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Umfrage unter Kommunen zeigt Bericht: Mehr als 7000 straffällige Asylbewerber in Deutschland

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Viele Landkreise und Städte wiesen in der Umfrage tatsächlich darauf hin, dass die Abschiebung auch einzelner Menschen in vielen Fällen sehr kompliziert sei.

Viele Landkreise und Städte wiesen in der Umfrage tatsächlich darauf hin, dass die Abschiebung auch einzelner Menschen in vielen Fällen sehr kompliziert sei.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Eine Umfrage des Magazins "Report Mainz" kommt zu dem Ergebnis: In Deutschland leben mehr als 7000 ausreisepflichtige Asylbewerber. Die Delikte reichen von Fahren ohne Ticket bis hin zu Mord. Die Dunkelziffer könnte jedoch noch deutlich höher sein.

In Deutschland leben einem Bericht zufolge mehr als 7000 ausreisepflichtige Asylbewerbende, die straffällig geworden sind. Wie der SWR berichtet, ist dies das Ergebnis einer Umfrage des ARD-Magazins "Report Mainz" unter den deutschen Kommunen. Die Sendung soll am heutigen Abend ausgestrahlt werden. Die Delikte reichen demnach vom Fahren ohne Ticket über Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bis hin zu Diebstahl, Körperverletzung und Mord.

Da allerdings nur 40 Prozent der Kommunen antworteten und dabei nur 17 Prozent der kreisfreien Städte und Landkreise konkrete Aussagen zu ausreisepflichtigen straffällig gewordenen Asylbewerbern treffen konnte, dürfte die Dunkelziffer "aber höher sein", heißt es in dem Bericht weiter. Viele Kommunen hätten auf fehlende Zahlen und Informationen verwiesen.

Auf Landesebene machte "Report Mainz" zufolge nur Bayern konkrete Angaben - demnach liegt allein dort der Anteil an Straftätern unter den Ausreisepflichtigen bei knapp 20 Prozent, das seien rund 5000 Menschen. Das Bundesinnenministerium verwies auf Anfrage des Senders auf die Zuständigkeit der Länder.

Viele Behörden seien angesichts der zum Teil großen Zahl an Asylanträgen in den vergangenen Jahren "überfordert", zitierte der Sender den Migrationsrechtler Daniel Thym von der Universität Konstanz. "Es ist ein großes Problem, wenn die Behörden nicht den perfekten Überblick haben", fügte er hinzu.

Viele Landkreise und Städte wiesen in der Umfrage tatsächlich darauf hin, dass die Abschiebung auch einzelner Menschen in vielen Fällen sehr kompliziert sei. So verlangten einige Drittstaaten sogenannte "Freiwilligkeitserklärungen" der abzuschiebenden Asylbewerber, um etwa einen fehlenden Pass zu ersetzen.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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