Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:34 NATO will vermehrt in Ostsee patrouillieren +++

Nach der Beschädigung der Gas-Pipeline zwischen Finnland und Estland will die NATO ihre Patrouillen in der Ostsee verstärken. Dazu gehören etwa zusätzliche Überwachungs- und Aufklärungsflüge sowie eine Flotte von Minenjägern, wie das Bündnis über X, ehemals Twitter, mitteilt. Die Betreibergesellschaften der Pipeline Balticconnector hatten vergangene Woche einen plötzlichen Druckabfall in der Leitung bemerkt. Der Gastransport wurde daraufhin unterbrochen, seitdem ist die Leitung außer Betrieb. Die Ursache des Vorfalls ist bislang nicht geklärt.

+++ 22:15 Biden-Berater kündigt Botschaft an Amerika an +++
US-Präsident Joe Biden wird einem Berater zufolge in einer mit Spannung erwarteten Rede die US-Bürger um Rückhalt bei den Konflikten in Nahost und der Ukraine bitten. Zwar werde Biden am Abend (US-Ortszeit, Nacht auf Freitag MESZ) die Solidarität seines Landes mit Israel und der Regierung in Kiew betonen, sagt der Vize-Berater für Nationale Sicherheit, Jon Finer, mehreren US-Medien. Seine Rede werde aber auch eine Botschaft an das amerikanische Volk sein, erklärt Finer weiter: "Welcher Zusammenhang zwischen diesen Konflikten und unserem Leben hier besteht und dass die Unterstützung des amerikanischen Volkes und des Kongresses offen gesagt unerlässlich ist."

+++ 21:30 NATO zeigt sich besorgt über Orbans Treffen mit Putin +++
Die Botschafter der NATO-Staaten in Ungarn bringen nach einem gemeinsamen Treffen ihre Sorge über die weiterhin engen Beziehungen zwischen Budapest und Moskau zum Ausdruck. "Wir sind alle besorgt darüber, dass sich der ungarische Regierungschef mit Präsident Wladimir Putin getroffen hat, während Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt", sagt der US-Botschafter in Ungarn, David Pressman, im Sender Radio Free Europe. Die ungarische Regierung weist Pressmans Kritik zurück. "Es ist nicht die Aufgabe des US-Botschafters, die ungarische Außenpolitik festzulegen."

+++ 20:45 Team Nawalny dokumentiert Putins bigottes Liebesleben +++
Die Familie des russischen Präsidenten Putin ist laut dem Recherche-Team des inhaftierten Kreml-Gegners Alexej Nawalny das verbotenste Thema in Russland. Niemand dürfe etwas darüber wissen und darüber sprechen. "Aber wir natürlich schon", schreiben Nawalnys Unterstützer zur Veröffentlichung einer neuen Dokumentation. Nawalny, dessen Anwälte am Freitag überraschend festgenommen wurden, ruft derweil die russische Anwaltsgemeinschaft auf, sich für seine inhaftierten Anwälte einzusetzen und nicht zu schweigen.

+++ 20:00 Kriegsblogger-Video zeigt russische Verluste am linken Dnipro-Ufer +++
Nachdem der ukrainische Generalstab am Vormittag Kämpfe am derzeit noch russisch besetzten südlichen Dnipro-Ufer bestätigt hat (Eintrag um 11:43 Uhr), postet ein russischer Militärblogger Aufnahmen, die große Mengen an zerstörtem Kriegsgerät am Straßenrand zeigen. Offenbar haben ukrainische Drohnen und Artilleriebeschuss für die Verluste gesorgt.

