Politik

"Westen will Russland zerstören" Putin hat Atomwaffen der NATO fest im Blick

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Russische Interkontinentalraketen werden während einer Militärparade auf den Roten Platz in Moskau gefahren.

(Foto: dpa)

Kreml-Chef Putin macht ein Hauptziel der NATO-Staaten aus: Russland zu "liquidieren", wie er nun in einem Interview betont. Deshalb könne Russland deren Atomwaffen-Fähigkeit nicht ignorieren. Am Krieg beteiligt ist der Westen laut Putin ohnehin schon längst.

Russland hat nach den Worten seines Präsidenten Wladimir Putin keine andere Wahl, als die Atomwaffen-Fähigkeit des westlichen Militärbündnisses zu berücksichtigen. Grund dafür sei die Aggression der NATO, so der Kreml-Chef. Der Westen wolle Russland zerstören, sagte er dem staatlichen Fernsehsender Rossija 1, wie die Nachrichtenagentur TASS berichtete. Das ist ein oft von ihm vorgebrachter Propaganda-Vorwurf. "Unter den heutigen Bedingungen, da alle führenden NATO-Staaten ihr Hauptziel erklärt haben, uns eine strategische Niederlage zuzufügen, damit unser Volk leidet, wie sie sagen, wie können wir unter diesen Bedingungen ihre nuklearen Fähigkeiten ignorieren?"

Der Westen wolle Russland liquidieren, sagte Putin. "Sie haben ein Ziel: die ehemalige Sowjetunion und ihren wesentlichen Teil - die Russische Föderation - aufzulösen", zitierte TASS den Präsidenten. Der Westen sei ein indirekter Komplize der von der Ukraine begangenen Verbrechen. Tatsächlich wirft der Westen Russland vor, in der Ukraine zahlreiche Menschenrechtsverbrechen begangen zu haben.

Experten zufolge verfügt Russland mit fast 6000 Sprengköpfen über das größte Atomwaffenarsenal der Welt. Zusammen besitzen Russland und die USA, die Führungsmacht der NATO, rund 90 Prozent der weltweiten Atomsprengköpfe.

Putin wirft Westen Kriegsbeteiligung vor

Wegen ihrer Waffenlieferungen an Kiew warf Putin den NATO-Mitgliedstaaten in dem Interview eine "Beteiligung" am Ukraine-Krieg vor, der in Russland nur "Spezialoperation" heißt. "Sie schicken Waffen im Wert von mehreren zehn Milliarden Dollar in die Ukraine. Das ist wirklich eine Beteiligung", sagte er. "Das bedeutet, dass sie sich, wenn auch indirekt, an den Verbrechen des Kiewer Regimes beteiligen. "

Putin wiederholte auch seine Forderung nach einer multipolaren Welt. Er habe "keine Zweifel", dass dies geschehen würde. "Wogegen sind wir? Dagegen, dass diese neue Welt, die sich gerade herausbildet, nur im Interesse eines einzigen Landes aufgebaut wird, den Vereinigten Staaten", sagte der russische Präsident. "Nun, wo ihre Versuche, die Welt nach dem Fall der Sowjetunion nach ihren Vorstellungen umzugestalten, zu dieser Situation geführt haben, sind wir gezwungen, zu reagieren."

Das Gespräch war am Donnerstag am Rande eines patriotischen Konzerts in Moskau geführt worden. Es fand am Vorabend des ersten Jahrestages des Beginns der russischen Offensive in der Ukraine statt.

Quelle: ntv.de, chl/rts/AFP

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