Politik

Hochschule und Klinik getroffen 49 Tote bei Raketenangriff auf ukrainisches Poltawa

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Die Stadt Poltawa ist Ziel eines russischen Raketenangriffs. Dabei werden nicht nur 49 Menschen getötet und 219 verletzt, wie das Verteidigungsministerium sagt, sondern es werden auch ein Militärinstitut und ein Krankenhaus getroffen.

Nach dem russischen Raketenangriff auf die zentralukrainische Stadt Poltawa ist die Zahl der Toten auf 49 gestiegen. Mindestens 219 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Dmytro Lasutkin, im ukrainischen Fernsehen. Der Gouverneur der Region Poltawa, Philip Pronin, bestätigte die Opferzahl. Seinen Angaben zufolge werden noch bis zu 18 Menschen unter den Trümmern vermutet.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor von 41 Toten und mehr als 180 Verletzten gesprochen. Seinen Angaben zufolge hatten zwei russische Raketen "eine Bildungseinrichtung und ein benachbartes Krankenhaus" in Poltawa getroffen. "Ein Gebäude des Instituts für Kommunikation wurde teilweise zerstört", erklärte Selenskyj im Onlinedienst Telegram.

Selenskyj erneuerte die Aufforderung an die westlichen Verbündeten, schnell Waffen zur Raketenabwehr zu liefern. "Flugabwehrsysteme und zugehörige Raketen sind in der Ukraine erforderlich und nicht irgendwo in einem Lager", unterstrich der Staatschef.

Auf zunächst nicht überprüfbaren Bildern in sozialen Netzwerken waren Leichen vor einem stark zerstörten, mehrstöckigen Gebäude zu sehen. Es soll sich dabei um das Militärinstitut für Telekommunikation und Informatisierung der Kiewer Polytechnischen Hochschule in Poltawa handeln. Angaben von Innenminister Ihor Klymenko zufolge wurden mindestens 25 Menschen aus den Trümmern gerettet. Im angrenzenden Wohngebiet seien durch die Druckwelle Fenster zerstört und Fassaden beschädigt worden, hieß es.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen die russische Invasion auch mit westlicher Militärhilfe. Selenskyj fordert fast täglich eine bessere Flugabwehr zum Schutz der Städte und reichweitenstarke Raketen, um auch Ziele im russischen Hinterland zu treffen.

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Schon am Morgen hatten Behörden russische Luft- und Artillerieangriffe auf ukrainisches Gebiet sowie Tote und Verletzte gemeldet. In der Stadt Saporischschja schlugen nach einem Besuch von Selenskyj am Montagabend Geschosse ein und töteten zwei Menschen. Ein Opfer sei ein achtjähriger Junge, schrieb Gebietsgouverneur Iwan Fedorow auf Telegram.

In der Großstadt Dnipro wurden durch Raketenbeschuss ein Mann getötet und sechs Menschen verletzt, wie die dortige Verwaltung mitteilte. In der Region gab es Berichten zufolge einen Treffer auf ein Umspannwerk. Im nordöstlichen Gebiet Sumy schlugen seit Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse ein. Es gebe drei Verletzte. Durch die Region Sumy an der Grenze zu Russland läuft der Nachschub für die ukrainischen Truppen bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk.

Quelle: ntv.de, als/dpa/AFP

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