Politik

"Große Liebe zur Türkei" Autor fälscht Interview mit Laschet

Der Autor erklärte, die Sache sei mit der Staatskanzlei geklärt. Das Interview wurde von seiner Seite genommen.

Der Autor erklärte, die Sache sei mit der Staatskanzlei geklärt. Das Interview wurde von seiner Seite genommen.

(Foto: dpa)

In der Europa-Ausgabe der türkischen Zeitung "Sabah" erscheint ein Interview mit Unions-Kanzlerkandidat Laschet. Darin äußert er eine große Verbundenheit mit der Türkei. Doch Laschet hat mit dem freien Autor offenbar gar nicht gesprochen.

Die nordrhein-westfälische Staatskanzlei hat die Echtheit eines Interviews mit dem CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet, das in der Europa-Ausgabe der türkischen Zeitung "Sabah" erschienen ist, dementiert. "Es hat nie ein Interview gegeben", teilte die Düsseldorfer Staatskanzlei mit.

Das angebliche Interview mit Laschet war Ende Juli in der Europa-Ausgabe der "Sabah" erschienen. Laschet wurde darin unter anderem mit der Aussage "Ich habe eine große Liebe zur Türkei", zitiert. Das Interview stammt nach "Sabah"-Angaben von Faruk Sen. Man habe das Interview von dessen Webseite brandday.net übernommen, sagte der Deutschlandchef der "Sabah", Ismail Erel. Sen habe ihnen versichert, dass er mit Laschet telefoniert habe und das Interview echt sei.

"Das hat in dem Sinne nichts mit uns zu tun", sagte Erel. "Wir haben das Interview mit Erlaubnis von Faruk Sen übernommen." Sen sagte auf Anfrage, die Sache sei mit der Staatskanzlei geklärt, detailliert wollte er sich nicht äußern. Das Interview wurde inzwischen von Sens Seite genommen.

Sen ist ehemaliger Direktor des Zentrums für Türkeistudien in Essen. Er hatte sein Amt nach einer umstrittenen Gleichsetzung von Juden und Türken aufgegeben.

Quelle: ntv.de, chl/dpa

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