+++ 19:20 "Ihr beschissenen Zombies!" Pro-Kreml-Influencerin schimpft über Leben in Russland +++

+++ 18:50 Ukrainische Armee berichtet von Erfolg bei Verbowe +++
Die ukrainische Armee erzielt nach eigenen Angaben südwestlich des Dorfes Verbowe in der Oblast Saporischschja einen Teilerfolg. Der Befehlshaber der südlichen Streitkräfte, General Aleksandr Tarnawskyi, berichte auf seinem Telegram-Kanal von 34 Gefechten mit russischen Streitkräften. Russland habe im Verlauf der Kämpfe 322 Soldaten und 43 Ausrüstungsgegenstände verloren, darunter drei Panzer, 12 Artilleriegeschütze, 13 Drohnen und andere militärische Ausrüstung. Die Ukraine konzentriert ihre Bemühungen derzeit auf Verbowe, ein Dorf etwa 10 Kilometer östlich des vor wenigen Wochen befreiten Robotyne.

+++ 18:20 Internationale Kommission: 30.000 Menschen in der Ukraine vermisst +++
Rund 30.000 Zivilisten sind seit dem Beginn des russischen Überfalls in der Ukraine verschwunden. Das sagt Kathryne Bomberge, die Leiterin der Internationalen Kommission für vermisste Personen (ICMP), gegenüber der Nachrichtenagentur Suspilne. Diese Zahl umfasst demnach Menschen, die noch am Leben sind, aber von ihren Familien getrennt oder inhaftiert wurden, sowie diejenigen, die während der Feindseligkeiten starben, deren Leichen jedoch nicht identifiziert wurden. Darunter können sich auch ukrainische Kinder befinden, die von Russland verschleppt wurden, erläutert Bomberge.

+++ 17:50 Experte: Russland reibt sich zum Israel-Krieg die Hände +++
Nach Einschätzung des Nahost-Experten Daniel Gerlach profitiert vor allem Russland von dem Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. "Die sich wieder mal die Hände reiben, sitzen in Moskau", sagt Gerlach der dpa. Einerseits liege die Aufmerksamkeit zurzeit nicht mehr auf dem Ukraine-Krieg, andererseits stilisiere sich Russland als Teil der Lösung, Mediator und Unterstützer der Unterdrückten, so der Experte. Die russische Führung, die selbst einen zerstörerischen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, fordert seit Tagen, Zivilisten und zivile Infrastruktur zu schonen. Durch Russlands Krieg gegen die Ukraine sind bisher Tausende Zivilisten getötet und ganze Städte und Ortschaften zerstört worden.

+++ 17:20 Finnland stoppt russische Immobilienkäufe +++
Das finnische Verteidigungsministerium blockiert drei geplante Immobilienkäufe durch russische Staatsangehörige. Es bestehe die Sorge, dass diese die nationale Sicherheit "behindern", erklärt das Ministerium in einer Mitteilung. Die abgelehnten Verkäufe betreffen die finnischen Ortschaften Ruokolahti und Kitee, die beide etwa 25 Kilometer von der russischen Grenze entfernt liegen. Zuvor hieß es, dass Finnland unter Berufung auf Sicherheitsbedenken erwägt, Russen und anderen Bürgern außerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums den Kauf bestimmter Arten von Immobilien auf finnischem Territorium ganz zu verbieten.

+++ 16:50 Angst vor ATACMS: Krim-Partisanen melden, wo Russland Kampfjets versteckt +++
Die Partisanenbewegung der Ukrainer und Tataren auf der Krim (ATESH) hat nach eigenen Angaben einen russischen Militärflughafen bei Nischni Nowgorod infiltriert. Dort hätte das russische Militär seine Kampfjets versteckt, nachdem die Ukraine zuvor die Luftwaffenstützpunkte in den von Russland besetzten ostukrainischen Gebieten bei Berdjansk und Luhansk mit ATACMS-Raketen angegriffen hatte. Auf ihrem Telegram-Kanal teilen die Partisanen Fotos des Flugplatzes und nennen die Koordinaten 56.323425, 43.8075062. Auch hier seien die russischen Flugzeuge nicht sicher, heißt es in dem Post der Krim-Partisanen.

