Politik

Zwei Jugendliche beschuldigt Anklage wegen Anschlags auf Sikh-Tempel

Die Gerichtsverhandlung soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

Die Gerichtsverhandlung soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Drei Jugendliche sollen für einen Anschlag auf einen Sikh-Tempel in Essen verantwortlich sein. Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage. Als Motiv gibt sie eine "radikalislamische Einstellung" an. Weitere Verdächtige sitzen noch in U-Haft.

Gut drei Monate nach dem Sprengstoffanschlag auf einen Tempel der Religionsgemeinschaft der Sikh in Essen hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen drei Jugendliche erhoben. Ihnen wird unter anderem versuchter Mord und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion vorgeworfen, wie das Essener Landgericht mitteilte. Sollte das Gericht die Anklage zulassen, würde der Prozess wegen des jugendlichen Alters der Beschuldigten ohne Öffentlichkeit stattfinden.

Bei den Angeschuldigten handelt es sich nach Informationen der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" um zwei 16-Jährige und einen 17-jährigen. Als Motiv nennt die Anklage der Zeitung zufolge eine "radikalislamische Einstellung" der Täter.

Sikhs als Ungläubige gesehen

Laut Anklage sollen sich die Jugendlichen die Sikh-Gemeinde als Anschlagsziel ausgewählt haben, weil sie mit der Behandlung von Muslimen durch Sikhs im nördlichen Indien nicht einverstanden sind und sie die Sikhs als Ungläubige ansehen.

Die Jugendlichen sollen bei dem Anschlag vom 16. April einen präparierten Feuerlöscher zur Detonation gebracht haben. Zur Tatzeit fand in dem Gebetsraum eine Hochzeitszeremonie statt. Zu den Gästen zählten überwiegend Sikhs unterschiedlicher Nationalitäten. Bei der Explosion wurden ein 60-Jähriger schwer und zwei weitere Männer im Alter von 47 und 56 Jahren leicht verletzt.

Noch zwei weitere Jugendliche sitzen im Zusammenhang mit dem Anschlag in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen gegen sie dauern an. Die fünf sollen diesen Angaben zufolge Mitglieder einer WhatsApp-Gruppe mit etwa einem Dutzend Teilnehmern gewesen sein. Über die Gruppe sei auch die Tat geplant worden.

Quelle: ntv.de, sro/AFP/dpa

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