Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 22:09 Selenskyj verspricht bessere Truppenversorgung +++

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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigt nach einem Treffen mit dem neuen Verteidigungsminister Rustem Umjerow Reformen an. Selenskyj verspricht in seiner täglichen Videobotschaft unter anderem mehr Digitalisierung, eine bessere Truppenversorgung und Bürokratieabbau. Dies solle Kommandeuren mehr Zeit geben, um sich mit den eigentlichen Kämpfen zu befassen, statt mit Papierkram, sagt der ukrainische Präsident.

+++ 21:32 Ukraine will Drohnen-Kurse in Lehrpläne für Schulen aufnehmen +++
Ukrainische Schülerinnen und Schüler sollen in Zukunft auch den Umgang mit Drohnen erlernen. Wie die Online-Zeitung "Kyiv Independent" mit Verweis auf das Ministerium für Bildung und Wissenschaft berichtet, sollen Drohnen-Kurse in die Lehrpläne aufgenommen werden. Dabei sollen die Kurse Bestandteil des Faches "Verteidigung der Ukraine" werden und sich nicht nur auf militärische Aspekte konzentrieren. Das Schulfach "Verteidigung der Ukraine" umfasst der Zeitung zufolge bereits Kurse, wie man Minen entgeht und Blindgänger erkennt.

+++ 20:36 Besatzer: Russische Flotte wehrt Luftangriffe auf die Krim ab +++
Laut dem russischen Besatzungschef der Hafenstadt Sewastopol, Michail Raswoschajew, haben russische Einheiten Raketen über der Krim abgefangen. "Unsere Flotte wehrt Luftangriffe in der Gegend um Sucharna Balka ab", schreibt Raswoschajew auf Telegram. Wie er weiter mitteilt, sei eine Rakete abgeschossen worden. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau meldet sogar den Abschuss von zwei Raketen. Die Angaben lassen sich nicht überprüfen. Die Telegram-Kanäle Krimwind und Krimrealitäten berichten von einer Explosion in der Bucht von Sucharna Balka auf der Halbinsel. Demnach sollen sich in der Nähe des Explosionsortes mindestens vier russische Munitionsdepots befinden.

+++ 20:06 Weitere 4,4 Milliarden Euro für Bundeswehr bewilligt +++
Der Haushaltsausschuss des Bundestags genehmigt nach Angaben des Verteidigungsministeriums weitere 4,4 Milliarden Euro für Beschaffungs- und Entwicklungsprojekte der Bundeswehr. Minister Boris Pistorius bezeichnet dies als "klares Zeichen gelebter Zeitenwende". Das größte neu bewilligte Vorhaben betrifft mit rund vier Milliarden Euro aus dem Sondervermögen die Beschaffung des Luftverteidigungssystems Arrow aus Israel.

+++ 19:29 Ukraine und Norwegen vereinbaren Gespräche über Sicherheitsgarantien +++
Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj wollen die Ukraine und Norwegen Verhandlungen über Sicherheitsgarantien starten. Zugleich dankt Selenskyj der norwegischen Regierung für die Unterstützung der Ukraine. "Wir haben vereinbart, Verhandlungen über ein bilaterales Dokument über Sicherheitsgarantien auf der Grundlage der G7-Erklärung von Vilnius aufzunehmen", schreibt Selenskyj auf X.

+++ 18:41 Bericht: Ukraine stellt neue Brigaden für Sommeroffensive auf +++
Nach Angaben des proukrainischen Blogs Militaryland stellt die ukrainische Armee mindestens fünf neue Brigaden für eine künftige Gegenoffensive im Sommer 2024 auf. Die Seite beruft sich auf mehrere Quellen, die die Existenz von mindestens fünf neuen mechanisierten Brigaden mit den Nummern 150., 151., 152., 153. und 154. bestätigt hätten. Zudem soll es Hinweise darauf geben, dass über die Aufstellung von fünf weitere Brigaden nachgedacht werde. Über die fünf neuen Verbände sei nicht viel bekannt, da sie sich in einem frühen Stadium ihrer Aufstellung befänden. Laut Schätzung würde Kiew für die Aufstellung der fünf Brigaden 150 Kampfpanzer, 300 Schützenpanzer und 100 Artilleriegeschütze benötigen.

