Politik

Räumung des Hambacher Forsts Aktivisten bespritzten Beamte mit Urin

Polizisten sichern die Räumarbeiten im Hambacher Forst.

Polizisten sichern die Räumarbeiten im Hambacher Forst.

(Foto: REUTERS)

Der Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen wird seit Wochen von Braunkohle-Gegnern besetzt. Nun beginnt der Energiekonzern RWE damit, die umstrittenen Rodungsarbeiten vorzubereiten. Die Polizei ist mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Die Polizei ist am Morgen mit einem großen Aufgebot in Teile des Hambacher Forstes vorgerückt. Der Wald am Rheinischen Braunkohletagebau ist teilweise von Tagebau-Gegnern und Waldschützern besetzt. Immer wieder kommt es zu Zusammenstößen von Beamten und Aktivisten. Nach Polizeiangaben wollen Mitarbeiter des Energieunternehmens RWE damit beginnen, Hindernisse am Waldboden wegzuräumen. Die Beamten schützen die Arbeiter dabei, sagte ein Polizeisprecher. Mehrere Hundert Polizisten sind im Einsatz. Drei Menschen wurden bereits festgenommen.

Bei dem Einsatz wurden die Beamten nach Angaben der Polizei mit Pyrotechnik beschossen und von Holzplattformen auf Bäumen mit Urin und Fäkalien bespritzt. Bei einem Festgenommenen handelt es sich demnach um einen Demonstranten, der sich auf einer dieser Konstruktionen befand. Zudem wurden zwei Frauen festgenommen, bei denen Gegenstände zum Bau von Zwillen und Geschossen gefunden wurden. Bombenattrappen erschweren das Vorrücken der Beamten zusätzlich.

Das Energieunternehmen RWE Power will für den Braunkohleabbau mehr als 100 der verbliebenen 200 Hektar Wald abholzen. Dies wäre mit Beginn der Rodungssaison ab 1. Oktober möglich. Gegen die Abholzung gibt es seit langem heftige Proteste von Waldbesetzern: Der Forst ist für Umweltschützer eine Art Symbol im Kampf gegen Kohleverstromung. Darüber hinaus fordert ein breites Bündnis von Natur- und Klimaschützern einen Rodungsstopp, solange die bundesweite Kohle-Kommission in Berlin über einen Kohle-Ausstieg miteinander im Gespräch ist.

Quelle: ntv.de, jwu/agr/dpa/AFP

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