Politik

Israel am "Rand des Wahnsinns" 71 iranische Abgeordnete fordern Bau einer Atombombe

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Der Iran betont stets, auch aus religiösen Gründen nicht nach Atomwaffen zu streben.

Der Iran betont stets, auch aus religiösen Gründen nicht nach Atomwaffen zu streben.

(Foto: dpa)

Vorwürfen des Westens zum Trotz strebt der Iran offiziell aus religiösen Gründen nicht nach Atomwaffen. Das könnte sich nun ändern. Eine große Gruppe Abgeordneter fordert einen Kurswechsel. Der Grund: Die Angriffe vonseiten des Erzfeinds Israel.

Im Iran fordern Dutzende Abgeordnete vor dem Hintergrund militärischer Spannungen mit dem Erzfeind Israel den Bau einer Atombombe. In einem Brief an den Nationalen Sicherheitsrat und die Staatsgewalten verlangten 71 der insgesamt 290 Volksvertreter im Parlament (Madschles) eine Neubewertung der Verteidigungsdoktrin, wie iranische Medien berichteten. In ihrem Schreiben begründen sie die Forderung mit der veränderten Sicherheitslage in der Region.

Der Iran betont stets, auch aus religiösen Gründen nicht nach Atomwaffen zu streben. Dazu verweist das Land auf eine Fatwa, ein religiöses Rechtsgutachten des obersten Führers Chamenei: Dieses verbietet der offiziellen Darstellung zufolge sowohl den Bau als auch den Einsatz von Massenvernichtungswaffen.

Die Abgeordneten argumentierten nun, die Welt habe sich verändert. Israel sei "an den Rand des Wahnsinns geraten" und greife "ohne jede Beachtung internationaler Verpflichtungen an", hieß es in dem Schreiben. Atomwaffen zu Abschreckungszwecken verstießen nicht gegen das Gutachten, so die Politiker.

Im Juni hatte Israel zwölf Tage lang Krieg gegen die Islamische Republik geführt und gemeinsam mit den USA zentrale iranische Atomanlagen bombardiert. Danach spitzte sich der Streit zwischen Teheran und dem Westen auch auf diplomatischer Ebene zu. Der Westen wirft der iranischen Führung vor, nach Atomwaffen zu streben. Teheran bestreitet dies.

Quelle: ntv.de, toh/dpa

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