Politik

Vermittler bei Trump-Treffen Agalarow nennt E-Mails "Erfindungen"

Aras Agalarow ist ein frührer Geschäftspartner von Donald Trump.

Aras Agalarow ist ein frührer Geschäftspartner von Donald Trump.

(Foto: REUTERS)

Vor dem Treffen von Donald Trump Jr. mit einer russischen Anwältin soll der Milliardär Agalarow belastende Informationen über Hillary Clinton in Aussicht gestellt haben. Das belegt der Mailverkehr des Präsidentensohns. Doch Agalarow will von nichts wissen.

Der russische Milliardär Aras Agalarow hat bestritten, dem ältesten Sohn von US-Präsident Donald Trump über eine russische Anwältin belastende Informationen über Hillary Clinton angeboten zu haben. "Das sind Erfindungen", sagte Agalarow im Radiosender Business FM. "Ich weiß nicht, wer sie erfunden hat und was Hillary Clinton damit zu tun hat", fügte der Geschäftsmann hinzu.

Donald Trump Jr. hatte am Dienstag unter wachsendem Druck mehrere brisante E-Mails veröffentlicht. Der Mailwechsel belegt, dass der britische Publizist Robert Goldstone während des Wahlkampfes im Juni 2016 ein Treffen des Trump-Sohns mit der russischen Anwältin Natalia Weselnizkaja arrangierte. Goldstone stellte dabei belastendes Material über die demokratische Präsidentschaftskandidatin Clinton in Aussicht. Trump Jr. reagierte auf das Angebot mit den Worten: "Wenn es das ist, was Sie sagen, liebe ich es."

Goldstone arbeitet als Agent für Agalarows Sohn, den russischen Popsänger Emin Agalarow. Dessen Name taucht mehrmals im Mailverkehr auf. Nach Angaben Goldstones habe er das Treffen auf Bitte des Agalarow-Sohns arrangiert - das sagte der Brite der "New York Times". Aras Agalarow war der Geschäftspartner des heutigen US-Präsidenten beim "Miss Universe"-Schönheitswettbewerb in Moskau 2013. Die Agalarow-Familie unterhält laut "Washington Post" auch enge Verbindungen zum russischen Staatschef Wladimir Putin.

Agalarow will Goldstone "nicht gut" kennen

Goldstone, ein britischer Freund der Trumps, hatte in einer seiner E-Mails an den Trump-Sohn geschrieben, der russische Generalstaatsanwalt habe bei einem Treffen mit Agalarow angeboten, Trumps Wahlkampfteam "offizielle Dokumente" über angebliche Russland-Verbindungen Clintons zu verschaffen. Russland und die russische Regierung wollten damit seinen Vater unterstützen, heißt es in den Dokumenten. Agalarow wies diese Angaben nun als "Erfindungen" zurück und gab zudem an, Goldstone "nicht gut" zu kennen.

Trump Jr. hatte sich im Juni des vergangenen Jahres im New Yorker Trump Tower mit der russischen Anwältin getroffen. An dem Treffen nahmen auch der Trump-Schwiegersohn und heutige Präsidentenberater Jared Kushner sowie der damalige Wahlkampfmanager von Trump, Paul Manafort, teil. Beide Seiten bestehen aber darauf, dass bei dem Treffen keine Informationen über Clinton weitergegeben wurden.

Quelle: ntv.de, jug/AFP

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