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Nach öffentlicher Debatte Auf Kanzlerflügen gilt wieder Maskenpflicht

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Auf Flügen von und nach Deutschland gilt weiterhin die allgemeine Maskenpflicht - nun auch wieder für den Kanzler und seine Mit-Passagiere.

Auf Flügen von und nach Deutschland gilt weiterhin die allgemeine Maskenpflicht - nun auch wieder für den Kanzler und seine Mit-Passagiere.

(Foto: picture alliance/dpa)

Vor rund einer Woche reisen Kanzler Scholz und Wirtschaftsminister Habeck nach Kanada. Dass sie und andere auf dem Flug keine Maske tragen, lässt eine Debatte um Gleich- und Sonderbehandlung aufflammen. Nun verschärft das Kanzleramt die Regeln auf Kanzlerflügen.

Auf den Flügen von Bundeskanzler Olaf Scholz gilt in Regierungsmaschinen wieder eine Maskenpflicht. Nach Kritik, weil bei einer Kanada-Reise das Tragen von Masken nur empfohlen war, verschärfte das Kanzleramt für die heutige Tagesreise des Regierungschefs nach Prag die Corona-Regeln wieder. "Mit Blick auf die öffentliche Debatte der vergangenen Tage hat das Bundeskanzleramt beschlossen, neben einem aktuellen PCR-Test auch wieder das Tragen von Masken während des gesamten Fluges vorzuschreiben", teilte ein Regierungssprecher auf Anfrage mit.

Auch die Test-Vorschriften wurden verschärft. Zusätzlich zu einem PCR-Test höchstens 24 Stunden vor Abflug mussten alle Passagiere vor dem Einchecken auch einen Schnelltest machen. Die Luftwaffe hatte im Juli die Corona-Regeln für die Regierungsmaschinen gelockert. Seitdem gilt keine grundsätzliche Maskenpflicht mehr, sondern nur noch eine Empfehlung. Bundespräsident, Kanzler oder Minister haben aber die Möglichkeit, zusätzliche Schutzmaßnahmen anzuordnen.

Bei der Reise nach Kanada zusammen mit Vizekanzler Robert Habeck vergangene Woche hatte Scholz darauf verzichtet. Ein Video und Fotos vom Hinflug sorgten dann für Kritik. Darauf waren Habeck und eng beieinander sitzende Journalisten ohne Masken zu sehen. Nun müssen alle Passagiere wieder FFP2-Maske tragen. Auch auf allen Linienflügen von und nach Deutschland gilt eine Maskenpflicht.

"Das sind keine schönen Bilder gewesen"

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SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert zeigte im Verlauf der Debatte Verständnis für die Kritik am Kanzler und am Wirtschaftsminister. "Das sind keine schönen Bilder gewesen", sagte Kühnert auf ntv. "Wir alle sehen natürlich, hier gibt es einfach eine Dissonanz. Wenn alle im Urlaubsflieger das tragen müssen und in der Regierung nicht, dann sorgt das für eine Form von Unmut." Weiter sagte Kühnert: "Ich denke, da wird nachgebessert werden müssen."

Aus der FDP waren hingegen Forderungen laut geworden, die Maskenpflicht in Flugzeugen ganz abzuschaffen, so etwa von FDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff. Er schrieb bei Twitter, nach diesen Bildern könne es nicht bei der Maskenpflicht in "normalen" Flugzeugen bleiben.

Quelle: ntv.de, mpe/dpa

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