Politik

26-Jähriger ist IS-Anhänger Araber nach Anschlägen in Jerusalem in Haft

Bei Bombenexplosionen an zwei Bushaltestellen in Jerusalem wurden Ende November zwei Menschen getötet und 13 verletzt.

Bei Bombenexplosionen an zwei Bushaltestellen in Jerusalem wurden Ende November zwei Menschen getötet und 13 verletzt.

(Foto: picture alliance / AA)

Nach dem Doppelanschlag in Jerusalem mit zwei Todesopfern im November nehmen die Sicherheitsbehörden einen Verdächtigen fest. Der Inlandsgeheimdienst Schin Beth teilt mit, der 26-jährige Araber sei Anhänger des Islamischen Staates.

Ein 26-jähriger israelischer Araber soll nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes vor einem Monat Bombenanschläge an zwei Bushaltestellen in Jerusalem verübt haben. Nach Aufhebung einer Nachrichtensperre teilte der Geheimdienst Schin Bet mit, der Maschinenbauingenieur sei bereits am 29. November festgenommen worden. Er sei Anhänger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS).

Ende November waren bei Bombenexplosionen an zwei Bushaltestellen in Jerusalem ein 15-jähriger israelisch-kanadischer Jugendlicher und ein etwa 50 Jahre alter Israeli getötet sowie 13 weitere Menschen verletzt worden. Es handelte sich um die ersten Bombenanschläge in Jerusalem seit 2016.

Das Verhör habe ergeben, dass der Mann allein handelte und die Taten sehr lange vorbereitet hatte, hieß es in der Mitteilung von Schin Bet. Die Sprengsätze habe er im Westjordanland gebaut und dort auch in einer Grube Explosionen getestet. Dort habe er auch Materialien zum Bau weiterer Sprengsätze versteckt. Bei dem Tatverdächtigen seien auch ein Gewehr sowie ein einsatzbereiter Sprengsatz gefunden worden. Er habe weitere Anschläge geplant. Ein Gericht habe seine Haft am Dienstag verlängert, es werde in den kommenden Tagen mit einer Anklage gerechnet.

Neue Terrorwelle seit dem Frühjahr

In diesem Jahr wurden bereits mindestens 27 Menschen durch Anschläge in Israel, Ost-Jerusalem und dem Westjordanland getötet, darunter auch mehrere Soldaten und Sicherheitskräfte. Seit Beginn einer Terrorwelle im Frühjahr unternimmt Israels Armee im besetzten Westjordanland vermehrt Razzien.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden dieses Jahr 170 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen, bei Zusammenstößen oder eigenen Anschlägen getötet. 49 weitere Palästinenser wurden im August bei dreitägigen Kämpfen zwischen militanten Palästinensern im Gazastreifen und der israelischen Armee getötet. UN-Angaben zufolge war 2022 das Jahr mit den meisten Todesopfern seit dem Palästinenseraufstand von 2002 bis 2005, der sogenannten zweiten Intifada.

Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP

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