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"Risiko regionaler Flächenbrand" Staatschefs verurteilen iranischen Angriff auf Israel scharf

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Olaf Scholz erfuhr auf dem Flug nach China vom iranischen Angriff.

Olaf Scholz erfuhr auf dem Flug nach China vom iranischen Angriff.

(Foto: IMAGO/photothek)

Der Angriff des Irans auf Israel verstärkt die Sorge vor einer katastrophalen Zuspitzung der Lage in Nahost. Scholz befürchtet gar einen "regionalen Flächenbrand". Der britische Premier Sunak fordert, weiteres Blutvergießen müsse verhindert werden.

Mehrere Staatschefs haben den iranischen Angriff auf Israel scharf verurteilt. Bundeskanzler Olaf Scholz sagte, "mit dieser unverantwortlichen und durch nichts zu rechtfertigenden Attacke" riskiere der Iran einen "regionalen Flächenbrand". Scholz hatte von den Angriffen auf dem Flug nach China erfahren. "In diesen schweren Stunden steht Deutschland eng an der Seite Israels. Über weitere Reaktionen werden wir uns nun eng mit unseren G7-Partnern und Verbündeten besprechen." Während der Iran die USA nachdrücklich aufforderte, sich aus dem Konflikt herauszuhalten, sicherte US-Präsident Joe Biden Israel erneut die "unerschütterliche" Unterstützung seines Landes zu.

"Unsere Verpflichtung für Israels Sicherheit gegen Bedrohungen aus dem Iran und von dessen Stellvertretern ist unerschütterlich", erklärte Biden im Onlinedienst X. Er hatte zuvor eine Dringlichkeitssitzung mit seinem für Sicherheitsangelegenheiten zuständigen Team abgehalten.

Sunak: "Niemand möchte weiteres Blutvergießen"

Biden hatte schon vor Beginn des iranischen Angriffs einen Wochenend-Aufenthalt im US-Bundesstaat Delaware abgebrochen und war nach Washington zurückgekehrt. Nach Angaben des Weißen Hauses nahmen dann an der Dringlichkeitssitzung unter anderen Verteidigungsminister Lloyd Austin, Außenminister Antony Blinken und der Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA, William Burns, teil. Das Team des US-Präsidenten stehe in "ständigem Austausch" mit den israelischen Partnern und weiteren Verbündeten, teilte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, Adrienne Watson, mit.

Der britische Premierminister Rishi Sunak sagte, Großbritannien werde sich "weiterhin für die Sicherheit Israels einsetzen". "Gemeinsam mit unseren Verbündeten arbeiten wir unter Hochdruck daran, die Lage zu stabilisieren und eine weitere Eskalation zu verhindern", fügte Sunak hinzu. "Niemand möchte weiteres Blutvergießen sehen." Frankreichs Außenminister Stéphane Séjourné schrieb auf X: "Mit der Entscheidung zu dieser beispiellosen Handlung hat der Iran eine neue Stufe der Destabilisierung überschritten." Frankreich bekräftige seine Unterstützung für Israels Sicherheit.

Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, verurteilte die iranischen Angriffe. "Ich bin zutiefst beunruhigt über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region. Ich fordere alle Parteien auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um jede Handlung zu vermeiden, die zu größeren militärischen Konfrontationen an mehreren Fronten im Nahen Osten führen könnte", so Guterres in einer Erklärung.

Der Iran hat erstmals seine Drohung wahr gemacht und Israel direkt angegriffen. Mehr als 200 Drohnen und Raketen seien auf Israel abgefeuert worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Die "große Mehrheit" davon sei abgefangen worden. Der Angriff dauerte mehrere Stunden, ehe der israelische Heimatschutz Entwarnung gab. Die Einwohner im Norden und Süden des Landes müssten sich nicht mehr in der Nähe von Schutzräumen aufhalten, hieß es in einer Mitteilung auf der Webseite des Heimatschutzes.

Quelle: ntv.de, mba/dpa/AFP

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