Weidel und Chrupalla bestätigt AfD-Fraktion nimmt ultrarechte Krah und Helferich auf
25.02.2025, 11:16 Uhr Artikel anhören
Wechselt aus Brüssel nach Berlin: Maximilian Krah.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die AfD hat nach der Bundestagswahl eine mehr als doppelt so große Fraktion wie in der letzten Amtszeit. Den Vorsitz übernehmen erneut Weidel und Chrupalla. Auch zwei mit Skandalen in Verbindung stehende Rechtsaußen dürfen zukünftig mitwirken.
Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag hat die umstrittenen Maximilian Krah und Matthias Helferich in ihre Reihen aufgenommen. Beide können aus der Fraktion fortan nur noch mit einer Zweidrittelmehrheit entfernt werden.
Der zum ultrarechten AfD-Lager zählende Krah sitzt seit 2019 im Europaparlament und war bei der Europawahl im vergangenen Juni Spitzenkandidat. Dann wurde ein Mitarbeiter Krahs wegen des Verdachts der Spionage für China festgenommen. Außerdem soll Krah Gelder aus Russland angenommen haben, was er selbst bestreitet.
Wenige Wochen vor der Europawahl 2024 sorgte Krah mit verharmlosenden Äußerungen über die SS für zusätzliche Empörung. Krah wurde von der AfD-Spitze um Weidel vom Wahlkampf suspendiert, die AfD-Delegation im Europaparlament schloss ihn aus ihren Reihen aus.
Weidel und Chrupalla erneut gewählt
Helferich wurde 2021 als AfD-Kandidat in den Bundestag gewählt, verzichtete aber nach umstrittenen Äußerungen mit NS-Bezug auf eine Mitgliedschaft in der Fraktion und saß seitdem als Fraktionsloser im Bundestag. Der Dortmunder AfD-Politiker zog am Sonntag über die nordrhein-westfälische Landesliste erneut in den Bundestag ein. Er hatte sich 2017 in einem nicht öffentlichen Facebook-Chat als "das freundliche Gesicht des NS" bezeichnet.
Die bisherigen Vorsitzenden der Fraktion Alice Weidel und Tino Chrupalla sollen diese auch fortan weiter anführen. Die neu gewählten Abgeordneten bestätigten bei der konstituierenden Sitzung der AfD-Fraktion in Berlin das Führungsduo mit großer Mehrheit im Amt. Weidel und Chrupalla bekamen 135 von 144 abgegebenen Stimmen. Es gab 7 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen.
Im Amt als stellvertretende Fraktionschefs bestätigt wurden: Sebastian Münzenmaier, Beatrix von Storch, Jörn König und Stefan Keuter. Neu in die Runde der Stellvertreter gewählt wurde Markus Frohnmaier. Erster Parlamentarischer Geschäftsführer bleibt Bernd Baumann.
Die neue AfD-Fraktion hatte sich zuvor konstituiert. Die AfD hatte ihr Ergebnis bei der Bundestagswahl von 10,4 auf 20,8 Prozent verdoppelt und stellt jetzt 152 Abgeordnete, nach zuletzt 77 in der zu Ende gehenden Legislaturperiode.
Quelle: ntv.de, lme/dpa/AFP