Politik

RTL/n-tv Trendbarometer AfD wird vor allem aus Protest gewählt

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Die AfD bekommt ihre Stimmen laut RTL/n-tv Trendbaromter vor allem aus Protest gegen "Altparteien".

(Foto: imago/Karina Hessland)

Bei den kommenden Landtagswahlen in Ostdeutschland erwarten laut RTL/n-tv Trendbaromter viele Menschen große Erfolge der AfD. Dabei hat eine Mehrheit Vorbehalte gegen die Partei. Die Wähler geben ihr laut der Umfrage vor allem aus Protest gegen die "Altparteien" die Stimme.

Die AfD wird vor allem aus Protest "gegen die Alt-Parteien" gewählt. Das geht aus einer Forsa-Umfrage für das RTL/n-tv-Trendbarometer hervor. 45 Prozent der AfD-Anhänger antworteten entsprechend auf die Frage, warum sie der Partei ihre Stimmen geben würden. Die "Altparteien" werden demnach häufig als "Kartell" oder "Sumpf" bezeichnet, sie würden eine Diktatur ausüben.

34 Prozent der Wähler sind laut der Umfrage überzeugt, dass die AfD "die wahren Interessen des Volkes" vertritt und "Mut zur Wahrheit" hat, im Gegensatz zur "Diktatur der Lügenpresse". Weitere 24 Prozent haben Angst vor "Überfremdung" und "Islamisierung". Mehrfachantworten waren möglich.

In Brandenburg, Sachsen und Thüringen, wo im Herbst Landtagswahlen stattfinden, hat laut Forsa eine große Mehrheit der Bürger Vorbehalte gegenüber der AfD. Von den Wahlberechtigten, die nicht mit der AfD sympathisieren, halten 79 Prozent die Alternative für Deutschland für "eine Partei am extrem rechten Rand". Nur 6 Prozent fänden es gut für das Land, wenn die AfD als stärkste Partei in den jeweiligen Landtag einziehen würde - 92 Prozent fänden das "weniger gut bzw. nicht gut". Falls die AfD stärkste Partei würde, sollten die anderen Parteien "eine Regierung ohne die AfD bilden", das wollen 74 Prozent der Befragten ohne AfD-Präferenz.

Dagegen glauben 92 Prozent der AfD-Anhänger, es wäre gut für das Land, wenn "ihre" Partei bei der Landtagswahl siegen würde. 93 Prozent von ihnen wollen, dass die AfD in dem Fall auch regiert. Nur 4 Prozent halten die AfD für eine Partei am extrem rechten Rand, für 95 Prozent ist sie eine "normale Partei".

Größe der AfD "wird stark überschätzt"

Forsa-Chef Manfred Güllner sagte der der Mediengruppe RTL dazu: "Die AfD-Anhänger sind eine recht homogene, zu 70 Prozent von Männern getragene verschworene Gemeinschaft. Ihre Größe allerdings wird stark überschätzt." Die überwiegende Mehrheit der Bürger in Brandenburg, Thüringen und Sachsen stimme mit den Einstellungen der AfD-Anhänger nicht überein. "Allerdings gelingt es den anderen Parteien bislang nicht in ausreichendem Maße, diese Bürger zur Wahl zu bewegen", so Güllner.

Bei den anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen erwarten viele einen großen Erfolg der AfD. Allerdings haben bei der Europawahl von 100 Wahlberechtigten in Brandenburg nur 12, in Thüringen 14 und in Sachsen 16 der AfD ihre Stimme gegeben. 88,86 beziehungsweise 84 Prozent der Wahlberechtigten gaben der Partei nicht ihre Stimme. Und die Zahl der Nichtwähler war mit 40,5 Prozent in Brandenburg, in Thüringen mit 38,5 Prozent und in Sachsen mit 36,4 Prozent deutlich größer als die Zahl der AfD-Wähler.

Dennoch glauben in Brandenburg 59, in Thüringen 58 und in Sachsen sogar 72 Prozent der Bürger, dass zwischen 30 bis 50 Prozent ihrer Mitbürger die Ziele der AfD unterstützen. Von den AfD-Anhängern glauben das sogar 89 Prozent. Deshalb sind sie auch überzeugt, dass die Partei einen großen Teil des gesamten Volkes repräsentiert.

Grüne und Union gleichauf

Derweil bleibt die politische Stimmung in Deutschland stabil. Im aktuellen RTL/n-tv Trendbarometer sind die Grünen weiterhin gleichauf mit der Union, SPD und AfD konkurrieren um Platz 3, vor FDP und Linkspartei. Gegenüber der Vorwoche gab es keine Veränderungen.

Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, ergäbe sich folgende Stimmverteilung: CDU/CSU 26 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 12 Prozent (20,5%), FDP 8 Prozent (10,7%), Grüne 26 Prozent (8,9%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 12 Prozent (12,6%). 8 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 19 Prozent aller Wahlberechtigten sind derzeit unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler 2017: 23,8%).

Quelle: ntv.de, mli

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