Politik

Massaker in Konzerthalle Auch Iran soll Moskau vor Terrorgefahr gewarnt haben

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Bei dem Anschlag durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat starben mindestens 144 Menschen.

Bei dem Anschlag durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat starben mindestens 144 Menschen.

(Foto: picture alliance / Picvario)

Russland hat vor dem Terroranschlag in einer Konzerthalle laut Insidern auch Warnungen aus Iran erhalten. Ähnliche Hinweise aus den USA nahm Moskau nicht ernst. Teheran jedoch gilt besonders seit der Invasion in der Ukraine als enger Verbündeter.

Auch Iran soll Russland vor dem Massaker in einer Konzerthalle nahe Moskau vor einer größeren "terroristischen Operation" gewarnt haben. Das sagten drei mit der Angelegenheit vertraute Quellen der Nachrichtenagentur Reuters. "Tage vor dem Anschlag in Russland teilte Teheran Moskau Informationen über einen möglichen großen Terroranschlag in Russland mit, die bei Verhören von Personen gewonnen wurden, die im Zusammenhang mit tödlichen Bombenanschlägen im Iran festgenommen worden waren", so eine der Quellen.

Der Iran verhaftete im Januar 35 Personen, darunter einen Kommandeur des in Afghanistan ansässigen Ablegers des Islamischen Staates, IS-Khorasan, der mit den Bombenanschlägen in der Stadt Kerman in Verbindung gebracht wird. Auch die Vereinigten Staaten hatten vor dem Terroranschlag in Russland Warnungen ausgesprochen, der Kreml spielte diese jedoch herunter. Es gebe Berichte, wonach Extremisten planten, demnächst große Menschenmengen, auch Konzerte in Moskau, ins Visier zu nehmen, hieß es von der US-Botschaft Anfang März.

Bei dem rund zwei Wochen später erfolgten tödlichsten Anschlag in Russland seit 20 Jahren eröffneten Bewaffnete in der Crocus City Hall das Feuer mit automatischen Waffen auf Konzertbesucher und töteten mindestens 144 Menschen. Zu der Gewalttat bekannte sich der IS-Khorasan - also eben jener Ableger, von dem der Iran im Januar einen Kommandeur festnahm.

Iran und Russland haben ihre Zusammenarbeit seit der Invasion der Kreml-Truppen in der Ukraine vertieft. Für Moskau ist es schwieriger, Informationen des Verbündeten Iran über den Angriff, der auch Fragen über die Effektivität der russischen Sicherheitsdienste aufgeworfen hat, zurückzuweisen, als von den USA.

Quelle: ntv.de, rog/rts

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