Übereinkunft mit Tino ChrupallaAlice Weidel wird erste Kanzlerkandidatin der AfD

Die AfD ist bundesweit in Umfragen stark, eine Chance auf die Kanzlerschaft hat sie aber nicht. Dennoch wird die Partei erstmals eine Kandidatin ins Rennen schicken: Alice Weidel.
Die AfD-Vorsitzende Alice Weidel soll Kanzlerkandidatin ihrer Partei für die Bundestagswahl 2025 werden. Am Mittwoch haben sich die Bundessprecher der Alternative für Deutschland zur Kanzlerkandidatur 2025 besprochen. Im Ergebnis wird Bundessprecher Tino Chrupalla Anfang Dezember dem Bundesvorstand Alice Weidel als Kanzlerkandidatin vorschlagen, teilte die Partei in einer Presseerklärung mit. Zuvor hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) darüber berichtet.
Am 7. Dezember werden weiterführend die Landessprecher und Anfang 2025 der Konvent der Partei in den Entscheidungsprozess einbezogen, so die AfD weiter. Ziel ist es, dem Bundesparteitag diesen Vorschlag im April 2025 geschlossen zur Abstimmung vorzulegen. Dort soll die 45-Jährige dann offiziell von den Delegierten gewählt werden.
Wie mehrere AfD-Landesvorsitzende dem RND bestätigten, soll Chrupalla zugunsten seiner Co-Parteichefin auf eigene Ambitionen verzichtet haben. Die beiden seien aber übereingekommen, den Bundestagswahlkampf der in Teilen rechtsextremen Partei gemeinsam bestreiten zu wollen. Chrupallas Entscheidung sei mit Respekt zur Kenntnis genommen worden, berichtet das RND. Der Sachse hatte sich in den vergangenen Jahren auch in westdeutschen Landesverbänden eine Vertrauens- und Machtbasis aufgebaut.
Der 49-jährige Malermeister aus der Lausitz und die Ökonomin, deren Familie in der Schweiz lebt, führen seit 2021 gemeinsam die AfD-Bundestagsfraktion und seit 2022 gemeinsam die Partei. Die AfD würde zur Bundestagswahl 2025 zum ersten Mal eine Kanzlerkandidatin aufstellen. Bisher hatten Spitzenkandidaten im Duo die Partei in die Wahlkämpfe geführt. 2017 waren es Weidel und Alexander Gauland, 2021 Weidel und Chrupalla.