Entwarnung nach einem Monat AKW Saporischschja wieder ans Stromnetz angebunden
23.10.2025, 12:16 Uhr Artikel anhören
Das Atomkraftwerk in Enerhodar in der ukrainischen Region Saporischschja ist das größte Europas - und wird seit 2022 von Russland besetzt gehalten.
(Foto: dpa)
Seit vier Wochen wird das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk in der ukrainischen Region Saporischschja mittels Generatoren gekühlt. Die externe Stromversorgung ist unterbrochen. Nun kann eine Leitung aber trotz des andauernden Krieges repariert werden.
Eine der beiden Stromleitungen zum russisch besetzten ukrainischen Atomkraftwerk Saporischschja ist repariert worden. Dies bestätigte die ukrainische Energieministerin Switlana Hryntschuk im staatlichen Nachrichtenfernsehen. Der in der Besatzungszeit zehnte Blackout habe damit genau einen Monat gedauert.
Repariert worden sei eine 750-Kilowatt-Leitung. Die Reparatur der zweiten 330-Kilowatt-Leitung dauere noch an. Hryntschuk erneuerte dabei den Vorwurf an die russische Seite, dass diese systematisch die Stromleitungen zum AKW beschieße, um die Verbindung zum ukrainischen Stromnetz zu kappen.
Auf der russischen Seite bestätigte Wladimir Rogow als ein Sprecher der Besatzungsverwaltung die Reparatur. Für die Arbeiten sei unter Vermittlung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine örtliche Waffenruhe vereinbart worden. Die IAEA bestätigte auf der Plattform X ebenfalls die Wiederherstellung der ersten Stromleitung.
Das mit sechs Blöcken und einer Nennleistung von 6000 Megawatt größte Atomkraftwerk Europas ist seit März 2022 von russischen Truppen besetzt. Alle Blöcke sind abgeschaltet, müssen aber noch weiter gekühlt werden. Die Kühlsysteme werden durch eine externe Stromversorgung versorgt. Bei Stromausfällen gewährleisten Dieselgeneratoren die Kühlung.
Quelle: ntv.de, lar/dpa