Politik

"Das kostete sie die Wahl" Bernie Sanders rechnet mit Harris' Milliardärskampagne ab

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Kritisiert die Demokraten gerne von links: Bernie Sanders.

Kritisiert die Demokraten gerne von links: Bernie Sanders.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Die Demokraten arbeiten noch immer die Niederlage gegen Donald Trump im vergangenen Jahr auf. Der Sozialist Bernie Sanders sieht bei der Kampagne von Harris ein großes Versäumnis. Ein Kontrahent nutzt das damals aus.

Der linke US-Senator Bernie Sanders hat die ehemalige demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris für ihre Wahlkampagne im vergangenen Jahr angegriffen. "Ich finde es sehr schwer zu sagen, dass Kamala Harris einen Wahlkampf geführt hat, der die Bedürfnisse der Arbeiterklasse angesprochen hat und bereit war, sich gegen die Gier der Unternehmen und die Oligarchen zu stellen", sagt Sanders Axios.

In einem neuen Buch "Fight Oligarchy" rechnet er in deutlichen Worten mit der inhaltlichen Ausrichtung der demokratischen Kampagne ab, die sich aus seiner Sicht zu sehr an den Interessen von Milliardären orientierte. "Obwohl sie von republikanischen Milliardären finanziell übertrumpft wurden, spendeten über 80 demokratische Milliardäre Hunderte Millionen Dollar, um Kamala Harris 2024 zur Präsidentin zu wählen", so der Senator aus Vermont in dem Werk. "Meiner Meinung nach hat ihr starker Einfluss auf ihren Wahlkampf sie eine Wahl gekostet, die sie hätte gewinnen müssen."

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Harris und Personen aus ihrem Umfeld hatten die 107 Tage andauernde Kampagne zuletzt wiederholt verteidigt. Die Demokratin beklagte unter anderem, dass sie in der Kürze der Zeit nicht die Möglichkeit hatte, mit ihren Inhalten zur Wählerschaft durchzudringen.

Sanders diagnostiziert falschen Themenfokus

Sanders erklärt, er habe nach dem Rückzug Joe Bidens von der Kandidatur das Gespräch mit Harris gesucht, um die Bedürfnisse der Arbeiterklasse in den USA in den Fokus zu rücken. "Was ich ihr gesagt habe, ist: 'Ja, lasst uns weiter dafür kämpfen, dass Frauen über ihren eigenen Körper und ihr Recht auf Abtreibung bestimmen können, aber ihr dürft euch nicht von der Arbeiterklasse dieses Landes abwenden, wie es die Demokraten seit langer, langer Zeit tun.'"

Dies setzte sie aus seiner Sicht aber nicht um. "Ich habe es nicht gehört, ich meine, die Dinge, die [Harris] eher widerwillig gesagt hat, haben einige von uns sehr stark vorangetrieben", so Sanders in Bezug auf die Rhetorik von Harris im Wahlkampf bei wirtschaftlichen Themen.

Harris' Kontrahent habe die Sache dagegen verstanden, schreibt Sanders in dem Buch. "Im Gegensatz zu den meisten Demokraten führte Trump seinen Wahlkampf in dem Bewusstsein, dass das derzeitige Wirtschaftssystem kaputt ist und die große Mehrheit der Amerikaner im Stich lässt."

Quelle: ntv.de, lme

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