+++ 17:58 Putin: Konflikte der Welt stärken russisch-chinesische Zusammenarbeit +++
Die Konflikte der Welt stärken nach Worten von Kremlchef Wladimir Putin die Beziehungen zwischen Russland und China. "All diese äußeren Faktoren sind gemeinsame Bedrohungen und sie stärken die russisch-chinesische Zusammenarbeit", sagt Putin in Peking. Er spricht von "Optimismus" hinsichtlich der zukünftigen Beziehungen zwischen China und Russland. Chinas Präsident Xi lobt das sich "kontinuierlich vertiefende" gegenseitige Vertrauen und ruft zu gemeinsamen Bemühungen auf, "internationale Fairness" und "Gerechtigkeit" zu wahren. Dabei lobt Xi auch die "wirksame strategische Koordination" zwischen Russland und China.

+++ 17:18 Lawrow betont "brüderliche Beziehungen" zu Nordkorea +++
Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagt während seines Besuchs in Nordkorea, dass die beiden Länder "historisch brüderliche Beziehungen" teilen würden. "Zu unserem gemeinsamen, großen Bedauern zeigen die Ereignisse der letzten Jahre, dass der japanische Militarismus nirgendwo verschwunden ist, die amerikanische Hegemonie nirgendwo verschwunden ist", sagt Lawrow laut der Online-Zeitung "Ukrajinska Prawda" während seiner Rede in Pjöngjang. "Unsere gegenseitige Solidarität, die auf historisch brüderlichen Beziehungen basiert, kommt in dieser Hinsicht besonderer Bedeutung zu." Nordkorea steht international in der Kritik dafür, Waffen für Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine zu liefern. Das Land habe Russland mehr als 1000 Container mit militärischer Ausrüstung und Munition überlassen, hieß es am vergangenen Freitag aus dem Weißen Haus.

+++ 16:42 Ukrainisches Gericht fällt erstes Urteil zu Maidan-Toten +++
Ein ukrainisches Gericht hat erstmals seit dem Tod von knapp 50 erschossenen Demonstranten bei den prowestlichen Protesten 2014 auf dem Maidan in Kiew ein Urteil gegen damals beteiligte Polizisten gefällt. Ein stellvertretender Regimentschef der Sondereinheit "Berkut" erhält eine lebenslange Haftstrafe, wie ukrainische Medien berichten. Zwei Polizisten sollen demnach 15 Jahre ins Gefängnis. Die drei Männer wurden allerdings 2019 in einem Gefangenenaustausch an Russland übergeben und sind für die ukrainische Justiz nicht mehr greifbar. Zwei weitere Angeklagte wurden vom Vorwurf der Beteiligung an den tödlichen Schüssen freigesprochen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

+++ 16:03 Militär trägt Putins Atomkoffer komplett unversteckt +++
Dass Putins Begleiter bei seinen Reisen einen Atomkoffer mitführen, der die russischen Nuklearwaffen kontrolliert, ist kein Geheimnis. Normalerweise aber wird der sogenannte "Tscheget" versteckt. Bei Putins Besuch in Peking aber ist der Koffer ungewöhnlich offen sichtbar.

+++ 15:31 Bericht: Drohnenangriff auf russischen Luftwaffenstützpunkt in der Region Kursk +++
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat einem Medienbericht zufolge in der vergangenen Nacht eine Militärbasis in der russischen Grenzregion Kursk mit Drohnen attackiert. Wie die Online-Zeitung "Ukrajinska Prawda" berichtet, ereignete sich der Angriff nahe dem Dorf Postojalyje Dwory, etwa 200 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Den Geheimdienstangaben zufolge sollen auf dem Luftwaffenstützpunkt Khalino bis zu 3.000 russische Soldaten und etwa 80 Einheiten militärischer Ausrüstung stationiert gewesen sein. Über das mögliche Ausmaß der russischen Verluste liegen noch keine Angaben vor. "Die ganze Nacht hindurch diskutierten Russen aus den umliegenden Dörfern in den sozialen Medien über die Explosionsgeräusche", sagte ein Geheimdienstler der Zeitung. "Obwohl es sehr seltsam ist, dass sie sie hören konnten, denn die russischen Behörden berichteten, dass die Luftabwehr 'alle Drohnen abgeschossen' habe und es 'keine Verluste' gegeben habe."

