Politik

"Rückstand leicht gestiegen" Bamf wird Asylanträgen frühestens 2016 Herr

Die große Zahl neuer Flüchtlinge verzögert den Effekt, den sich Weise von mehr Personal und beschleunigten Verfahren verspricht.

Die große Zahl neuer Flüchtlinge verzögert den Effekt, den sich Weise von mehr Personal und beschleunigten Verfahren verspricht.

(Foto: dpa)

Neuer Chef, mehr Personal, beschleunigte Verfahren: Oberstes Ziel des Bamf ist es, die Zahl der unerledigten Asylanträge in den Griff zu bekommen. Behördenleiter Weise dämpft nun die Erwartungen. Frühestens im Lauf des kommenden Jahres ist Entspannung in Sicht.

Die oberste Asylbehörde in Deutschland wird die wachsende Anzahl unerledigter Asylanträge nach Einschätzung ihres Chefs Frank-Jürgen Weise frühestens 2016 langsam abtragen können. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) habe die Zahl der täglichen Asylentscheidungen zwar um 60 Prozent erhöht, sagte Weise. Im Oktober und November seien aber auch 30 Prozent mehr Flüchtlinge gekommen als in den Vormonaten.

Die Erwartungen an den neuen Bamf-Chef Frank-Jürgen Weise sind groß.

Die Erwartungen an den neuen Bamf-Chef Frank-Jürgen Weise sind groß.

(Foto: REUTERS)

Somit sei der Rückstand sogar leicht gestiegen. "Aber der Abbau hat begonnen", betonte Weise. Die Verbesserung der Arbeitsprozesse zeige erste Erfolge, sagte Weise, räumte aber ein: "Richtige Wirkung wird das erst im nächsten Jahr entfalten."

Ende Oktober waren beim Bundesamt über 328.000 Asylanträge unerledigt. Zudem baut sich in den Erstaufnahmeeinrichtungen der Länder eine immer größere Bugwelle von Flüchtlingen auf, die ihre Asylanträge noch gar nicht stellen konnten.

Hohe Erwartungen verbindet Weise mit dem geplanten Flüchtlingsausweis, der vermeiden soll, dass die Daten eines Asylbewerbers mehrfach von verschiedenen Behörden erfasst werden müssen. Die ersten technischen Tests dieser "Ankunftscard" seien im Dezember geplant.

Im Januar und Februar gebe es Pilotversuche, und danach würden Neuankömmlinge mit der Karte ausgestattet. Damit werde "das ganze System transparent und steuerbar gemacht", sagte Weise. Bevor aber bereits in Deutschland lebende Flüchtlinge diese Karte erhielten, werde es bis Mitte oder Ende nächsten Jahres dauern.

Quelle: ntv.de, jog/rts

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