Anschlagsserie am Hindukusch Asylentscheide von Afghanen müssen warten
01.07.2017, 14:12 Uhr
Afghanische Asylbewerber erfahren vorerst nicht mehr, ob sie bleiben dürfen.
(Foto: picture alliance / arifoto UG/Mi)
Bis vor Kurzem schob Deutschland abgelehnte Asylbewerber noch nach Afghanistan ab. Nach den jüngsten Anschlägen will das Bundesamt für Flüchtlinge die Sicherheitslage im Land neu bewerten. Die Asylanträge sollen vorerst ruhen.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat Asylentscheidungen für afghanische Staatsbürger nach einem Pressebericht kurzfristig ausgesetzt. Das Bundesamt warte auf eine Neubewertung der Sicherheitslage durch die Bundesregierung, berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Hintergrund sind die jüngsten schweren Anschläge im Land.
Dem Bericht zufolge nimmt das BAMF zwar weiterhin Erst- und Folgeanträge auf Asyl von Afghanen an. Es würden derzeit aber keine abschließenden Entscheidungen mehr getroffen. Zuletzt lagen dem BAMF demnach knapp 30.000 Asylanträge von afghanischen Staatsangehörigen zur Bearbeitung vor.
Nach einem Anschlag nahe der deutschen Botschaft in Kabul mit mehr als 150 Toten Ende Mai hatte die Bundesregierung Abschiebungen nach Afghanistan vorläufig weitgehend ausgesetzt. Die neue Lageanalyse des Auswärtigen Amts sollte eigentlich bis zum Juli vorliegen.
Quelle: ntv.de, apo/AFP