+++ 14:51 Exilanten haben wenig Hoffnung für Russland unter Putin +++
Russische Intellektuelle haben wenig Hoffnung auf eine positive Veränderung in Russland unter Putin. "Es gibt keine andere Chance, als dass Russland den Krieg gegen die Ukraine verliert. Wenn das nicht geschieht, sehe ich schwarz", sagt die russische Menschenrechtsaktivistin Irina Scherbakowa auf der Frankfurter Buchmesse. Russland sei eine Diktatur, aber keine Planwirtschaft. Die Marktwirtschaft gebe dem Regime zusätzliche "Standfestigkeit". Der Exil-Russe und Beststellerautor Dmitry Glukhovsky glaubt, dass Putin mit dem Krieg auch junge Menschen mundtot machen wollte. "Die neue Generation stellte eine Bedrohung für das Putin-Regime dar". Putin habe sie "zurück in die Sklaverei" bringen müssen.

+++ 14:20 Putin: USA schaffen mit ATACMS zusätzliche Bedrohung +++
Kremlchef Wladimir Putin bezeichnet die Lieferung der US-Raketen vom Typ ATACMS zur Verteidigung der Ukraine gegen seinen Angriffskrieg als "zusätzliche Bedrohung". Allerdings werde Russland auch diese Raketen abwehren, sagt Putin bei einer Pressekonferenz in Peking. Die USA hätten damit einen Fehler begangen, weil sie sich noch tiefer in den Konflikt in der Ukraine hineinziehen ließen und damit das Leid dort verlängerten. Kiew hatte am Dienstag bestätigt, die Raketen von den USA geliefert bekommen und erfolgreich gegen russische Militärstützpunkte eingesetzt zu haben.

+++ 13:59 Russischer Außenminister Lawrow erreicht Nordkorea +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen zu einem offiziellen Besuch in Nordkorea angekommen. Es ist das jüngste Zeichen dafür, dass sich die Beziehungen der beiden mit Sanktionen belegten und vom Westen isolierten Länder vertiefen. Wie die Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf einen Kreml-Sprecher berichtet, soll es bei dem zweitägigen Besuch Lawrows unter anderem darum gehen, die Grundlagen für eine zukünftige Reise des russischen Präsidenten Wladimir Putin in das Land zu legen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist letzten Monat nach Russland gereist und hat Putin nach Nordkorea eingeladen. Kims Treffen mit Putin hat die westlichen Befürchtungen angeheizt, dass Pjöngjang Moskau Waffen für die Kämpfe in der Ukraine zur Verfügung stellen könnte.

+++ 13:32 Wladimir Putin will eine "weniger aggressive Haltung des Westens" ausgemacht haben +++
Der russische Präsident Wladimir Putin hat nach eigenen Angaben eine weniger aggressive Haltung des Westens im Zusammenhang mit der Ukraine ausgemacht. Er begrüße dies und stimme Erklärungen über die Notwendigkeit einer Lösung des Konflikts durch Gespräche zu, sagt Putin nach einem Gespräch Chinas Staatschef Xi Jinping in Peking. Dazu müsse die Ukraine aber ihr Verbot jeglicher Verhandlungen mit Moskau aufheben. Kiew fordert vom Kreml den Abzug aller Invasionstruppen, die seit 2014 in das Land eingefallen sind und es teilweise besetzt haben. Russland aber versucht in seinem groß angelegten Angriffskrieg immer weiter Teile des Landes zu erobern. Er sehe bei westlichen Politikern einen Verzicht auf Aussagen, Russland eine strategische Niederlage in dem Krieg zufügen zu wollen, so Putin. "Das ist eine richtige Transformation."

+++ 12:56 International weitgehend isolierter Putin erhält warmherzige Einladung nach Südostasien +++
Thailands neuer Ministerpräsident Srettha Thavisin hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem Besuch eingeladen. Ziel sei es, die Beziehung der beiden Länder zu stärken, schreibt Srettha auf X. Er habe Putin auch gebeten, über weitere Investitionen nachzudenken. Beide seien "beeindruckt von den langjährigen engen Beziehungen" zwischen den Ländern, so Thavisin. Die Politiker haben sich gestern beim Gipfel zum chinesischen Infrastrukturprojekt "Neue Seidenstraße" in Peking zu Gesprächen getroffen. Putin habe die Einladung aus Thailand angenommen, berichtet die von dort stammende Zeitung "The Nation" unter Berufung auf die Regierung in Bangkok. Ein Datum stehe aber noch nicht fest. "Nation" schreibt weiter, Russland sei "ein treuer Freund Thailands". Beide Länder hatten 2022 den 125. Jahrestag ihrer diplomatischen Beziehungen gefeiert. Der russische Präsident ist seit der Invasion in die Ukraine international weitgehend isoliert.