+++ 16:20 Kiew rechnet mit kontinuierlichen ATACMS-Lieferungen +++
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba rechnet mit weiteren Lieferungen der weitreichenden ATACMS-Raketen aus den USA. In einem von ukrainischen Medien verbreiteten Interview leitete er dies "zwischen den Zeilen" aus einer Vereinbarung zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem Staatschef Wolodymyr Selenskyj ab. Zugleich dankt er den USA "für die Stärkung unserer Feuerkraft". Kuleba äußert zugleich die Hoffnung, in Zukunft aus den USA auch ATACMS-Raketen mit höherer Reichweite bis 300 Kilometer zu erhalten. Bisher hat die Ukraine lediglich knapp zwei Dutzend dieser Projektile mit einer gedrosselten Reichweite von 165 Kilometern bekommen.

+++ 15:50 Parlament in Kiew bringt Verbot orthodoxer-ukrainischer Kirche auf den Weg +++
Das Parlament in der Ukraine hat sich in erster Lesung für ein Verbot der mit Moskau verbundenen ukrainisch-orthodoxen Kirche ausgesprochen. Der Gesetzentwurf "über das Verbot von religiösen Organisationen, die mit der Russischen Föderation verbunden sind, wurde in erster Lesung angenommen", erklärt der Abgeordnete Jaroslaw Jelesniak am Nachmittag im Onlinedienst Telegram. 267 Parlamentarier hätten für den Vorschlag gestimmt - deutlich mehr als die benötigte Mehrheit von 226 Stimmen.

+++ 15:20 SBU: Russisch-orthodoxe Kirche bildet Soldaten für Fronteinsatz aus +++
Die russisch-orthodoxe Kirche betreibt laut dem ukrainischen Geheimdienst private Militärunternehmen, um Kämpfer für den Einsatz in der Ukraine auszubilden. Laut SBU erhält die Kirche für diese Aktivitäten Gelder von Finanz- und Industriekonzernen, die dem russischen Staat nahestehen. Einem Bericht des Kyiv Independent zufolge werden diese Gelder als "wohltätige Spenden" für den "Bau von Kirchen" gesammelt.

+++ 14:50 Lawrow bei Kim: Vorbereitung für Putin-Reise nach Nordkorea +++
Die Gespräche des russischen Außenministers Lawrow in Pjöngjang sollen dem Kreml zufolge die Grundlage für einen Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Nordkorea bilden. Die Kontakte zwischen den beiden Hauptstädten würden "fortgesetzt", teilt das russische Außenministerium am Nachmittag mit. Russischen Medien sagt Lawrow, dass Moskau Pjöngjang dabei helfe werde, den nordkoreanischen Energiebedarf zu decken. "Es gibt geologische Erkundungen und Pläne für die Lieferung von Energieressourcen und anderen Gütern, die unsere Freunde aus Nordkorea benötigen", sagt Lawrow. Die Energiefragen sollen nach seinen Angaben bei einem Treffen im November besprochen werden.

Lawrows Gespräch mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un dauerte eine Stunde.

Lawrows Gespräch mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un dauerte eine Stunde.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Foreign Ministry Press Service telegram channel/AP)

+++ 14:15 Grund zur Sorge: Moskau macht Weg für Atomtests frei +++

+++ 13:42 Putin wirft IOC vor, die Olympischen Spiele für Politik und Rassismus zu missbrauchen +++
Präsident Wladimir Putin kritisiert das Internationale Olympische Komitee (IOC), weil es Russland faktisch aus der olympischen Bewegung ausgeschlossen hatte, und beschuldigte es, die Spiele als Instrument der Politik und des Rassismus zu nutzen. Letzte Woche hat das IOC das Russische Olympische Komitee verboten, weil es regionale Körperschaften aus vier Gebieten anerkennt, die Moskau angeblich von der Ukraine annektiert hat. "Dank einiger Führer des modernen Internationalen Olympischen Komitees haben wir gelernt, dass eine Einladung zu den Spielen kein unbedingtes Recht der besten Athleten ist, sondern eine Art Privileg, das nicht durch sportliche, sondern durch politische Ergebnisse verdient werden kann." Gesten, die überhaupt nichts mit Sport zu tun haben", sagte Putin auf der Konferenz "Russland - Sportliche Macht" in der Uralstadt Perm. "Und dass die Spiele selbst als politisches Druckinstrument gegen Menschen eingesetzt werden können, die nichts mit Politik zu tun haben. Und als grobe, ja sogar rassistische ethnische Diskriminierung."

+++ 13:12 Britischer Geheimdienst: Krimbrücke wird Sicherheitsrisiko für Moskau +++
Die Krimbrücke, eine wichtige Verbindung für Russland, da diese sie mit der von ihnen annektierten Halbinsel Krim verbindet, ist zu einer "erheblichen Sicherheitsbelastung" für Russland geworden und erfordert vielfältige Schutzmaßnahmen, heißt es in einem vom britischen Verteidigungsministerium veröffentlichten Bericht. Etwa müssten Flugabwehr-Systeme und Militäreinheiten zum Schutz dort eingesetzt werden, die von anderswo abgezogen werden müssten. Zudem geht daraus hervor, dass der Betriebsstatus der Brücke trotz der Zusicherungen des russischen Vizepremierministers Marat Khusnullin, dass die im Juli an der Krimbrücke verursachten Schäden durch die Ukraine behoben worden seien, weiterhin eingeschränkt sei.

+++ 12:45 Kasachstan verbietet den Export von 106 Produkten mit militärischem Nutzen nach Russland +++
Kasachstan hat "im Zusammenhang mit der globalen Situation" den Export von 106 Produkten mit militärischem Nutzen nach Russland eingestellt, berichtete die Nachrichtenagentur zakon.zk unter Berufung auf den stellvertretenden Handelsminister des Landes Kairat Torebajew. Der kasachische Beamte sagte, dass diese Produkte Drohnen, Chips und Spezialelektronik umfassen, also Ausrüstung, die für militärische Zwecke verwendet werden könnte.

+++ 12:26 "Nordkoreanische Freunde und wir": Lawrow und Kim Jong-un einig in der Kritik an US-Militärpolitik +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat nach Gesprächen mit Kim Jong-un in Pjöngjang die Militärpolitik der USA, Japans und Südkoreas als "gefährlich" kritisiert. "Wie unsere nordkoreanischen Freunde sind wir ernsthaft besorgt über die Intensivierung der militärischen Aktivitäten der USA, Japans und Südkoreas in der Region und über die Politik Washingtons", sagte Lawrow bei einer Pressekonferenz. Die USA würden "strategische Infrastruktur einschließlich nuklearer Elemente" in die Region bringen, sagte Lawrow, ohne nähere Angaben zu machen. "Wir lehnen diesen unkonstruktiven und gefährlichen Kurs ab", fügte er hinzu.

+++ 11:43 Kämpfe am Ufer des Dnipro - Generalstab bestätigt Vorstoß +++
Die ukrainische Armee hat erneut einen Vorstoß am russisch besetzten Ufer des Dnipro in der Südukraine unternommen. Der ukrainische Generalstab informiert über russischen Beschuss des Dorfes Pischtschaniwka im besetzten Teil des Gebietes Cherson. Damit bestätigte das Militär vorherige Berichte von russischen Quellen über Kämpfe in den Dörfern Pischtschaniwka und Pojma in dem Gebiet. Diesen Berichten nach haben sich die Ukrainer allerdings bereits wieder zurückziehen müssen. Brückenverbindungen über den Fluss für das Heranbringen von ukrainischer Technik und Nachschub wurden den Angaben nach bisher nicht errichtet. Die russische Luftwaffe hatte zuvor den ukrainisch-kontrollierten Teil des Dnipro-Ufers wegen möglicher ukrainischer Truppenkonzentrationen intensiv bombardiert. Dabei wurden mehrfach Zivilisten getötet.

+++ 11:24 Merz: Kiew muss wissen, dass Westen nicht müde wird +++
Oppositionsführer Friedrich Merz fordert von der Europäischen Union ein neues und deutliches Bekenntnis zur Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. Erforderlich sei ein "sehr klares und unmissverständliches Signal", dass der Westen nicht müde werde, die Ukraine zu unterstützen, sagt Merz im Bundestag. Diese Hoffnung des russischen Präsidenten Wladimir Putin dürfe sich nicht erfüllen. Der Sieg der Ukraine gegen den "russischen Staatsterror" und der Sieg Israels gegen die Hamas sei auch für Europa "von sehr großer Bedeutung". In diesem Zusammenhang kritisiert Merz, dass sich Bundeskanzler Olaf Scholz weiterhin weigere, der Ukraine Marschflugkörper vom Typ Taurus zu liefern.

+++ 11:03 Trotz russischer Drohungen: Dutzende Schiffe sind durch Korridor im Schwarzen Meer gefahren +++
Laut der US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, haben sechs weitere Schiffe den humanitären Korridor durch das Schwarze Meer passiert. Insgesamt sollen es jetzt 27 sein. "Russlands brutaler Krieg kann nicht verhindern, dass ukrainisches Getreide und wertvolle Fracht in die Welt gelangen", schreibt Brink auf der Plattform X. Russland hat in der Vergangenheit mit Angriffen auf Handelsschiffe gedroht.

+++ 10:40 Deutschland sagt Ukraine Winterpaket und weitere Waffenlieferungen zu +++
Bundeskanzler Olaf Scholz sagt der Ukraine weitere Waffenlieferungen und finanzielle Unterstützung zu. "Mehr als empört" sei er, dass Russlands Präsident Wladimir Putin vor zivilen Opfern im Nahost-Konflikt gewarnt habe, sagte Scholz in einer Regierungserklärung im Bundestag. "Zynischer als das geht es nun wirklich nicht." Beim anstehenden EU-Gipfel werde es neben dem Nahostkonflikt auch um die Unterstützung der Ukraine gehen. Deutschland werde ein Winterpaket für das von Russland angegriffene Land schnüren. Zentral sei "all das, was zur Luftverteidigung nötig ist". So werde Deutschland der Ukraine eine zusätzliche Einheit des Flugabwehrraketensystems Patriot liefern, neue IRIS-T-Systeme, neue Flugabwehrpanzer Gepard sowie neue, dafür nötige Munition. Das hatte das Verteidigungsministerium bereits angekündigt. Auch in Europa werde zudem zu diskutieren sein, wie die finanzielle Hilfe für die Ukraine finanziert werde.

+++ 10:19 Ukraine: Mehrere russische Luftangriffe in der Nacht +++
Die russischen Streitkräfte haben nach ukrainischen Angaben in der Nacht Ziele in der Ost-, Süd- und Nordukraine angegriffen. Insgesamt seien 17 verschiedene Waffen, darunter ballistische Raketen, Marschflugkörper und Angriffsdrohnen eingesetzt worden, teilt das ukrainische Militär mit. Davon haben die ukrainischen Streitkräfte nach eigenen Angaben drei Drohnen und einen Marschflugkörper abgeschossen. Ziel der Angriffe seien Industrieanlagen, Infrastruktur sowie zivile und militärische Objekte gewesen, heißt es weiter. Angaben zu etwaigen Opfern gibt es nicht.

+++ 09:43 Ukraine meldet hohe Verluste der russischen Streitkräfte in allen Bereichen +++
Kiew meldet hohe Verlustzahlen bei den russischen Streitkräften. So sollen innerhalb des vergangenen Tages laut ukrainischem Verteidigungsministerium 630 Soldaten eliminiert worden sein, genau wie 11 Panzer, 17 gepanzerte Fahrzeuge, 39 Artilleriegeschütze, 4 Raketenwerfer, ein Flugabwehrsystem und 34 anderweitige Fahrzeuge. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Viele Experten halten sie in der Regel für übertrieben. Die ukrainischen Streitkräfte wollen in den vergangenen drei Tagen zudem drei Kampfjets und sieben Helikopter zerstört haben. Die Spezialkräfte der Armee haben auf Telegram sogar eine Zahl von neun Helikoptern angegeben, die allein bei dem ATACMS-Raketenangriff auf Luftwaffenstützpunkte zersört worden sein sollen.

+++ 09:09 Ex-"Putinversteher" Matthias Platzeck selbstkritisch: "Zu sehr die russische Brille aufgehabt" +++
Lange hat SPD-Politiker Matthias Platzeck den Ruf als Putin- und Russlandversteher innegehabt. 2014 fordert er, die Annexion der Krim durch Russland zu legalisieren. Am Tag nach dem Großangriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 ist er als Vorsitzender vom Deutsch-Russischen Forum zurückgetreten - er habe die Entwicklung in Russland für "nicht möglich" gehalten. Im Deutschlandfunk- Interview gibt sich Platzeck nun selbstkritisch. Dort sagt er: "Bei genauem Hinschauen hätte man wahrscheinlich schärfer und klarer sehen können, welche Entwicklungsrichtung dort genommen wird." Er habe "mit Sicherheit" zu sehr die "russische Brille" aufgehabt", so Platzeck. Auch der Vorsitz beim Deutsch-Russischen Forum habe dazu beigetragen. Platzeck gibt an, oft in Russland gewesen zu sein und viel Kontakt zu den Menschen dort gehabt zu haben, einige davon schätze er heute noch.

+++ 08:37 Ukrainischer Geheimdienst nimmt mutmaßlichen Spion von russischem Promi-Militärblogger fest +++
In der Region Dnipropetrowsk hat der ukrainische Inlandsgeheimdienst SSU laut eigenen Angaben einen "weiteren Agenten" festgenommen. Er habe Informationen über Bewegungen der ukrainischen Verteidigungskräfte an der Ost- und Südfront gesammelt und an den prominenten Militärblogger Wladlen Tatarski weitergegeben. Dieser wiederum soll die Informationen dem russischen Militärgeheimdienst übermittelt haben. Der bekannte Blogger Tatarski ist im April bei einem Mordanschlag in einem Sankt Petersburger Café ums Leben gekommen. In seinen Beiträgen hat er früher offen das russische Militär kritisiert und war als Hetzer gegen die Ukraine Ehrengast im Kreml. Laut SSU soll es sich bei dem jetzt verhafteten "Verräter" um einen Einwohner einer Stadt nahe Dnipropetrowsk handeln. Tatarski habe ihn Ende 2022 aus der Ferne angeworben. Dem Verdächtigen droht eine lebenslange Freiheitsstrafe. Der SSU berichtet regelmäßig von vergleichbaren Fällen.

+++ 07:48 "Gepanzerte Faust" gescheitert? Russland soll Massen an Panzern bei Awdijiwka verloren haben +++
Der gut informierte Kanal DeepState, der dem ukrainischen Militär nahesteht, berichtet von 63 gepanzerten Fahrzeugen, die Russland am Nordrand seines Vorstoßes von Awdijiwka verloren haben soll. Dies sei anhand der Analyse der Veränderungen auf Satellitenbildern festgestellt worden. Praktisch die gesamte Ausrüstung hätten die Kreml-Truppen in der Nähe von Krasnohorwika verloren. Es wird zudem geschätzt, dass die Zahl der Toten in dem Gebiet in die Hunderte gehen könnte. "Trotz ihrer Überlegenheit in allen Belangen haben die Russen die Schlacht verloren", glaubt DeepState - verkündet zugleich aber auch eine "unangenehme" Einschätzung: Der Angriff sei "ein weiterer Beweis für die Unwirksamkeit der Taktik der gepanzerten Faust." Bei dieser wird mithilfe der Konzentration von gepanzerten Fahrzeugen versucht, die Überlegenheit auf dem Schlachtfeld auszunutzen. DeepState gibt an, dass sowohl auf ukrainischer als auch russischer Seite zahlreiche Kolonnen damit keinen Erfolg gehabt hätten. "Dies alles ist eine Folge der zunehmenden Effektivität von Luftaufklärung und Artillerie." Auch stern.de hat bereits über Misserfolge der Taktik der "gepanzerten Faust" auf ukrainischer Seite berichtet.

+++ 06:57 ISW: Russische Quellen "sehr besorgt" über ukrainische Aktivitäten am Dnipro - Furcht vor Offensive? +++
Auch das Institut für Kriegsstudien (ISW) nimmt Bezug zu einem möglichen Vorstoß ukrainischer Truppen am Dnipro (Eintrag von 06:17 Uhr). Geolokalisiertes Bildmaterial von gestern zeige, dass die ukrainischen Streitkräfte nördlich von Pischtschaniwka (14 Kilometer östlich von Cherson und 3 Kilometer vom Fluss Dnipro entfernt) und nach Pojma vorgerückt seien. Das ISW spricht von "wahrscheinlich kompaniegroßen Trupps zweier Marine-Infanterie-Brigaden" und bezieht sich zudem auf einen prominenten russischen Militärblogger, der behauptet, am Mittwochnachmittag habe eine "Sabotagegruppe" in Pischtschaniwka operiert. Er soll vorgeschlagen haben, dass die russischen Streitkräfte nur am südlichen Rand der Siedlung Positionen halten sollten. Russische Quellen hätten sich laut ISW "sehr besorgt über die anhaltenden ukrainischen Aktivitäten am Ostufer der Region Cherson" gezeigt und die Aktivitäten als "Teil einer möglichen größeren ukrainischen Operation" bezeichnet. Das ISW schlussfolgert daraus mögliche Hinweise auf Schwächen aufseiten der Kreml-Truppen: "Russische Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit der russischen Streitkräfte, eine mögliche ukrainische Offensivoperation über den Fluss Dnipro abzuwehren, könnten teilweise mit dem Zustand der russischen Truppengruppierung am linken Ufer zusammenhängen."

+++ 06:17 Ukrainische Marinebrigaden sind angeblich über den Dnipro vorgerückt +++
Einheiten ukrainischer Marinebrigaden könnten gestern den Fluss Dnipro überquert und zwei Dörfer drei bis vier Kilometer landeinwärts erobert haben. Das berichtet die "Kyiv Post" und beruft sich auf russische Telegram-Kanäle. So sollen mehrere amphibische Kampfteams in den frühen Morgenstunden von Absprungpositionen in der Nähe der Stadt Pridnistrovske am rechten Ufer aus mit der Überquerung der größten Wasserstraße der Ukraine begonnen haben. Die ukrainischen Marineinfanteristen drangen den Berichten zufolge gegen geringen oder gar keinen Widerstand ins Landesinnere bis zu den Dörfern Poima und Pishchanivka vor und begannen, sich einzugraben. Auch in lokalen sozialen Medien soll die Rede davon sein, dass sich ukrainische Truppen in großer Stärke in den beiden Dörfern befinden. Von ukrainischer Seite aus gibt es für die Behauptungen keine Bestätigung.

+++ 04:07 Lawrow bedankt sich bei Nordkorea +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow dankt Nordkorea bei seinem Besuch für die Unterstützung in der Ukraine. Der Kreml schätze die "unerschütterliche und prinzipienfeste Unterstützung" Pjöngjangs "zutiefst", sagt Lawrow bei einem Empfang. Zugleich sichert er dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un die "volle Unterstützung und Solidarität" der Regierung in Moskau zu. "Die Russische Föderation bietet auch ihre volle Unterstützung und Solidarität mit den Bestrebungen der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) auf dem von ihr gewählten Entwicklungsweg an", sagt Lawrow laut dem auf der Website des russischen Außenministeriums veröffentlichten Redemanuskript. DVRK ist der offizielle Name Nordkoreas. Die USA hatten vergangene Woche erklärt, Nordkorea habe kürzlich Waffen an Russland geliefert. Kremlsprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe zurück.

