"Auflehnung gegen Untätigkeit" Aktivisten färben Canal Grande in Venedig
10.12.2023, 02:39 Uhr Artikel anhören
Vor einigen Monaten färben Klimaaktivisten das Wasser im Trevi-Brunnen in Italien ein, um für ihre Anliegen einzutreten. Nun trifft es einen anderen Touristenmagneten, der auch noch viel mehr Wasser führt. So dürfen einigen Touristen dann über eine grüne Hauptwasserstraße Venedigs schippern.
Umweltaktivisten der Gruppe Extinction Rebellion haben Farbstoff in den Canal Grande in Venedig und in mehrere italienische Flüsse gekippt, um gegen das "Scheitern" der laufenden internationalen Klimaverhandlungen zu protestieren. Die Aktivisten gossen eine grün fluoreszierende Flüssigkeit in den Canal Grande. Gleichzeitig entrollten sie an Seilen und Gurten hängend von der Rialto-Brücke ein Transparent mit der Aufschrift "COP28: Während die Regierung redet, hängen wir am seidenen Faden".
Die Gruppe Extinction Rebellion Italy teilte via X mit, dass sie einen "harmlosen" Farbstoff eingesetzt habe. "Die Klimakrise hat bereits katastrophale Auswirkungen auf Italien, die Wissenschaft sagt uns, dass es noch schlimmer wird und die Politik verschwendet ihre Zeit mit einer Farce", erklärten die Aktivisten zur derzeit in Dubai stattfindenden UN-Klimakonferenz. "Wir lehnen uns gegen diese Untätigkeit auf, wir können nicht schweigen, während unsere Zukunft an die fossilen Industrien verkauft wird!"
Auch grüne Stellen im Tiber und im Po
Ähnliche Aktionen gab es im Tiber in Rom, in einem Kanal in Mailand und im Po in Turin, wie aus in Onlinediensten veröffentlichten Bildern hervorgeht. Im Mai hatten Umweltaktivisten bereits das Becken des berühmten Trevi-Brunnens in Rom schwarz gefärbt, nachdem es im Nordosten Italiens verheerende Überschwemmungen gab, die ihrer Meinung nach eine "Warnung" angesichts des Klimawandels darstellten.
In den Vereinigten Arabischen Emiraten findet derzeit die 28. Weltklimakonferenz statt. Dort wird derzeit über eine weltweite Abkehr von fossilen Energien wie Öl und Gas gestritten. Die COP 28 soll noch bis Dienstag dauern.
Quelle: ntv.de, mpe/AFP