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WHO spricht von "Todeszone" 31 Frühchen aus Al-Schifa-Krankenhaus gerettet

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Israel behauptet, die Hamas missbraucht den Klinikkomplex für terroristische Zwecke.

Israel behauptet, die Hamas missbraucht den Klinikkomplex für terroristische Zwecke.

(Foto: picture alliance/dpa/Satellite image '2023 Maxar Technologies/AP)

Israel vermutet unter dem Al-Schifa-Krankenhaus eine Kommandozentrale der islamistischen Hamas. Die israelische Armee operiert daher seit einigen Tagen auf dem Gelände der Klinik, die allerdings auch nach wie vor 300 Patienten beherbergt. Immerhin werden 31 Frühchen in Sicherheit gebracht.

Aus dem Al-Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza sind alle 31 noch verbliebenen Frühgeborenen gerettet worden. Das teilen die von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde und der Rote Halbmond in dem Palästinensergebiet mit. Demnach wurden die Frühchen in Krankenwagen in den Süden des Gazastreifens verlegt. Ziel sei ihre Verlegung in ein Krankenhaus in Rafah nahe der ägyptischen Grenze, sagte der Generaldirektor für die Krankenhäuser im Gazastreifen, Mohammed Zakut. Die Babys würden von "drei Ärzten und zwei Krankenschwestern" begleitet.

Die israelische Armee operiert seit einigen Tagen auf dem Gelände des größten Krankenhauses im Gazastreifen. Israel wirft der islamistischen Hamas vor, den Klinikkomplex für terroristische Zwecke zu missbrauchen und unter den Gebäuden eine Kommandozentrale zu betreiben. Am Samstag hatten deswegen Hunderte Menschen den Krankenhauskomplex zu Fuß in Richtung südlichen Gazastreifen verlassen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnete die Klinik nach einem einstündigen Besuch von WHO-Mitarbeitern als "Todeszone". Den Angaben zufolge fehlen Wasser, elektrischer Strom, Medikamente und medizinische Ausrüstung sowie Lebensmittel. Die WHO will daher mit Partnerorganisationen eine sofortige Evakuierung der noch verbliebenen etwa 300 Patienten vorbereiten. Sie sollen in den kommenden Tagen ins Nasser-Krankenhaus und das Europäische Krankenhaus im Gazastreifen gebracht werden.

Schule getroffen?

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Am Samstag trafen zwei Angriffe Ziele in der Flüchtlingssiedlung Dschabalia im Norden des Gazastreifens. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden die von der UNO betriebene und als Flüchtlingsunterkunft genutzte Al-Fachura-Schule und ein weiteres Gebäude getroffen. Bei dem Angriff auf die Schule seien "mindestens 50 Menschen" getötet worden, bei dem Angriff auf das andere Gebäude 32 Mitglieder einer Familie.

Online verbreitete Aufnahmen zeigen mit Staub und Blut befleckte Leichen in der Al-Fachura-Schule, wo Matratzen unter Schulbänken ausgebreitet waren. Die Echtheit der Videoaufnahmen konnte noch nicht bestätigt werden. Die israelische Armee erklärte, dass israelische Soldaten in die Gegenden um Dschabalia und Seitun im Norden des Gazastreifens vorgedrungen seien. Sie habe "Berichte über einen Vorfall in der Region Dschabalia" erhalten und untersuche diese derzeit.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP

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