"Sieht schwierig aus" Biden dämpft Hoffnung auf Waffenruhe in Gaza vor Ramadan
09.03.2024, 00:22 Uhr Artikel anhören
Viele hoffen auf eine schnelle Einigung zwischen Hamas und Israel bezüglich einer Waffenpause.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
In seiner Rede zur Lage der Nation im US-Kongress fordert Joe Biden eine sofortige sechswöchige Waffenruhe im Gazastreifen. Dass es noch vor dem Fastenmonat Ramadan dazu kommt, hält der US-Präsident jedoch für unwahrscheinlich, erklärt er nun.
US-Präsident Joe Biden hat die Hoffnungen auf eine Einigung auf eine Waffenruhe im Gazastreifen vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan weiter gedämpft. "Es sieht schwierig aus", sagte Biden bei einem Besuch im Bundesstaat Pennsylvania zu Journalisten. Der Präsident hatte am Vorabend in seiner Rede zur Lage der Nation im US-Kongress zu einer "sofortigen" sechswöchigen Waffenruhe aufgerufen.
Viele hatten auf eine Einigung auf eine Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vor dem Ramadan gehofft, damit mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen und Hamas-Geiseln freikommen können. Der muslimische Fastenmonat beginnt je nach Sichtung der Mondsichel bereits am Sonntagabend.
US-Außenminister Antony Blinken sagte am Freitag, das Problem bei den Verhandlungen sei die Hamas. "Der Ball ist in ihrem Feld", sagte Blinken bei einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan in Washington. "Wir arbeiten intensiv daran." Eine Waffenruhe wäre für alle von Vorteil. Die Hamas-Delegation hatte am Donnerstag die Gespräche in Kairo unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars unterbrochen und war zu Beratungen nach Doha gereist. Zur Begründung hieß es, die bisherigen Antworten der israelischen Regierung erfüllten "nicht die Mindestanforderungen".
Die Forderungen der Hamas
Die Hamas verlangt einen dauerhaften Waffenstillstand, einen vollständigen Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen, die Rückkehr der Binnenvertriebenen in ihre Häuser und den Beginn des Wiederaufbaus in dem Palästinensergebiet. Israel lehnt dies ab.
Beim Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober waren israelischen Angaben zufolge etwa 1160 Menschen getötet sowie rund 250 als Geiseln verschleppt worden. Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bisher mindestens 30.800 Menschen getötet.
Quelle: ntv.de, tkr/dpa