+++ 12:24 Mehrere Tote durch russische Raketenangriffe +++
Bei dem Angriff auf ein fünfstöckiges Wohnhaus in der südukrainischen Regionalhauptstadt Saporischschja (Eintrag von 04:01 Uhr) ist die Zahl der Toten nach Behördenangaben auf drei gestiegen. Zudem soll es fünf Verletzte geben. Die russische Seite hingegen stellt die Behauptung auf, dass "die ukrainische Raketenabwehr die größte Bedrohung für die Zivilbevölkerung des Landes darstellt" und ein "Fehler der Luftabwehrtruppen" dafür gesorgt habe, dass die Rakete in das Haus eingeschlagen ist. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur TASS unter Berufung auf Wladimir Rogow, den von Moskau eingesetzten Statthalter in den besetzten Teilen der Region Saporischschja. Die Wahrheit ist jedoch, dass die ukrainische Flugabwehr unter großer Mithilfe des Westens bereits Tausenden Menschen das Leben gerettet hat. "Kyiv Independent" berichtet zudem von einem russischen Raketenangriff auf Dnipro am heutigen Tag mit mindestens einem Toten und vier Verletzten.

+++ 11:37 Wie viele ATACMS hat die Ukraine von den USA bekommen? "New York Times" will Anzahl erfahren haben +++
Die "New York Times" berichtet unter Berufung auf Aussagen von zwei Beamten, die Vereinigten Staaten hätten etwa 20 ATACMS-Raketen in die Ukraine geschickt. Ihren Angaben zufolge soll es sich zudem um die Version der Langstreckenwaffe mit Streumunition handeln. Sie kann großflächig Schaden anrichten und eignet sich daher zum Beispiel für Angriffe auf Luftwaffenstützpunkte, an denen Jets und Hubschrauber verteilt stehen. Mykhailo Podolyak, Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj, hat zuvor auf X gefordert: "Wir brauchen mehr." Bei den Raketen handelt es sich laut "New York Times" um ältere Waffen, deren Einsatz sich das Pentagon aufgrund eines internationalen Verbots nicht in einem Konflikt mit amerikanischen Streitkräften vorstellen konnte, weshalb es sich bereit erklärt habe, sie der Ukraine zur Verfügung zu stellen.

+++ 11:06 ATACMS-Erfolge "sind echt gute Nachrichten für Ukraine" +++
Die heimliche Lieferung von US-amerikanischen ATACMS-Systemen ist laut ntv-Reporterin Nadja Kriewald ein "richtiger Coup". Den ukrainischen Streitkräften gelingen so wichtige Schläge auf russische Luftwaffenstützpunkte in den besetzten Regionen Luhansk und Berdjansk:

+++ 10:36 London: Russland will Pufferzone um Luhansk schaffen - und hat schlechte Karten +++
Die russischen Invasionstruppen in der Ukraine wollen nach Einschätzung britischer Militärexperten eine Pufferzone um die Region Luhansk in der Ostukraine schaffen. Die Russen hätten in den vergangenen zwei Wochen erheblich ihre Offensive auf der Achse zwischen den Städten Kupjansk und Lyman verstärkt. Ziel der Bemühungen, die Teil einer größeren Offensive seien, ist demnach wohl, an den Fluss Oskil vorzustoßen, um eine Pufferzone um die Region Luhansk zu schaffen. Die Erfolge seien bislang jedoch beschränkt, heißt es im täglichen Geheimdienstbericht aus London. Die Ukrainer seien mit erheblichen Defensivkräften auf der Achse präsent. Ein größerer Durchbruch der Russen sei daher "höchst unwahrscheinlich".

