Für die Beschäftigten der LänderAnstehende Tarifrunde: Verdi-Chef zieht rote Linie

Die Tarifrunde für 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst startet in der kommenden Woche. Verdi-Chef Werneke macht schon mal klar, unter welcher Linie man auf keinen Fall abschließen wolle - und wann man mit Warnstreiks einsteigen will.
Die Deutschen müssen sich auf Streiks im Winter einstellen. Die Bundesländer müssten in der Anfang Dezember beginnenden Tarifrunde für 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst spätestens in der zweiten Verhandlungsrunde "einen Vorschlag machen, der realitätstauglich ist", fordert Verdi-Chef Frank Werneke in der "Süddetuschen Zeitung". Die zweite Runde findet Mitte Januar statt. Ein möglicher Ausstand hätte größere Auswirkungen: "Wenn Warnstreiks nötig sind, rufen wir zu breiter Beteiligung auf: Das kann beispielsweise Universitätskliniken, angestellte Lehrerinnen, Polizeiangestellte oder auch Personal betreffen, das die winterlichen Straßen räumt".
Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel von der SPD, der für die Bundesländer verhandelt, hat die Verdi-Forderung von sieben Prozent mehr Gehalt bereits als "astronomisch" abgelehnt. Werneke macht nun klar: "Wir haben nicht vor, unter dem Tarifergebnis für Bund und Kommunen abzuschließen" - 5,8 Prozent Gehaltserhöhung für 27 Monate.
Im Hinblick auf die Tarifrunde für den Öffentlichen Dienst der Länder hatten die Gewerkschaften vergangene Woche sieben Prozent mehr Lohn gefordert, mindestens aber 300 Euro mehr im Monat. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen, wie Verdi und der Deutsche Beamtenbund (dbb) zu den Beschlüssen ihrer Tarifkommissionen erklärten. "Die Beschäftigten wollen ein klares Signal der Arbeitgeber, dass ihre Leistungen künftig besser honoriert werden", sagte Verdi-Chef Frank Werneke. Die Verhandlungen starten am 3. Dezember und werden Mitte Januar fortgesetzt. Eine Einigung vor der dritten Gesprächsrunde, die am 11./12./13. Februar stattfinden soll, gilt als unwahrscheinlich.