+++ 03:22 US-russische Journalistin in Russland festgenommen +++
Eine US-russische Journalistin wird in der russischen Stadt Kasan festgenommen. Alsu Kurmasheva werde zur Last gelegt, sich nicht "als ausländische Agentin" gemeldet zu haben, erklärt ihr Arbeitgeber Radio Free Europe/Radio Liberty. Der Journalistin drohten bis zu fünf Jahre Haft. Der US-finanzierte Sender fordert eine umgehende Freilassung. Kurmasheva, die mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Prag in Tschechien lebt, musste am 20. Mai wegen eines "familiären Notfalls" nach Russland reisen und wurde am 2. Juni vor ihrem Rückflug in Kasan vorübergehend festgenommen, berichtet RFE/RL. Dabei wurden ihr US-Pass sowie ihr russischer Pass beschlagnahmt und sie durfte Russland nicht verlassen. Bei ihrer erneuten Festnahme wurden nun die Vorwürfe gegen sie bekannt gegeben.

+++ 00:39 Tote und Verletzte in Südukraine nach russischem Beschuss +++
In der Südukraine sterben am Abend zwei Menschen durch russischen Beschuss, es gibt mehrere Verletzte. Bei einem russischen Raketenangriff auf ein Lebensmittellager kommen in der Region Mykolajiw nach Angaben des Innenministeriums zwei Zivilisten um Leben, eine Person wird verletzt. In der angrenzenden Region Cherson werden dem Militärgouverneur Olexander Prokudin zufolge drei weitere Menschen durch Artillerie- und Luftangriffe verletzt.

+++ 22:09 Selenskyj verspricht bessere Truppenversorgung +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt nach einem Treffen mit dem neuen Verteidigungsminister Rustem Umjerow Reformen an. Selenskyj verspricht in seiner täglichen Videobotschaft unter anderem mehr Digitalisierung, eine bessere Truppenversorgung und Bürokratieabbau. Dies solle Kommandeuren mehr Zeit geben, um sich mit den eigentlichen Kämpfen zu befassen, statt mit Papierkram, sagt der ukrainische Präsident.

+++ 21:32 Ukraine will Drohnen-Kurse in Lehrpläne für Schulen aufnehmen +++
Ukrainische Schülerinnen und Schüler sollen in Zukunft auch den Umgang mit Drohnen erlernen. Wie die Online-Zeitung "Kyiv Independent" mit Verweis auf das Ministerium für Bildung und Wissenschaft berichtet, sollen Drohnen-Kurse in die Lehrpläne aufgenommen werden. Dabei sollen die Kurse Bestandteil des Faches "Verteidigung der Ukraine" werden und sich nicht nur auf militärische Aspekte konzentrieren. Das Schulfach "Verteidigung der Ukraine" umfasst der Zeitung zufolge bereits Kurse, wie man Minen entgeht und Blindgänger erkennt.

+++ 20:36 Besatzer: Russische Flotte wehrt Luftangriffe auf die Krim ab +++
Laut dem russischen Besatzungschef der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, haben russische Einheiten Raketen über der Krim abgefangen. "Unsere Flotte wehrt Luftangriffe in der Gegend um Sucharna Balka ab", schreibt Raswoschajew auf Telegram. Wie er weiter mitteilt, sei eine Rakete abgeschossen worden. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau meldet sogar den Abschuss von zwei Raketen. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen. Die Telegram-Kanäle Krimwind und Krimrealitäten berichten von einer Explosion in der Bucht von Sucharna Balka auf der Halbinsel. Demnach sollen sich in der Nähe des Explosionsortes mindestens vier russische Munitionsdepots befinden.


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Quelle: ntv.de, ysc/rog/dpa/rts/AFP

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