+++ 10:01 Russischer Botschafter attackiert USA wegen ATACMS mit bizarren Worten - und warnt vor Zusammenstoß +++
Der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, kritisiert die Lieferung von ATACMS an die Ukraine mit bizarren Worten. Ausgerechnet er als Vertreter eines Landes, das seit circa 1,5 Jahren mit einer groß angelegten Invasion die Ukraine angreift und bereits für Zehntausende Tote gesorgt hat, sagt in Washington, die Ausrüstung des "Kiewer Regimes" mit Waffen zerstöre die strategische und regionale Sicherheit. "Die Vereinigten Staaten treiben es weiter zu einem direkten Zusammenstoß der NATO mit Russland", so der Botschafter. Zugleich meint er, dass die "amerikanischen Geschenke" für die Ukraine keinen Einfluss auf den Kriegsverlauf hätten. Zu einer ganz anderen Einschätzung kommen in dem Zusammenhang Militärexperten oder auch das Institut für Kriegsstudien (ISW). Sie rechnen damit, dass Moskau wahrscheinlich gezwungen ist, Luftstreitkräfte zurückzuziehen (Eintrag von 07:51).

+++ 09:27 "Integrationsturbo" könnte ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland helfen +++
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will ukrainische Geflüchtete in Deutschland schneller in Arbeit bringen. Die Jobcenter sollen dazu Geflüchtete im erwerbsfähigen Alter noch engmaschiger betreuen, wie es aus Regierungskreisen verlautete. Dies sehe ein Maßnahmenbündel für einen "Integrationsturbo" vor, das Heil am Nachmittag in Berlin vorstellen wolle. Wirtschaft und Sozialpartner wolle der Minister aufrufen, Geflüchtete verstärkt auch ohne gute Deutschkenntnisse zu beschäftigen und berufsbegleitend weiter zu qualifizieren. Seit dem Angriff Russlands im Februar 2022 haben über eine Million Menschen aus der Ukraine in Deutschland Schutz gesucht. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im August zu dem Ergebnis gekommen, dass im Frühjahr 2023 im Durchschnitt 18 Prozent der Geflüchteten erwerbstätig waren. Die Erwerbsquote steige aber zwölf Monate nach der Ankunft auf 28 Prozent. In anderen Ländern soll die Quote deutlich höher sein.

+++ 08:43 Menschen harren trotz heftiger Kämpfe in Stadt aus - "Möchten Sie daran erinnern, dass Sie nur ein Leben haben" +++
Die Stadt Awdijiwka steht derzeit vermehrt im Zentrum des Kriegsgeschehens. Die russische Seite hat dort unter hohen Verlusten umfangreiche Offensivbemühungen gestartet und drängt die Ukraine in die Defensive. Kiews Truppen hätten der neuen Dynamik wenig entgegenzusetzen, sagt Militärexperte Oberst Markus Reisner gegenüber ntv.de. Trotz der massiven Kämpfe um Awdijiwka leben laut Staatlichem Notfalldienst der Ukraine nach wie vor Menschen dort. "Es gibt immer noch Zivilisten in der Stadt, die sich noch nicht entschieden haben, ihre Häuser zu verlassen. Jeden Tag zerstört die russische Armee Awdijiwka, beschießt die Zivilbevölkerung mit Artillerie und setzt aktiv Flugzeuge ein", schreibt der Notfalldienst auf Facebook. Donezker Rettungskräfte hätten kürzlich 13 Bewohner evakuiert. "Wir möchten Sie daran erinnern, dass Sie nur ein Leben haben", heißt es in einem eindringlichen Appell an die Verbliebenen.

+++ 07:51 Nach verheerendem ATACMS-Angriff durch die Ukraine: Zieht Russland jetzt Luftstreitkräfte ab? +++
Der ATACMS-Angriff auf Luftwaffenstützpunkte in der Nacht von Montag auf Dienstag könnte laut Institut für Kriegsstudien (ISW) "wahrscheinlich" dafür sorgen, dass Russland seine Luftstreitkräfte verteilt und "einige auf weiter von der Frontlinie entfernte Flugplätze abzieht". Das ISW weist in seiner aktuellen Analyse zudem darauf hin, dass auf früheren Satellitenbildern des kürzlich mit ATACMS angegriffenen Flugplatzes Berdjansk zu erkennen war, dass die russischen Streitkräfte ihre Helikopter über diesen verstreut hatten. Wahrscheinlich seien die ukrainischen Streitkräfte deswegen "nur in der Lage, einzelne Objekte mit den bisher verfügbaren Langstreckenraketen anzugreifen". Die mit Streumunition bewaffnete Version der ATACMS-Langstreckenraketen würde es den ukrainischen Streitkräften jedoch ermöglichen, russische Flugplätze anzugreifen und russische Flugzeuge und andere Einrichtungen in größerem Umfang zu zerstören. Die Ukraine hat gestern neun zerstörte Helikopter angegeben.

