Politik

Offensive in der Provinz Idlib Assad-Truppen erobern Rebellenhochburg

Einheiten des syrischen Machthabers Assad auf dem Vormarsch.

Einheiten des syrischen Machthabers Assad auf dem Vormarsch.

(Foto: AP)

Erfolg für Assad: Mit Unterstützung der russischen Luftwaffe nehmen Soldaten des syrischen Machthabers die Stadt Maarat al-Numan ein. Als letzte Bastion in der Gegend bleibt den Rebellen jetzt nur noch die Provinzhauptstadt Idlib.

Beim Kampf um die Rebellenhochburg Idlib im Nordwesten Syriens hat die Armee von Präsident Baschar al-Assad einen für sich wichtigen Teilerfolg erzielt. Nach Angaben von Beobachtern gelang es der syrischen Armee, in das Zentrum der zweitgrößten Stadt der Provinz einzudringen. Mithilfe der russischen Luftwaffe habe die Armee die komplette Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt Maarat al-Numan übernommen, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana berichtete zunächst, dass Teile der Stadt noch durchsucht würden.

Die Armee sei den Berichten zufolge von drei Seiten eingedrungen. Sie durchkämme die Stadt auf der Suche nach Minen und Sprengsätzen, sagte ein Militärkommandant. Die Aufständischen seien in Richtung Westen geflohen. Maarat al-Numan liegt strategisch wichtig an der Hauptstraße, die die Großstadt Aleppo mit der Hauptstadt Damaskus verbindet. In der Provinz Idlib an der Grenze zur Türkei liegt eines der letzten größeren Rebellengebiete in Syrien.

Augenzeugen berichteten, dass viele Bewohner die Stadt bereits in der Nacht zuvor verlassen hatten. Es habe ununterbrochenen Beschuss durch Kampfjets und Artillerie in den vergangenen 48 Stunden gegeben, berichtete ein Aktivist am Abend. Maarat al-Numan liegt nur etwa 30 km von der Provinzhauptstadt Idlib und etwa 50 km von der türkischen Grenze entfernt. Das türkische Verteidigungsministerium warnte vor Angriffen auf türkische Stellungen in Idlib. Die Türkei hatte in der Region zwölf Beobachtungsposten errichtet. Ankara unterstützt in dem Konflikt die Rebellen. Die Regierung in Damaskus wird unter anderem von Russland und Iran unterstützt.

Eigentlich war in der Region ein Waffenstillstand ausgerufen worden. Die syrische Regierung und Russland hatten aber bereits bei früheren Waffenruhen und Militäroperationen betont, weiter gegen "Terroristen" vorzugehen. Das Rebellengebiet wird überwiegend von der islamistischen Gruppierung Haiat Tahrir al-Scham kontrolliert. Die Vereinten Nationen sprechen von einer dramatischen humanitären Lage im Nordwesten Syriens. Etwa 2,7 Millionen Menschen seien dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. Dazu zählten Unterkünfte, Nahrungsmittel, Wasser, Gesundheitsversorgung und Unterstützung im Winter, berichtete das UN-Nothilfebüro Ocha.

Seit Beginn der Militäroffensive in Idlib im vergangenen April sind nach UN-Angaben mehr als 1500 Zivilisten bei Kämpfen getötet worden. Seit die Kämpfe vor etwa zwei Monaten an Intensität drastisch zugenommen haben, seien 358.000 Menschen in Idlib neu vertrieben worden und auf der Flucht.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen