine beklagt massive Umweltschäden durch Invasion +++
Die Ukraine schätzt den durch den russischen Einmarsch entstandenen Umweltschaden auf rund 36 Milliarden Euro. Naturschutzgebiete mit einer Fläche von Millionen Hektar seien bedroht, teilt das ukrainische Umweltministerium mit. Ein Fünftel der Schutzgebiete könnte zerstört werden. Es seien bereits 2000 Schadensfälle dokumentiert worden. Die Rechnung für die Luftverschmutzung betrage bislang rund 25 Milliarden Euro. Weitere elf Milliarden Euro seien notwendig, um die Böden zu säubern.
+++ 01:26 Baerbock sieht derzeit keinen Verhandlungsspielraum für Waffenstillstand +++
Außenministerin Annalena Baerbock sieht derzeit keine Chance für Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Das Verhandlungsangebot des russischen Präsidenten Wladimir Putins an Kiew laute in etwa: "Wir rauben euer Land, unterwerfen eure Bürgerinnen und Bürger, und ihr dürft das dann unterschreiben", sagt die Grünen-Politikerin der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Trotzdem suchten sie selbst und die Regierung permanent nach einer diplomatischen Lösung. "Jeden Tag versuchen wir es. Jeden Tag seit dem 24. Februar bekniet einer der über 190 Staaten der Welt oder eine internationale Organisation im Auftrag der Weltgemeinschaft den russischen Präsidenten, das Bomben einzustellen", so die Außenministerin. "Die einzige Antwort des russischen Präsidenten sind weitere Gräueltaten."
+++ 00:37 Selenskyj: "Betrachten Menschen in besetzten Gebieten nicht als Kollaborateure" +++
Vor dem Hintergrund der ukrainischen Offensive wirbt Präsident Wolodymyr Selenskyj um das Vertrauen der Bevölkerung in den russisch besetzten Gebieten. "Russische Propagandisten schüchtern die Menschen in den noch von den Besatzern kontrollierten Gebieten ein, dass die Ukraine angeblich fast jeden, der in den besetzten Gebieten bleibt, als Kollaborateure betrachten werde. Absolut wirres Zeug", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Wer sich den Russen nicht angedient habe, habe nichts zu befürchten. Es habe nur vereinzelt Unterstützung für die russischen Okkupanten gegeben, obwohl sich "Hunderttausende" vorübergehend unter der Besatzungsmacht befunden hätten, betont der Präsident.
+++ 23:45 Kreml: Erste mobilisierte Rekruten im Donbass eingetroffen +++
Zwölf Tage nach der russischen Teilmobilmachung sind offiziell die ersten Rekruten in den besetzten ukrainischen Regionen Donezk und Luhansk eingetroffen. "Mobilisierte Soldaten durchlaufen ihre Kampfausbildung in der Donezker Volksrepublik", teilt das Verteidigungsministerium in Moskau auf seinem Telegram-Kanal mit. Ein Video zeigt Soldaten bei Schießübungen. Zuvor hatte bereits das russische Militär die Ankunft von Reservisten im Gebiet Luhansk vermeldet. Laut dem russischen Verteidigungsministerium werden die Reservisten nicht zum Lückenfüllen eingesetzt, sondern sollen nach ihrer Ausbildung im Rückraum der Front die Nachschubwege sichern. Das Gros der Rekruten käme somit erst in ein bis zwei Monaten zum Einsatz. Allerdings sind bisher schon zahlreiche Unregelmäßigkeiten und Probleme im Zuge der Teilmobilmachung bekannt geworden.
+++ 23:10 Menschen in Tschechien schenken Ukraine einen Panzer +++
Über 11.000 Spender in Tschechien finanzieren einen modernisierten T-72-Kampfpanzer für die Ukraine. Innerhalb rund eines Monates kamen 30 Millionen Kronen - umgerechnet knapp 1,2 Millionen Euro - zusammen, wie die Organisatoren mitteilen. Initiiert hat die Sammlung unter dem Motto "Ein Geschenk für Putin" die ukrainische Botschaft in Prag. Der Panzer hat auch schon einen Namen: Die Organisatoren tauften ihn "Tomas" nach dem Mitbegründer und ersten Staatspräsidenten der Tschechoslowakei, Tomas Garrigue Masaryk.
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+++ 22:26 Duma-Entscheidung zur Annexion: Mehr Stimmen abgegeben als Abgeordnete anwesend +++
Das russische Parlament hat die Annexionen vier ukrainischer Gebiete am Nachmittag abgesegnet - einstimmig. Die Zahlen weisen jedoch einige Diskrepanzen auf. Obwohl es keine Gegenstimmen gab und sich keiner der Abgeordneten der Stimme enthielt, zeigte das Tableau der Staatsduma laut der Internetzeitung "Meduza" eine unterschiedliche Anzahl von Ja-Stimmen an. Für die Annexion der Regionen Donezk und Luhansk wurden 413 beziehungsweise 412 Stimmen gezählt. 409 und 411 Stimmen wurden angeblich für die Annexion der Regionen Saporischschja und Cherson abgegeben. Die Nachrichtenagentur Agentstvo weist darauf hin, dass bei der Sitzung allerdings nur 408 Abgeordnete zur Abstimmung registriert waren. Daraus folgt demnach, dass in allen vier Abstimmungsrunden mehr Ja-Stimmen abgegeben wurden, als Abgeordnete anwesend waren. Der Vorsitzende der Staatsduma, Wjatscheslaw Wolodin, führte die Diskrepanz auf eine "technische Panne" zurück und forderte, dass sich niemand um "plus oder minus eine Stimme" sorgen solle.
+++ 21:57 Selenskyj: Welchen Elon Musk magst du mehr? Den Ukraine-Unterstützer oder den Russland-Unterstützer? +++
In die Twitter-Debatte über ein Friedensszenario für die Ukraine von US-Milliardär Elon Musk mischt sich nun auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ein. "Welchen Elon Musk magst du mehr? Den Ukraine-Unterstützer oder den Russland-Unterstützer", fragt der Staatschef im Kurznachrichtendienst Twitter. Innerhalb von kurzer Zeit beteiligten sich mehrere Hunderttausend User an der Umfrage. Zuvor machte der scheidende ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, unmissverständlich klar, was er von Musks Friedensvorschlag hält: "Fuck off is my very diplomatic reply to you @elonmusk" (auf Deutsch etwa: "Verpiss dich, ist meine sehr diplomatische Antwort an dich").
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Quelle: ntv.de, ghö/ino/rts/AFP/dpa