+++ 07:22 "Kann jetzt seine Familie umarmen" - von Russland deportierter Junge kehrt in die Ukraine zurück +++
Kiew ist es laut dem Menschenrechtsbeauftragten des ukrainischen Parlaments, Dmytro Lubinets, gelungen, ein weiteres Kind, das von Russland deportiert worden sein soll, zurück nach Hause zu bringen. "Der Junge kann jetzt seine Familie umarmen", schreibt Lubinets auf Facebook. Man arbeite anhand eines Aktionsplans von Präsident Selenskyj an der Rückführung von Kindern. Erst kürzlich hat das Emirat Katar nach eigenen Angaben durch Vermittlung eine Abmachung zur Rückkehr von vier ukrainischen Kindern aus Russland in ihre Heimat erzielt. Wegen der mutmaßlichen Verschleppung Tausender ukrainischer Kinder nach Russland hat der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im März Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Putin und dessen Kinderrechtsbeauftragte erlassen.

+++ 06:42 Video zeigt Start von ATACMS-Raketen der Ukraine - "Bedeutender Schub für Schlachtfeld-Fähigkeit" +++
In einem Video, das unter anderem der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine teilt, ist der Start von ATACMS-Raketen zu sehen, die weit in den Nachthimmel aufsteigen. Mit der neuen in der Ukraine eingesetzten Waffe sollen am Vortag massive Schläge gegen Luftwaffenstützpunkte der russischen Streitkräfte gelungen sein. ATACMS-Raketen haben je nach Typ eine Reichweite von 300 Kilometern, das gelieferte Modell nach Angaben einer Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses von 165 Kilometern. "Wir gehen davon aus, dass diese ATACMS für die Schlachtfeld-Fähigkeiten der Ukraine einen bedeutenden Schub darstellen, ohne unsere militärische Bereitschaft zu gefährden." Mykhailo Podolyak, Berater von Präsident Selenskyj, schreibt auf X: "Wir brauchen mehr, öfter, weiter." Mit der Lieferung der Raketen an die Ukraine dürfte der Druck auf die Bundesregierung wachsen, ihrerseits Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Bundeskanzler Olaf Scholz lehnt dies bislang ab.

+++ 06:25 Russland meldet Abschüsse von vielen ukrainischen Drohnen +++
Russische Luftabwehrsysteme fangen nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in der Nacht 28 ukrainische Drohnen ab. Die Drohnen seien über den russischen Regionen Belgorod und Kursk sowie über dem Schwarzen Meer zerstört worden, heißt es in einer Erklärung des Ministeriums auf Telegram. In der Nacht von Montag auf Dienstag will Russland acht ukrainische Drohnen nahe der annektierten Halbinsel Krim und drei über Belgorod abgewehrt haben.

+++ 05:49 Luftangriff auf Saporischschja: Zahl der Toten und Verletzten steigt immer weiter +++
Die Zahl der Toten und Verletzten bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Saporischschja steigt nach ukrainischen Angaben weiter an. Zwei Menschen seien getötet und mindestens vier verletzt worden, teilen Beamte der Region mit. "Die Such- und Rettungsarbeiten vor Ort dauern an", schreibt Anatolij Kurtew, Sekretär des Stadtrats von Saporischschja, auf Telegram zu Fotos eines fünfstöckigen Gebäudes mit zerborstenen Fenstern und zerstörtem Eingang. Die Trümmer liegen verstreut.

+++ 04:01 Ukraine: Zivilist stirbt bei russischem Angriff auf Saporischschja +++
Bei einem russischen Luftangriff auf die Stadt Saporischschja sind nach Angaben des Gouverneurs der Region ein Mensch getötet und mindestens zwei verletzt worden. "Die Bewohner des Gebäudes wurden evakuiert", teilt der Gouverneur der Region Saporischschja, Juri Malaschko, über Telegram mit. "Acht Wohnhäuser wurden beschädigt." Die Stadt Saporischschja ist das Verwaltungszentrum der weiter gefassten Region Saporischschja im Südosten der Ukraine, die teilweise von Russland kontrolliert wird. Zuvor hatte ein von Moskau eingesetzter Beamter in den von Russland kontrollierten Teilen die ukrainischen Streitkräfte für die Angriffe in der Stadt verantwortlich gemacht.

