Nach Attentat auf Trump Biden: Diese Art von Gewalt ist "krank"
14.07.2024, 02:34 Uhr Artikel anhören
Bei einem Wahlkampfauftritt von Trump fallen Schüsse. Der Präsidentschaftsbewerber wird am Ohr getroffen, der Schütze getötet. Der Vorfall soll Berichten zufolge als versuchtes Attentat eingestuft werden. Nach der Attacke findet US-Präsident Biden deutliche Worte.
US-Präsident Joe Biden hat den Angriff auf den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump verurteilt. "Für diese Art von Gewalt gibt es in Amerika keinen Platz", teilte der Demokrat in einer schriftlichen Stellungnahme mit, die das Weiße Haus veröffentlichte. "Wir müssen uns als eine Nation vereinen, um sie zu verurteilen." Er sei dankbar zu hören, dass Trump in Sicherheit sei und es ihm gut gehe. "Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die an der Kundgebung teilgenommen haben, während wir auf weitere Informationen warten."
Diese Art von Gewalt sei "krank", sagt der Demokrat in einer kurzen Ansprache. "Jeder muss sie verurteilen." Er habe versucht, mit Trump zu sprechen, und hoffe, dies noch zu tun. Auf die Frage, ob es sich um ein Attentat handle, sagt Biden, er habe dazu noch keine Fakten.
Biden hält sich über das Wochenende in seinem Strandhaus in Rehoboth Beach im US-Bundesstaat Delaware auf und hatte zuvor bereits ein schriftliches Statement veröffentlicht. Zudem hat Bidens Wahlkampfteam bekannt gegeben, dass es die Wahlwerbung aussetzt und versucht, so schnell wie möglich die entsprechenden TV-Spots zu stoppen.
US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat nach dem Angriff auf Trump vor einer Eskalation der Gewalt gewarnt. "Wir alle müssen diese abscheuliche Tat verurteilen und unseren Teil dazu beitragen, dass sie nicht zu weiterer Gewalt führt", teilte die Demokratin auf X mit. Sie bete für den Republikaner, seine Familie und alle, die von dem Angriff betroffen seien.
Auch der ehemalige US-Präsident Barack Obama verurteilte den Angriff. "In unserer Demokratie ist absolut kein Platz für politische Gewalt", schrieb der Demokrat auf X. Der Vorfall gebe Anlass, sich zu Anstand und Respekt in der Politik zu bekennen.
Die demokratische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi schrieb auf X: "Als jemand, deren Familie Opfer politischer Gewalt geworden ist, weiß ich aus erster Hand, dass politische Gewalt jeglicher Art in unserer Gesellschaft keinen Platz hat. Ich danke Gott, dass der ehemalige Präsident Trump in Sicherheit ist."
Einstufung als versuchtes Attentat
Der Vorfall hatte sich ereignet, als Trump auf der Bühne in der Kleinstadt Butler gerade mit seiner Rede begonnen hatte. Plötzlich fallen offenbar Schüsse - und der Ex-Präsident hat Blut am Ohr. Das Sicherheitspersonal reagiert sofort: Der mutmaßliche Schütze ist US-Medien zufolge getötet worden. Das meldeten die Nachrichtenagentur AP und der Sender CNN unter Berufung auf den zuständigen Bezirksstaatsanwalt. Auch ein Teilnehmer der Wahlkampfkundgebung sei ums Leben gekommen, hieß es.
Eine weitere Person sei schwer verletzt worden. Sie werde im Krankenhaus behandelt, sagte der Bezirksstaatsanwalt von Butler County im US-Bundesstaat Pennsylvania, Richard Goldinger.
Trump wurde nach dem Vorfall in Sicherheit gebracht. Einem Sprecher zufolge geht es ihm "gut", er werde untersucht. Der Vorfall wird übereinstimmenden Berichten zufolge vom Secret Service als versuchtes Attentat auf Trump eingestuft.
Elon Musk unterstützt offiziell Trump
Kurz nach dem Vorfall hat der US-Milliardär Elon Musk offiziell seine Unterstützung für Trumps erneute Präsidentschaftskandidatur verkündet. "Ich unterstütze Präsident Trump vollauf und hoffe, dass er sich schnell erholt", schrieb Musk auf X. Der auch im US-Wahlkampf bedeutende Kurzbotschaftendienst war 2022 von Musk übernommen worden. Musk veröffentlichte dort auch ein Video, das zeigt, wie Trump nach dem Vorfall bei der Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania mit kämpferisch gereckter Faust von der Bühne eskortiert wird.
In einer der ersten internationalen Stellungnahmen verurteilt ein Sprecher der neuen britischen Regierung alle Formen der politischen Gewalt. "Wir senden Präsident Trump und seiner Familie in dieser Zeit unsere besten Wünsche", zitiert ihn der Sender BBC.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich erschüttert gezeigt. "Sara und ich waren schockiert von der offensichtlichen Attacke auf Präsident Trump", schrieb Netanjahu von sich und seiner Frau in der Nacht zum Sonntag bei X. "Wir beten für seine Sicherheit und schnelle Genesung."
Quelle: ntv.de, gut/dpa/AFP/rts/AP