Politik

"Weitere Prüfung der Umstände" Belarus lädt Luftfahrtexperten ein

Belarus hatte eine Ryanair-Maschine unter dem Vorwand einer Bombendrohung und mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen.

Belarus hatte eine Ryanair-Maschine unter dem Vorwand einer Bombendrohung und mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen.

(Foto: imago images/Scanpix)

Nach der erzwungenen Landung einer Passagiermaschine in Minsk und der Verhaftung des Oppositionellen Roman Protassewitsch hat Belarus nun internationale Luftfahrtexperten für eine Untersuchung eingeladen. Unterdessen wächst der Druck auf die belarussische Regierung.

Die belarussische Regierung hat internationale Luftfahrtexperten zu einer Untersuchung der erzwungenen Landung eines Ryanair-Flugzeugs in Minsk eingeladen. Unter anderem seien Vertreter der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO), des Internationalen Luftfahrtverbands (IATA) sowie Experten der EU und der US-Behörden zur "weiteren Prüfung der Umstände" eingeladen worden, teilte das Verkehrsministerium mit.

Belarus hatte am Sonntag eine Ryanair-Maschine auf dem Weg von Athen nach Vilnius unter dem Vorwand einer Bombendrohung und mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen. Dort wurden der in Polen und Litauen im Exil lebende Regierungskritiker und Journalist Roman Protassewitsch und seine aus Russland stammende Freundin festgenommen.

Die Begründung für die erzwungene Landung stieß international auf Skepsis. Die EU-Staats- und Regierungschefs brachten am Montag wegen des Vorfalls neue Sanktionen gegen das autoritär regierte Belarus auf den Weg. Sie vereinbarten die Sperrung des Luftraums für Flugzeuge aus Belarus sowie ein Landeverbot auf EU-Flughäfen.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schlug indes vor, die belarussische Opposition zum nächsten G7-Gipfel im Juni einzuladen. Dies hänge von der Zustimmung der britischen Gastgeber ab, hieß aus dem Umfeld des französischen Staatschefs. Der G7-Gipfel findet vom 11. bis 13. Juni in Carbis Bay in Cornwall statt.

Mit seinem Vorschlag wolle Macron die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja unterstützen, hieß es weiter. Sie hatte eine Teilnahme "der demokratischen belarussischen Kräfte" an dem Treffen der sieben führenden Industriestaaten gefordert.

Quelle: ntv.de, hek/AFP

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