Politik

Zehn Behälter vermisst IAEA: 2,5 Tonnen Uran in Libyen verschwunden

2023-03-15T141149Z_2008325081_RC2CUZ9J6DGC_RTRMADP_3_IAEA-USA.JPG

IAEA-Chef Rafael Grossi kündigte zusätzliche Überprüfungen an, um den Verbleib des Urans zu klären.

(Foto: REUTERS)

Bei einer Kontrolle in Libyen stellen Experten der Atomenergiebehörde IAEA fest, dass zehn Behälter mit Yellowcake fehlen. Das pulverförmige Gemisch von Uranverbindungen kann in höher angereicherter Form für Atomwaffen genutzt werden.

In Libyen sind 2,5 Tonnen Uran verschwunden. Das Material sei "nicht dort, wo es nach Angaben der Behörden eigentlich sein sollte", hieß es in einer Mitteilung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien. Dies sei am Dienstag bei einer Überprüfung von IAEA-Experten festgestellt worden. Wo genau in Libyen die Überprüfung stattfand, wurde nicht mitgeteilt.

Insgesamt würden zehn Behälter mit sogenanntem Yellowcake vermisst, erklärte IAEA-Direktor Rafael Grossi in dem Schreiben an die Mitgliedsländer. Es würden nun zusätzliche Überprüfungen vorgenommen, "um die Umstände des Verschwindens des nuklearen Materials und dessen aktuellen Verbleib zu klären".

Bei Yellowcake handelt es sich um Uranverbindungen in Form von gelborangefarbenem, grobem Pulver. Es kann in weiterverarbeiteter Form für Atomkraftwerke und in höher angereicherter Form auch für den Bau von Atomwaffen verwendet werden.

Libyen hatte 2003 unter dem langjährigen Machthaber Muammar al-Gadafi sein Programm zur Entwicklung von Atomwaffen aufgegeben. Seit dessen Sturz 2011 herrscht Chaos, das Land wird immer wieder von schwerer Gewalt erschüttert.

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 16. März 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, jpe/AFP

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen