Politik

Zerstörung von Uneso-Weltkulturerbe Al Mahdi ist des Kriegsverbrechens schuldig

Ahmad Al Faqi Al Mahdi muss für neun Jahre ins Gefängnis.

Ahmad Al Faqi Al Mahdi muss für neun Jahre ins Gefängnis.

(Foto: AP)

Weil er im Sommer 2012 die Zerstörung von Welterbestätten in Timbuktu angeordnet hat, muss der Dschihadist Ahmad Al Faqi Al Mahdi für neun Jahre ins Gefängnis. Der Strafgerichtshof in Den Haag spricht ihn des Kriegsverbrechens schuldig.

Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) in Den Haag hat den Islamisten Ahmad Al Faqi Al Mahdi wegen der Zerstörung von Welterbestätten im malischen Timbuktu verurteilt. Die Kammer habe "einstimmig entschieden", den Angeklagten des "Kriegsverbrechens" schuldig zu sprechen, sagte Richter Raul Pangalangan. Die Anklage hatte zuvor offiziell eine Haftstrafe von neun bis elf Jahren beantragt. Dem folgte das Gericht: Al Mahdi muss für neun Jahre ins Gefängnis.

Dem Islamisten wird die Zerstörung von neun Mausoleen und eines Teils der Sidi-Yahia-Moschee in der Wüstenstadt Timbuktu vorgeworfen. Er hatte sich zum Prozessauftakt am Montag als erster Angeklagter in der Geschichte des Strafgerichtshofs schuldig bekannt. Auch entschuldigte er sich bei den Maliern dafür, nach der Einnahme der Stadt durch Islamisten im Juni und Juli 2012 die Zerstörung des Unesco-Weltkulturerbes angeordnet zu haben.

Mahdi hatte als Mitglied der Islamistengruppe Ansar Dine, die 2012 etwa zehn Monate lang den Norden Malis kontrollierte, die Sittenpolizei in Timbuktu angeführt. Er wachte über die Einhaltung der von Ansar Dine äußerst streng ausgelegten Regeln des Islam. Demnach ist eine Heiligenverehrung, wie sie in Timbuktu seit Jahrhunderten praktiziert wird, verboten.

Die Mausoleen von Timbuktu sind die Begräbnisstätte verstorbener Gelehrter, die als Schutzheilige bei Ereignissen wie Hochzeiten oder bei Problemen wie Hungersnöten angerufen werden. Wegen ihrer zahlreichen Mausoleen gilt Timbuktu als "Stadt der 333 Heiligen".

Quelle: ntv.de, jug/dpa/AFP

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