Auch UN-Sicherheitsrat tagt Biden: Mit G7 "gemeinsame" Antwort auf "dreisten" Iran-Angriff
14.04.2024, 05:38 Uhr Artikel anhören
Die USA stehen an der Seite Israels, betont Biden.
(Foto: dpa)
Der Westen zeigt sich entsetzt angesichts des iranischen Angriffs im Nahen Osten. Länder wie die USA beteuern ihre Solidarität zu Israel und fordern eine diplomatische und geschlossene Antwort auf mehreren Ebenen.
Angesichts des beispiellosen iranischen Luftangriffs auf Israel will US-Präsident Joe Biden am heutigen Sonntag ein Treffen der G7-Staaten einberufen. Gemeinsam mit den Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe wolle er eine "einheitliche diplomatische Antwort" auf den "dreisten" iranischen Angriff koordinieren.
Die US-Streitkräfte hätten dazu beigetragen, "fast alle" vom Iran auf Israel abgefeuerten Drohnen und Raketen abzuschießen, erklärte Biden weiter. Zudem sagte er, er habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem Telefongespräch seine "unerschütterliche" Unterstützung bekräftigt.
Auch der UN-Sicherheitsrat kommt am Sonntag auf Antrag Israels zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Nach Angaben eines Sprechers ist die Sitzung für 16.00 Uhr (Ortszeit, 22.00 Uhr MESZ) in New York anberaumt. Israels UN-Botschafter Gilad Erdan forderte das mächtigste UN-Gremium auf, den Iran "für diese schweren Verstöße zu verurteilen" und die iranischen Revolutionsgarden als Terrororganisation einzustufen.
In einem Schreiben an den Vorsitzenden des UN-Sicherheitsrates bezeichnete Erdan den iranischen Angriff auf sein Land als "eklatante Verletzung der Souveränität Israels". "Der Iran hat heute von seinem Territorium aus einen direkten Angriff mit mehr als 200 (Drohnen), Marschflugkörpern und ballistischen Raketen auf Israel gestartet", erklärte Erdan. Dieser Angriff sei "eine schwerwiegende und gefährliche Eskalation". Derzeit hat Malta turnusmäßig den Vorsitz im Sicherheitsrat inne.
Die israelische Armee hatte am Samstagabend einen iranischen Drohnen-Angriff auf Israel bekannt gegeben. Die iranischen Staatsmedien berichteten wenig später, die Revolutionsgarden hätten bei dem "umfangreichen" Angriff auch Raketen auf Israel abgefeuert. Zeitgleich mit dem iranischen Luftangriff führten auch die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon sowie die mit dem Iran verbündeten Huthis im Jemen Angriffe gegen israelische Ziele aus.
UN-Generalsekretär Guterres: "Reale Gefahr verheerender Eskalation"
Teheran hatte Israel am Mittwoch mit Vergeltung für einen Israel zugeschriebenen Angriff auf ein iranisches Konsulargebäude in der syrischen Hauptstadt Damaskus gedroht. Dabei waren Anfang April 16 Menschen getötet worden, darunter zwei Generäle der Revolutionsgarden.
Pro-iranische Milizen im Irak, im Libanon, in Syrien und im Jemen haben seit dem beispiellosen Angriff der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel 7. Oktober zahlreiche Angriffe auf israelische und westliche Ziele verübt. Sowohl der Iran als auch die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas haben die Vernichtung Israels als Ziel ausgegeben.
UN-Generalsekretär António Guterres forderte nach dem Beginn der nächtlichen iranischen Angriffe auf Israel "eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten". Er sei "zutiefst alarmiert über die sehr reale Gefahr einer verheerenden Eskalation in der gesamten Region", erklärte er.
Quelle: ntv.de, mba/AFP