Fahrzeug als Rammbock benutzt 30-jähriger Italiener bei Auto-Attacke in Tel Aviv getötet
07.04.2023, 21:32 Uhr Artikel anhörenBei einer weiteren Attacke binnen eines Tages wird in Israel ein Mann getötet, fünf weitere Menschen werden verletzt. An der Strandpromenade in Tel Aviv setzt ein Angreifer ein Fahrzeug als Rammbock ein, so die Behörden. Alle Opfer sollen Touristen sein.
Nach einem Attentat in Tel Aviv mit einem Toten und fünf Verletzten hat die israelische Regierung die Mobilisierung zusätzlicher Polizisten und Soldaten angekündigt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe die Polizei angewiesen, alle Reserveeinheiten der Grenzpolizei zu mobilisieren, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Die Armee habe er angewiesen, "zusätzliche Kräfte zu mobilisieren, um den Terroranschlägen entgegenzutreten", hieß es weiter.
Die Polizei sprach von einem" Terroranschlag auf Zivilisten", bei dem ein Fahrzeug als Rammbock eingesetzt worden sei. Israelischen Sicherheitskreisen zufolge handelt es sich bei dem Fahrer des Wagens um einen israelischen Araber. Ein Polizist, der in der Nähe des Tatorts gewesen sei, habe den Mann "neutralisiert", als dieser versucht habe, eine Waffe zu ziehen. Der Angriff wurde auf der Strandpromenade der Küstenstadt verübt.
Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom wurde bei dem Angriff ein etwa 30 Jahre alter Mann getötet, bei dem es sich nach Angaben israelischer und italienischer Behörden um einen Italiener handelt. Mindestens fünf weitere Menschen wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. "Alle Opfer sind Touristen", erklärte der Rettungsdienst.
Zwei Tote bei Angriff in Westjordanland
Drei der fünf Verletzten, unter ihnen ein 17-jähriges Mädchen, erlitten demnach mittelgradige Verletzungen, die beiden anderen leichte. Im von Israel besetzten Westjordanland waren zuvor bereits zwei 16 und 20 Jahre alte Schwestern mit israelischer und britischer Staatsangehörigkeit bei einem Angriff getötet worden, ihre Mutter wurde schwer verletzt.
Die Lage im Nahen Osten hat sich inmitten des jüdischen Pessachfestes und des muslimischen Fastenmonats verschärft. Die Eskalation folgt auf Zusammenstöße zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei Mitte der Woche an der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem. Nach Raketenbeschuss aus dem Libanon griff Israel in der vergangene Nacht Ziele in dem Nachbarland und im Gazastreifen an. Zwei Frauen mit israelischer und britischer Staatsangehörigkeit wurden am Vormittag bei einem Angriff im Westjordanland getötet.
Quelle: ntv.de, kst/mbo/dpa/AFP