+++ 02:48 ATACMS-Lieferung an Ukraine: Russland droht den USA +++
Russland droht den USA nach der Lieferung von Langstrecken-Raketen des Typs ATACMS an die Ukraine mit Konsequenzen. "Die Folgen dieses Schritts, der der Öffentlichkeit bewusst vorenthalten wurde, werden sehr ernst sein", zitieren russische Agenturen den russischen Botschafter in den USA, Anatoli Antonow.

+++ 00:29 Biden will Kongress um 100 Milliarden Dollar für Israel, Ukraine und Grenze bitten +++
US-Präsident Joe Biden will den Kongress um 100 Milliarden Dollar für Israel, die Ukraine, Taiwan und die Sicherung der US-Grenze bitten. Einen entsprechenden Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg bestätigen informierte Kreise der Nachrichtenagentur AFP. Ein solches Paket im Umfang von umgerechnet rund 95 Milliarden Euro wäre gewissermaßen ein Kompromiss zwischen Bidens Demokraten und den oppositionellen Republikanern. Während die Demokraten auf neue Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine pochen, was bei den Republikanern auf Widerstand stößt, fordern die Konservativen mehr Mittel zur Sicherung der US-Grenze zu Mexiko. In beiden Parteien gibt es großen Rückhalt für neue Hilfen für das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas attackierte Israel. Auch hinter der Unterstützung Taiwans, das eine Invasion Chinas befürchtet, stehen Demokraten und Republikaner.

+++ 21:46 Kryptofirma Tether sperrt Konten wegen Kriegs-Verdacht +++
Wegen mutmaßlicher Beihilfe zur Finanzierung der Kämpfe in Israel und der Ukraine hat die Kryptowährungsfirma Tether 32 Konten eingefroren. In diesen Wallets, die mit "Terrorismus und Krieg" in Verbindung gebracht würden, lägen Kryptowährungen im Volumen von gut 873.000 Dollar, teilt der Anbieter der gleichnamigen Internet-Devise mit. Tether betonte, eng mit Strafverfolgern weltweit zusammenzuarbeiten, um "mit Hilfe von Kryptowährungen finanzierten Terrorismus und Krieg zu bekämpfen". Details nennt die Firma nicht.

+++ 20:44 USA: Alle versprochenen Abrams-Panzer angekommen +++
Die USA haben alle zuvor zugesagten 31 Abrams-Panzer an die Ukraine geliefert, sagt der Sprecher des U.S. Army Europe and Africa Command, Martin O'Donnell, der Voice of America. Die ukrainischen Soldaten, die mit den US-Truppen in Deutschland an den Abrams ausgebildet wurden, seien ebenfalls in die Ukraine zurückgekehrt, zusammen mit Munition und Panzerersatzteilen, so O'Donnell. "Wir haben unseren Teil der Abmachung erfüllt. Von nun an ist es an ihnen (der Ukraine), zu entscheiden, wann und wohin sie diese einsetzen wollen", sagt der US-Militärs, wie die Voice of America zitiert.

+++ 19:51 Milliardenschäden durch Zerstörung von Kachowka-Staudamm +++
Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Südosten der Ukraine verursacht nach Berechnungen der UNO und der ukrainischen Regierung Schäden von fast 14 Milliarden Dollar (gut 13 Milliarden Euro). "Die nackten Zahlen sprechen für sich", sagt in Kiew der stellvertretende Vertreter des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) in der Ukraine, Christophoros Politis. Die Schäden durch die Staudamm-Zerstörung seien gewaltig. Der in russisch besetztem Gebiet liegende Staudamm am Fluss Dnipro war am 6. Juni zerstört worden, riesige Mengen Wasser traten aus und überschwemmten großflächige Gebiete. Moskau und Kiew bestreiten beide, für den Dammbruch verantwortlich zu sein.


Mehr über die Ereignisse vom Vortag lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, rog/dpa/rts/AFP

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